Samstag, 30. November 2013

Timeless von Alexandra Monir


Vor kurzem kam ich zu dem Vergnügen, „Timeless“ von Alexandra Monir zu lesen. Der erste Band der Trilogie umfasst 352 Seiten und ist am 18.06.2012 im Heyne-Verlag erschienen.
Auf einen Schlag wird Micheles Leben komplett auf den Kopf gestellt. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie eine Waise und muss ihre gewohnte Umgebung in Kalifornien und ihre Freunde verlassen, um zu den ihr bisher vollkommen unbekannten Großeltern nach New York ziehen. In einfachen Verhältnissen aufgewachsen, ist der Reichtum der beiden ein kleiner Kulturschock und sie fühlt sich in dem luxuriösen Haus unwohl und einsam. Um sich die Zeit zu vertreiben, beginnt sie die Vergangenheit ihrer berühmten Familie zu durchleuchten und findet auf einem ihrer Streifzüge durch die mit Antiquitäten und Erinnerungsstücken voll gestellten Zimmern das Tagebuch eines ihrer Vorfahren. Voller Neugier öffnet sie dieses, liest den ersten Eintrag – und findet sich plötzlich im New York des Jahres 1910 wieder! Auf einem Maskenball dort trifft sie einen jungen Mann, der ihr mehr als bekannt vorkommt, starrt sie ihm doch bereits seit Jahren in ihren Träumen in die saphirblauen Augen. Ihm jetzt leibhaftig gegenüber zu stehen, weckt ungeahnt intensive Gefühle und schon bald nutzt Michele jede Gelegenheit, wieder zu ihm in die Vergangenheit zu reisen. Michele ist überglücklich, bis erneut eine Nachricht alles zu zerstören droht. Und so setzt sie alles daran, ihre wahre Liebe zu retten.


Da ich Zeitreise-Romane liebe, war es für mich völlig klar, dass auch „Timeless“ in meinem Bücherregal landen muss. Beim Lesen war ich anfangs jedoch etwas zwiegespalten. Alexandra Monirs Schreibstil erschien mir teilweise fast schon zu einfach, ich hatte Probleme, mich mit Michele Windsor, der Protagonistin, anzufreunden. Doch um so weiter ich las, desto mehr legte sich das. Mit jeder Seite wurde Michele mir sympathischer und schon sehr bald habe ich mit ihr mitgefiebert und gehofft, dass ihre unmögliche Liebe möglich gemacht werden kann. Und bereits bei ihrer ersten Reise in die Vergangenheit war ich dann gefangen von den Beschreibungen der Autorin. Alexandra Monir bezeichnet am Ende des Buches New York im Wandel der Zeit als den wahren Hauptcharakter des Buches und in gewisser Weise muss ich ihr da Recht geben. Sie beschreibt die vergangene Metropole so bildhaft, dass man sich nahezu mittendrin fühlte, dass man alles direkt vor seinem Auge sah. Einfach klasse!

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Auch wenn ich, wie gesagt, anfangs Probleme mit Michele hatte, habe ich sie immer mehr lieb gewonnen. In einfachen Verhältnissen aufgewachsen, merkt sie nun, dass sie scheinbar etwas ganz besonderes ist. Dass sie, sobald sie Philipp getroffen hat, sehr von ihren Gefühlen zu ihm geleitet wird und darüber hinaus vielleicht das eine oder andere erst mal hinten runter fällt, kann man irgendwie verstehen. Dennoch hat es mich kurzzeitig gestört, dass plötzlich ihre Ururgroßmutter, der sie eigentlich beistehen wollte, vergessen war. Zum Glück fällt es ihr selbst recht schnell auf. Und als es dann darum geht, ihre große Liebe zu retten, stellt sie ihre Gefühle hintenan.
Philipp war mir von Beginn an sehr sympathisch. Schnell stellt sich heraus, dass er ein unglücklicher, junger Mann ist, der unter seinem herrschsüchtigen Onkel und seiner Mutter leiden muss, die ihren Sohn nur akzeptiert, wenn er nach ihrer Pfeife tanzt. Philipp jedoch verschwendet gar keinen Gedanken daran, dies zu tun und dafür seine Träume aufzugeben. Im Gegenteil: Er hält an seinen Wünschen fest und nimmt dafür in Kauf, verstoßen zu werden.
Auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen. Besonders Micheles Mutter fand ich sehr sympathisch, leider ist ihre Rolle ja nur sehr kurz. Von Micheles Großeltern habe ich zu Anfang gar nichts gehalten. Ihr Handeln, die vermeintlichen Motive und ihr unterkühltes Auftreten sind mir ziemlich sauer aufgestoßen. Im Laufe der Geschichte sind sie aber ganz allmählich aufgetaut und ich bin gespannt, ob das in den Folgebänden noch besser wird.

Das Cover ist hübsch gestaltet. Im Blau gehalten zeigt es die Großaufnahme eines Mädchens, das vermutlich Michele darstellen soll, mit einem Schlüssel an einer Kette um den Hals, genauso wie es auch im Buch erwähnt wird. Dabei wird sie von einem Sternenhimmel umrahmt. Es gefällt mir wirklich sehr gut.

Trotz kleiner Anfangsschwierigkeiten hat mir „Timeless“ gut gefallen. Eine wunderbare Zeitreise-Geschichte um zwei junge Menschen, die eine scheinbar unmögliche Liebe über Jahrhunderte verbindet.

Sonntag, 24. November 2013

Gelöscht von Teri Terry


Gelöscht“ ist der Beginn einer dreiteiligen Dystopie von Teri Terry. Erschienen ist der Roman am 01.06.2013 im Coppenrath Verlag und er umfasst 432 Seiten. Ich danke dem Verlag und Lovelybooks.de, dass mir für die Teilnahme an der Leserunde ein Exemplar des Buches zur Verfügung gestellt wurde.
Ein kompletter Neuanfang, das ist es, was Kyla nach langen Monaten in der Klinik erwartet. Kyla wurde „geslated“ – ihr Gedächtnis und ihre Persönlichkeit wurden komplett gelöscht und die 16-jährige muss in einer neuen Familie und einer ihr völlig fremden Welt noch einmal ganz von vorne beginnen. Das ist die Art und Weise, wie die britische Regierung im Jahre 2054 mit jugendlichen Straftätern umgeht. Doch Kyla ist anders. Flashbacks holen sie ein, vergangene Fähigkeiten tauchen urplötzlich wieder auf. Doch das darf so nicht sein, niemand darf davon erfahren! Denn dies ist ihre letzte Chance und „Slater“, die nicht funktionieren, verschwinden spurlos. Wem kann sie nun noch trauen?

Gelöscht“ hat mir wirklich gut gefallen. Das Buch ist mit seinen kurzen Kapiteln ein echter Pageturner und die 431 Seiten fliegen nur so dahin, bis man schließlich am Ende ankommt und sich ärgert, dass die Fortsetzung noch ein halbes Jahr auf sich warten lässt. Teri Terrys Schreibstil liest sich sehr gut und fließend. Mit dem „slating“ hatte sie eine Idee, von der ich persönlich so jetzt noch nicht gelesen habe. Allein die Vorstellung, so etwas könnte in Zukunft auf uns zukommen, lässt einen schaudern. Man wird langsam in die von der Autorin geschaffene Welt eingeführt, lernt sie quasi zusammen mit Kyla erst kennen, das hat die Autorin meiner Meinung nach sehr gut gemacht.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet. Kyla war mir von Anfang an sehr sympathisch. Natürlich kommt sie zu Beginn etwas naiv rüber – aber wer wäre das bitteschön nicht, wenn einem alle Erinnerungen genommen wurden und man nicht einmal mehr weiß, wie sich eine Autotür öffnen lässt? Und auch die Nebenfiguren habe ich teilweise sehr ins Herz geschlossen. Allen voran Kylas „Mutter“ und Ben, Kylas Freund und ebenfalls Slater. Ich bin wirklich gespannt, wie es mit ihnen allen weiter geht.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen. Es ist ziemlich düster gehalten und zeigt das Gesicht eines jungen Mädchens mit hellen Haaren und grünen Augen, vermutlich Kyla.

Natürlich ist deutlich zu merken, dass dies der Auftakt zu einer Roman-Reihe ist. Einige Fragen werden zwar beantwortet, aber am Ende bleiben auch noch viele offen und machen Lust auf die Fortsetzung. Alles in Allem ist „Gelöscht“ ein gelungener erster Teil der dreiteiligen Dystopie. Von mir gibt es fünf Sterne und ich warte gespannt auf Teil 2, „Zersplittert“, der im Frühjahr 2014 auf Deutsch erscheinen soll.

Mittwoch, 20. November 2013

Soul Seeker - das Echo des Bösen von Alyson Noël


Ich bin ein großer Fan von Alyson Noel und habe mich daher über alle Maßen gefreut, als ich vom Page & Turner Verlag „Das Echo des Bösen“ zu geschickt bekommen habe, dafür möchte ich mich hier erst einmal bedanken. „Soul Seeker – Das Echo des Bösen“ ist der 2. Band der „Soul Seeker“-Reihe von Alyson Noel. Auf 408 Seiten wurde ich wieder in die Welt der Seeker und deren Feinde, die Richters, hinein versetzt.
Daire hat es tatsächlich getan. Sie hat die Seele von ihrer geliebten Großmutter vor das Wohl der Welt gestellt. Indem sie die Seele von Paloma gerettet hat, hat sie es den Richters ermöglicht in die Unterwelt zu kommen. Was ihnen jahrelang verwehrt geblieben war, ist für sie nun eine Leichtigkeit. Und das hat schwerwiegende Konsequenzen. Als Daire und Dace auf einem ihrer Streifzüge durch die Unterwelt sind, entdecken sie, dass diese nicht mehr so ist wie vorher. Von den einstigen Bäumen mit ihren grünen und gesunden Blättern sind nur noch Gerippe aus Holz übrig geblieben. Das saftige Gras ist zu einem Meer aus verdorrten Halmen geworden und die einstige klare und heilende Quelle ist eine Todesfalle für jedes Lebewesen und gleicht mehr einem Sumpf als einem Paradies für Liebende und den Bewohnern der Unterwelt. Daire und Dace kommen ab sofort jeden Tag in die Unterwelt und besuchen ihren einstigen Lieblingsort: die Quelle. Es scheint als ob diese sich von selbst erholt hat und beide tauchen ab in das kühle Nass. Selbst die Umgebung scheint zu genesen und so vergessen die Beiden, was für eine Last auf ihren Schultern liegt und geben sich ihren Gefühlen und Sehnsüchten zueinander hin.
Sie ahnen nicht, dass dies ein abgekartetes Spiel von Dace Zwillingsbruder Cade ist, der die Illusion erzeugen kann, dass sich die Unterwelt selbst heilt. Als Dace und Daire von ihm erfahren, dass das alles nur ein Spiel von ihm war damit sie sich noch näher kommen, weil er aus ihrer Liebe Kraft und Macht schöpft, treffen beide eine ihrer schwersten Entscheidungen: Sie bleiben aneinander fern. Sie können sich keine zufälligen Berührungen oder sinnlichen Küsse mehr erlauben. Für das Wohl der Bewohner von Enchantment und vor allem für das Wohl der Welt. Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, verschwinden aus der kleinen Stadt immer mehr Menschen und die beiden erfahren von einer Prophezeiung, die ihr Leben komplett verändert. Werden Daire und Dace es schaffen Cade aufzuhalten oder sind sie alle verloren?



Der 2. Band der „Soul Seeker“-Reihe hat gleich sehr spannend begonnen und zog mich sofort in seinen Bann. Daire und Dace reiten auf "Pferd" in die Unterwelt und entdecken, dass diese mehr und mehr verkommt. Im Laufe der Geschichte wird ihnen eine immer größere Last auf die Schultern gelegt. Beide meistern diese Aufgabe aber mit Bravour. Dace und Daire müssen sehr viel einstecken und doch verlieren sie nie den Glauben an sich oder die Liebe. In den heutigen Zeiten, wo es nicht immer einfach ist die Liebe aufrechtzuerhalten, zeigen die beiden, dass es doch möglich ist, mit Liebe alles zu überwinden.
Daire ist eine sehr starke Persönlichkeit, die nicht immer viel zu lachen hat. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie so auf das Wohl aller fixiert ist, dass sie dabei ihr eigenes vergisst. Das wird auch auf den letzten Seiten des Buches sehr deutlich. Mir hat stellenweise gefehlt, dass sie einfach mal ausgelassen lacht. Es war für mich beinahe unerträglich sie so leiden zu sehen. Natürlich zeugt das auch von einer ausgesprochenen Reife und Nächstenliebe, die viele in diesem Alter nicht besitzen. Und das hat sie mir wieder sympathisch gemacht.

Auch Dace ist auf das Wohl aller aus. Er macht in dem Buch eine sehr starke Veränderung durch, was vielleicht auch daran liegt, dass er endlich erfährt auf welche Art er gezeugt wurde und wer sein Vater ist, bzw. dass er endlich erfährt, dass Cade sein Zwillingsbruder ist. Er hat es satt immer vor der Wahrheit „beschützt“ zu werden, ob es nun von seiner Mutter oder dem Stammesältesten ist. In dem Buch wird er vom Jungen zu Mann und man merkt deutlich, dass er diese Wandlung gebraucht hat. Er erlernt neue Fähigkeiten und wird von Seite zu Seite stärker. Was mich etwas traurig werden ließ, ist, dass Dace dann einen Weg einschlägt, den er ohne diese negativen äußeren Einflüsse von seinem Vater und seinem Bruder und dem Druck, dem er ausgesetzt ist, nicht gegangen wäre. Doch diese Entscheidung macht ihn wieder menschlich und weniger perfekt, sodass der Charakter glaubwürdig bleibt. Welcher Nebencharakter mir sehr ans Herzen gewachsen war, ist Lita. Für mich verkörpert sie auf eine Weise die Verbindung zwischen Gut, also Paloma, Daire, Dace und Xotichl etc. und Böse, wie zum Beispiel Cade. Ich finde ihre witzige Art und den trockenen Humor sehr erfrischend. Auch sie wird erwachsener und blickt hinter die Fassaden der anderen in ihrer Umgebung. Sie geht nicht länger mit verschlossenen Augen durch die Welt.
Das Cover von „Das Echo des Bösen“ ist wieder wunderschön und vor allem bunt, aber sehr stimmig gehalten. Die Ranken mit Blättern an den Seiten des Covers verzaubern den Leser auf eine sehr romantische Weise. Der Clou an dem Cover ist, dass es sich auffalten lässt und schon kann man sich das Cover als Poster an die Wand hängen.

Der 2. Band der „Soul Seeker“-Reihe ist ein tolles Buch für einen Leseabend und in ihm stecken so viele großartige Charaktere, dass es einem sehr schwer fällt, eine einzige Lieblingsperson zu haben. Ich kann es jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem mystischen Buch ist und in das Reich der Seeker abtauchen will. 

Donnerstag, 14. November 2013

Dein göttliches Herz entflammt von Kelly Keaton


Dein göttliches Herz entflammt“ ist der Auftakt zur neuen „Gods & Monsters“-Trilogie der amerikanischen Autorin Kelly Keaton. Der Roman umfasst 280 Seiten und ist im Januar 2013 im Arena Verlag erschienen.
Als Waise in ihrer Kindheit von einer Pflegefamilie in die nächste gereicht, hat Ari in ihrem jungen Leben viel mitgemacht und wünscht sich nun nichts sehnlicher, als ein wenig Licht in das Dunkel ihrer Vergangenheit zu bringen. In einer psychiatrischen Anstalt, dem letzten, bekannten Aufenthaltsort ihrer leiblichen Mutter, erfährt sie, dass diese bereits vor Jahren verstorben ist und bekommt einen Schuhkarton mit ihren spärlichen Habseligkeiten. In diesem Karton befindet sich unter anderem ein Brief ihrer Mutter, an sie gerichtet. Und dieser enthält eine wichtige Botschaft: Lauf weg, so schnell du kannst! Doch wohin flieht man, wenn man nicht weiß, was einen verfolgt?
Eines jedoch weiß Ari ganz genau: sie muss zurück an den Ort ihrer Geburt: New 2, früher bekannt als New Orleans, der Stadt, um die sich so viele mystische Geschichten ranken. Kaum dort angekommen, muss sie jedoch erfahren, dass all diese Geschichten wahr sind und sie selbst eine große Rolle in ihnen spielt…



„Dein göttliches Herz entflammt“ ist ein interessantes Buch. Das Thema ist nicht komplett neu, enthält aber sehr wohl deutlich unterhaltsame, neue Aspekte. Kelly Keaton hat einen sehr angenehmen, gut lesbaren Schreibstil. Die Seiten fliegen geradezu dahin und man muss sich fast schon zwingen, das Buch auch mal beiseite zu legen. Ebenfalls gelingt es ihr, Charaktere und Orte perfekt zu beschreiben, so dass man alles nahezu direkt vor sich sieht. Vor allem ihre Beschreibungen von New 2, insbesondere dem Garden District, haben mir ausnehmend gut gefallen. Die Autorin schafft eine wirklich tolle Atmosphäre.
Die Protagonisten sind sehr schön ausgearbeitet. Ari ist ein taffes Mädchen, das in ihrem jungen Leben bereits viel durchgemacht hat. Ich hatte anfangs ein wenig Schwierigkeiten, einen Zugang zu ihr zu bekommen. Dies änderte sich jedoch recht schnell im Laufe der Geschichte. Ari macht eine Entwicklung durch, die sie mir mehr und mehr sympathisch machte. Sie wird selbstbewusster, akzeptiert sich mehr und mehr wie sie ist und baut eine Beziehung zu der kleinen Violet auf, die mich sehr berührt hat.
Ari zur Seite steht nach kurzer Zeit Sebastian. Er war mir im Gegensatz zu Ari von Anfang an sehr sympathisch, auch wenn er sich Ari gegenüber nicht sonderlich nett zeigt und irgendwie auch der typische, gut aussehende, mysteriöse Typ ist, der in so ziemlich jedem Jugendbuch zu finden ist. Des Weiteren hat Violet, das kleine Vampirmädchen mit ihrem Haustier Pascal, einem weißen Alligator, mein Herz in kürzester Zeit erobert, während Josephine Armand, Sebastians Großmutter, direkt unangenehm auffällt und alles andere als liebenswert rüberkommt. Alles in allem hat Kelly Keaton ihre Charaktere mit sehr viel Liebe und tollen Details kreiert.

Das Cover hat mir gut gefallen. In weiß mit grauen Ornamenten ist es ringsherum relativ schlicht gehalten, doch auf der Vorderseite prangt ein großes, rotes Herz mit schwarzen und roten Schnörkeln und dem Schriftzug in der Mitte. Wirklich sehr schön gestaltet. Das englische Cover gefällt mir jedoch noch eine Spur besser. Mit der Figur, die vermutlich Ari darstellen soll, hat es einfach einen noch besseren Bezug zur Geschichte und ist herrlich düster gehalten.

Eine Leseempfehlung für Fans griechischer Mythologie und eigentlich aller anderen Fantasy-Gestalten, denn Kelly Keaton bringt sie so ziemlich alle in diesem Buch unter. Ich werde Aris Abenteuer definitiv weiter verfolgen und bin gespannt wie es weiter geht mit ihr und ihren Freunden.

Samstag, 9. November 2013

Hexenflammen - Ein Ring aus Asche von Cate Tiernan


„Ein Ring aus Asche“ ist der zweite Teil der „Hexeflammen“-Reihe von Cate Tiernan. Das Buch ist zeitgleich mit dem ersten Band am 11.2.2013 im cbt-Verlag erschienen und umfasst 320 Seiten. Ich danke dem Verlag herzlich, dass mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde.
Nachdem Clio und Thais es nun allmählich akzeptieren kein Einzelkinder mehr zu sein, verbringen sie mehr und mehr Zeit miteinander, besonders als Petra – eigentlich eine Ur-Ur-Ahnin der beiden und nicht ihre Großmutter – für ein paar Tage die Stadt verlässt. Thais wagt sich langsam an die Magie heran und zusammen üben die Mädchen den einen oder anderen Zauber. Doch egal was sie auch probieren, es geht schief – teilweise mit fatalen Folgen. Liegt das etwa am gefürchteten Zwillingsfluch von dem einige Mitglieder der Treize sprechen? Als jedoch beiden abwechselnd weitere, merkwürdige „Unfälle“ passieren, keimt ein ganz anderer Verdacht in ihnen auf: hat es vielleicht jemand auf ihr Leben abgesehen? Zu allem Überfluss macht dann auch noch die Liebe Clio und Thais das Leben schwer, müssen sie doch feststellen, dass Luc ihnen beiden den Hof gemacht und sie so mit der jeweils anderen betrogen hat. Und so gerät die heile Welt der beiden Schwestern mit jedem Tag mehr ins Wanken.

Auch das zweite Buch der Reihe hat mir wieder gut gefallen. Der Schreibstil ist genau wie im ersten Band sehr gut verständlich und einfach zu lesen. Die Kapitel sind kurz gehalten, jedes einzelne ist nummeriert und mit einer Überschrift – meist eine Zeile aus dem Text des Kapitels – versehen. Ebenfalls erlebt man die Geschichte hier wieder abwechselnd in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Clio und Thais und zusätzlich noch als Betrachter aus der Sicht der verschiedenen Mitglieder der Treize. Figuren, die im ersten Band noch etwas blass geblieben waren, werden hier schon mehr ausgearbeitet. In verschiedenen Rückblicken und Erinnerungen erfährt man über die einzelnen Personen und ihre Schicksale wieder ein wenig mehr und lernt jeden langsam besser kennen, erfährt allerdings noch nicht wirklich viel über die Motive und Vorhaben der einzelnen. Jeder scheint jedem zu Misstrauen, aber dennoch bilden sich nach und nach gewisse Grüppchen.
Es ist zu spüren, wie sich die Charaktere mit der Zeit entwickeln. Besonders Clio, die im ersten Band relativ verwöhnt und teilweise zickig rüber kommt, wird langsam erwachsen und freundet sich immer mehr mit dem dem Gedanken an, eine Schwester zu haben. Waren die Mädchen im ersten Band noch sehr unterschiedlich, scheinen sie sich jetzt einander anzunähern. Sei es bei der Wahl der Kleidung – hier drängt Clio ihrer Schwester ein paar ihrer Stücke auf, damit diese nicht immer in deren „unmodischen“ Sachen herumläuft – oder bei der Magie. Clio hilft Thais bei der Erlernung der grundlegenden Sachen und animiert sie immer wieder, neue Zauber auszuprobieren. Dass dabei allerdings immer wieder etwas schiefgeht, sorgt die Neu-Hexe doch ein wenig. Zu allem Überfluss gibt es scheinbar niemandem, dem sie hundert Prozent vertrauen können. Selbst Petra gegenüber zeigt Clio sich sehr skeptisch, nachdem die Mädchen erfahren, dass diese nicht, wie immer geglaubt, ihre richtige Großmutter ist. Doch trotz allem ist Petra mir immer noch sehr sympathisch und ich persönlich konnte ihre Beweggründe sehr gut verstehen.

Die Cover der Buchreihe sind alle sehr ähnlich gestaltet. Es zeigt die Zwillinge umringt von einem farbigen Kreis mit hübschen Ornamenten. Jedoch sind die Posen der Mädchen jeweils anders und auch die Farbe des Kreises ändert sich. Sie gefallen mir allesamt sehr gut.

Mit „Hexenflammen – Ein Ring aus Asche“ ist Cate Tiernan die Fortsetzung ihrer Reihe gut gelungen. Zwar bleiben noch immer viele Fragen offen, aber das schürt die Neugier nur noch mehr, so dass man den dritten Teil auf jeden Fall lesen möchte.
 

Montag, 4. November 2013

Shadow Falls Camp - Verfolgt im Mondlicht von C.C. Hunter


Ich bin ein großer Fan der „Shadow Falls Camp“-Bücher von C. C. Hunter. Und umso mehr hat es mich gefreut, dass mir der Fischer Verlag ein Rezensionsexemplar von „Shadow Falls Camp 4 – Verfolgt im Mondlicht“ zu kommen ließ. Dafür möchte ich mich recht herzlich bedanken. Nun hatte ich erneut die Gelegenheit mit Kylie und ihren Freunden auf 576 Seiten des Rätsels Lösung auf die Spur zu kommen.
Das Rätsel um Kylies Identität ist endlich gelüftet. Ihr Vater verriet ihr endlich wer sie ist. Allerdings kann sich Kylie nicht mit dem Gedanken anfreunden eine, wie die anderen immer sagen, Echse zu sein. Denn laut Kylies Dad ist sie ein Chamäleon. Doch wie passt das mit ihrem Gehirnmuster zusammen? Denn erst konnte es keiner lesen, dann war es menschlich und plötzlich weist es daraufhin, dass sie zu 100% eine Hexe ist. Aber nicht nur das macht Kylie das Leben schwer. Lucas hat Geheimnisse vor ihr und Derek hat ihr seine Liebe offenbart. Zusätzlich wird ihr Gefühlschaos noch dadurch verstärkt, dass Derek immer da ist, wenn Lucas es nicht ist und das kommt immer häufiger vor. Des Weiteren kann sie sich immer dann, wenn Lucas vor Schreck die Flucht ergreift, mit ihren Geistergeschichten an Derek wenden. Und das ist in diesem Fall dringend notwendig, denn dieses Mal sieht sie den Geist einer Lebenden, die ihr sehr Nahe steht. Leider geht das Geistererscheinen mit den Visionen einher. Und so findet sich Kylie in einem Massengrab mit drei Leichen wieder, die sie verrotten sieht. Als ob das noch nicht genug wäre, verwandelt sie mit ihren neuen Hexenkräften ihr kleines Stinktier Socke in seine ursprüngliche Form als Kater zurück und kastriert Burnett fast mit einem Briefbeschwerer. Und dann hört sie auch noch eine Stimme im Wald nach ihr rufen und sie weiß nicht, ob sie ihr folgen oder sie einfach überhören soll. Kylies Leben ist wirklich nicht einfach, doch wird sie es schaffen mit allen Unzulänglichkeiten umzugehen? Und für wen wird ihr Herz am Ende schlagen?

Der 4. Band der „Shadow Falls Campe“-Reihe beginnt lückenlos dort, wo der 3. Band endete. Mit der Lüftung des Geheimnisses. Kylie ist ein Chamäleon. Für mich war das irgendwie nicht weiter überraschend, weil die ersten Teile darauf schließen lassen, dass Kylie mehr als eine übernatürliche Art ist.
Ich fand, dass „Shadow Falls Camp 4 – Verfolgt im Mondlicht“ etwas an Biss verloren hat. Kylie ist immer noch auf der Suche nach ihren Wurzeln und wird mal wieder mit den üblichen Problemen konfrontiert. Der Schreibstil von C. C. Hunter unterstützt aber das zügige Lesen. Ich bin sehr froh, dass die Charaktere und vor allem die Dialoge nicht an Witz verloren haben. Ich konnte mehr als einmal laut lachen und das ist so typisch an dem Schreibstil. C. C. Hunter schafft es eine Fantasy-Story alltäglich wirken zu lassen, was die Geschichte sehr glaubwürdig macht.
Die Charaktere und Figuren wachsen mit ihren Aufgaben. Kylie wird immer stärker und vertraut immer mehr sich selbst und ihren Fähigkeiten. Leider kann sie sich Lucas nicht mehr anvertrauen. Dieser baut mehr und mehr eine Mauer auf und schließt sie aus ihrem Leben aus. Auf Grund dieser Veränderung wirkt die Geschichte nicht übertrieben harmonisch und die Glaubwürdigkeit leidet nicht darunter. Auch die anderen Figuren behalten ihre wesentlichen Charakterzüge bei. Die Geschichte entwickelt sich zwar weiter, doch gibt es nicht viel Neues, was eigentlich sehr schade ist.
Das Cover des Buches passt perfekt zu den anderen. Ich denke, dass das Mädchen Kylie ist und sie sich gerade auf einem Friedhof befindet, da im Hintergrund einige Grabsteine zu sehen sind. Das dunkelblau, das bis zur Mitte immer heller wird, gibt einem das Gefühl, dass Kylie vom Mondlicht umrahmt wird. Und so ist das Cover die perfekte bildliche Verkörperung des Titels.
Alles in allem hat mir „Shadow Falls Camp - Verfolgt im Mondlicht“ von C. C. Hunter recht gut gefallen, auch wenn es nicht so viel Neues wie in den vorherigen Bänden zu entdecken gibt. Aber man kann sich schließlich nicht von Band zu Band neu entdecken.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Lust auf eine solide Fortsetzung hat und mit Kylie weiterhin einige Abenteuer bestreiten will.