Interview mit Ilka Hauck




„FÜR IMMER, EMILY“


1. Wie sind Sie darauf gekommen, diese Geschichte zu schreiben? 

Nun, das war eigentlich ganz lustig. Vor längerer Zeit hatte ich eine Fanfiktion geschrieben über den Vampir Edward Cullen aus den Twilight Büchern von Stephenie Meyer. Nur für mich, einfach so zum Spaß. Die Geschichte gefiel mir allerdings sehr gut und ich dachte, es wäre schön, einzelne Aspekte daraus in ein eigenes Buch zu verpacken. Ich wollte gerne diese ganz besondere Liebe, die Edward in meiner Fanfiktion mit dem Mädchen Alyssa verbindet, in eine Geschichte einbringen, die in der realen Welt spielt. So entstand dann die Geschichte von Emily und Niclas.

2. Wie lange haben Sie an „Für immer, Emily“ geschrieben? 

Rein nur geschrieben, habe ich ungefähr 8 Monate. Dazwischen gab es auch immer wieder Tage, an denen, ich mal nichts gemacht habe. Insgesamt, mit Überarbeitung und Lektorat hat es ca. ein und einviertel Jahr gedauert, bis zur Veröffentlichung.

3. Die beiden Protagonisten in Ihrer Geschichte, Niclas und Emily, haben beide mit schweren Problemen zu kämpfen. Wie kamen Sie auf diese Idee? 

Nun, ich wollte in erster Linie Charaktere erschaffen, die nicht nur an der Oberfläche bleiben. Die eben ein Schicksal haben und nicht nur diese eher kleineren Probleme, wie sehe ich heute aus? Sitzen meine Haare? Bin ich zu dick? Ich habe versucht, im Laufe der Geschichte herauszuarbeiten, wie die beiden sich verändern. Am Anfang denkt man z.B. Emily sei dieses zarte, schwache Mädchen, das an seinem Schicksal zu zerbrechen droht, während Niclas sehr selbstbewusst und schon fast ein wenig arrogant wirkt. Im Laufe der Story merkt man dann aber, dass nicht alle so ist, wie es scheint und Emily im Grunde vielleicht sogar die Stärkere der beiden ist.

4. Welche Figur aus Ihrem Roman liegt Ihnen am meisten am Herzen? 

Das ist schwer zu sagen. Natürlich in erster Linie sicher Emily, es hat sehr viel Spaß gemacht, sie zu beschreiben und mit ihr gemeinsam zu wachsen. Aber ganz besonders am Herzen liegt mir Niclas. Vielleicht, weil das endlich die Gelegenheit war, einen Jugendtraum erwachen zu lassen, denn welches Mädchen würde sich nicht einen Jungen wie Niclas wünschen? Aber auch die Nebenfiguren habe ich sehr lieb gewonnen, ganz besonders Nics Freund Kevin und Emilys Cousine Mara. Und den Golden Retriever Ben natürlich. Den wollte ich unbedingt einbauen und ich liebe ihn.

5. Was verbindet Sie mit Emily? 

In erster Linie denke ich, verbindet uns Emilys Schüchternheit. Auch ich bin oft fremden Menschen gegenüber erstmal etwas zurückhaltend und brauche eine Weile, bis ich auftaue. Insofern ist mir dieser Charakterzug an Emily nicht fremd. Außerdem neige ich, wie sie auch, dazu, immer erst an andere zu denken und dann erst an mich selber. Emilys Charakter auszuarbeiten ist mir nicht schwergefallen, wir haben viel gemeinsam.

6. Wer hat den Buchtitel und das Cover ausgesucht? 

Den Titel habe ich mir ausgedacht und das Cover wurde in Zusammenarbeit mit dem Verlag gestaltet. Die Idee mit dem Brief auf dem Cover stammte jedoch von mir.

7. Arbeiten Sie bereits an einem neuen Projekt? 

Ja, ich arbeite an einem neuen Roman und habe inzwischen auch eine Kurzgeschichte für eine Anthologie des Verlages abgeliefert.

8. Verraten Sie uns, wovon der neue Roman handeln wird? 

Das neue Buch wird einen übersinnlichen Touch haben und es wird natürlich wieder eine sehr emotionale Liebesgeschichte sein.

9. Wieviel Zeit verbringen Sie täglich mit Schreiben? 

Das ist unterschiedlich. So viel, wie geht. Schreiben ist meine Leidenschaft und dafür lasse ich dann auch mal einen Film sausen oder bleibe länger auf. Aber natürlich darf auch das Familienleben nicht durch die Schreiberei beeinflusst werden. Oder zumindest nur in gewissem Rahmen.

10. Wie leben Sie? 

Ich lebe mit meinem Mann und unseren beiden Kindern in einem Einfamilienhaus in Kaiserslautern. Zu unserem Haushalt gehört noch eine Bouvier de Flandres Hündin.

11. Lesen Sie selbst gerne? 

Ja, sehr gerne. Lesen gehört schon immer zu meinem Leben dazu. Ich kann da völlig abtauchen und in anderen Welten versinken.

12. Was lesen Sie gerade? 

Im Moment lese ich von Nicholas Sparks „Mit dir an meiner Seite“. Wenn ich das zu Ende gelesen habe, werde ich mit „Wasser für die Elefanten“ von Sara Gruen beginnen.

13. Haben Sie ein Lieblingsbuch? 

Oh, da gibt es einige. Eines meiner absoluten Lieblingsbücher, über das ich mich köstlich amüsieren kann, ist Jan Weilers „Maria, ihm schmeckt`s nicht“. Dann lese ich sehr gerne Thriller, z.B. von Karin Slaughter oder Dean Koontz. „Der Seelenbrecher“ von Sebastian Fitzek hat mich unglaublich fasziniert. Dieses Buch ist von Anfang bis Ende dermaßen durchdacht, dass es wirklich sehr faszinierend ist. Auch Charlotte Link gehört zu meinen Lieblingsschriftstellern.

14. Was wäre Ihr Tipp für Menschen, die gerne ein Buch veröffentlichen möchten? 

Nun, ich würde sagen, in erster Linie sollte man für sich selbst schreiben. Wenn man mit Begeisterung und Leidenschaft dabei ist, dann ist das auf alle Fälle eine große Bereicherung des Lebens. Man sollte sich nicht hinsetzen und denken, ach, was könnte denn den Lesern gefallen, wie soll ich das schreiben? Man sollte das schreiben, was einem selbst gefällt. Denn nur das wird auch gut werden. Und natürlich muss man üben, üben und üben. Mit der Zeit wird man immer besser und dann kann man sich auch trauen, mal etwas an einen Verlag zu schicken. Ich habe mir immer gesagt, ich habe ja nichts zu verlieren. Und man darf sich nicht verrückt machen, wenn man Absagen bekommt oder auch mal eine nicht sehr nette Kritik einstecken muss. Das gehört auch dazu, auch wenn man dann erst einmal schlucken muss. Ich wollte eine Geschichte schreiben, die ich selbst sehr liebe und mit der ich glücklich bin. Die Veröffentlichung ist natürlich ein Glücksfall, wäre es aber nur meine persönliche Geschichte geblieben, wäre ich auch zufrieden gewesen, weil ich eine Geschichte geschrieben habe, die mir persönlich einfach sehr gut gefällt und die ich genauso haben wollte. Wenn es mir nun gelingt, damit andere Menschen auch zu erfreuen und ihnen ein paar entspannte Stunden zu schenken, dann ist das natürlich umso besser

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