Freitag, 27. September 2013

Winston - ein Kater in geheimer Mission von Frauke Scheunemann


Winston – Ein Kater in geheimer Mission" ist der neue Roman von Frauke Scheunemann. Erschienen ist das 240 Seiten umfassende Buch am 15.08.2013 im Loewe-Verlag und ich danke herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.
Winston ist ein sehr verwöhnter Stubentiger. Zusammen mit seinem Herrchen, Prof. Werner Hagedorn, lebt er in einer Wohnung in Hamburg. Sein größtes Hobby ist, auf dem Sofa zu liegen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen und seine absolute Leibspeise ist Geflügelleber mit Petersilie – natürlich immer frisch gekocht von ihrer Haushälterin Olga. Kurzum: Er liebt sein Leben ganz genauso, wie es ist. Daher passt es ihm natürlich überhaupt nicht, als innerhalb kürzester Zeit gleich mehrere Veränderungen auftreten. Da wäre zum einen die Tatsache, dass Olga, die langjährige Haushälterin seines Herrchens, sie beide plötzlich verlässt – und das ausgerechnet für einen anderen Zweibeiner! Dass Prof. Hagedorn sofort eine neue Haushälterin einstellt, ist da nur ein kleiner Trost. Und als diese dann auch noch zusammen mit ihrer Tochter bei ihnen einzieht, ist es mit der Ruhe im Haus abrupt vorbei, besonders weil diese scheinbar einen ganzen Haufen Probleme mitbringen. Doch recht schnell lernt Winston auch die Vorteile zu schätzen, die es mit sich bringen, Kira und ihre Mutter im Haus zu haben, und er freundet sich mit dem Mädchen an. Was er sich jedoch nie hätte Träume lassen: Kurze Zeit später steckt er pfotentief in einem echten Kriminalfall – und schließlich auch noch im Körper eines Mädchens! Miau, wie soll er da nur wieder heraus kommen?


Mit „Winston – ein Kater in geheimer Mission“ hat Frauke Scheunemann sich zum ersten Mal an einen Kinderroman gewagt – und das mit Erfolg, wie ich finde. Eine Geschichte über einen kleinen, verwöhnten Kater, für mich als großen Katzenliebhaber natürlich ein absolutes Must-have! Und ich wurde nicht enttäuscht. Frauke Scheunemanns Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er lässt sich herrlich leicht und flüssig lesen und wird einem Kinderbuch perfekt gerecht, was den Lesespaß für einen Erwachsenen jedoch keinesfalls schmälert.
Die Charaktere sind allesamt sehr liebevoll dargestellt und sehr schön ausgearbeitet. Besonders Winston hat mir sehr gut gefallen, sowohl als verwöhnter, arroganter Kater, als auch später in Gestalt eines Mädchens. Eigentlich ist er ein recht frecher, selbstbewusster Kater, doch als er zum allerersten Mal in seinem Leben mit der großen weiten Welt vor seiner Wohnungstür in Berührung kommt, zeigt er sich auch schnell mal verunsichert, was ihn jedoch nicht davon abhält, sein Ding durchzuziehen.
Auch Kira ist sehr gut dargestellt. So zu Beginn der Pubertät hat sie mit den typischen Problemen eines jungen Mädchens zu kämpfen, ganz besonders jedoch damit, Zugang zur coolsten Clique der Schule zu finden, denn mit ihren Ost-Europäischen Wurzeln wird ihr dies nicht gerade leicht gemacht. Zwischendurch hatte ich ab und an das Gefühl, Kira käme eine Spur zu erwachsen rüber oder Winston weiß als Kater überraschend viel über die Menschenwelt, doch dies hielt meist nur einen Moment an und im Nächsten war man bereits wieder voll in die spannende Geschichte eingetaucht.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen. Grell Pink mit dem schwarzen Kater in verschiedenen Positionen darauf und der großen, schwarzen und weißen Schrift, fällt es einem sofort ins Auge und macht sich ausgesprochen gut im Bücherregal. Die kleinen Katzenzeichnungen zu Beginn eines jeden Kapitels finde ich auch sehr hübsch.

„Winston- ein Kater in geheimer Mission“ ist ein wirklich tolles Kinder- und Jugendbuch und nicht nur für diese Altersklassen zu empfehlen. Auch als Erwachsener kann man durchaus viel Spaß mit dem frechen Vierbeiner haben.

Montag, 23. September 2013

Solifera - Sonnenbringerin von Susanne Esch


Ich freue mich immer, wenn wir Anfragen von Autoren bekommen und die dazugehörigen Bücher ein echter Glücksgriff sind. Auch dieses Buch, welches ich euch vorstellen möchte, ist so ein Glücksgriff. „Solifera – Sonnenbringerin“ von Susanne Esch erschien im Titus Verlag. Auf 284 Seiten können wir in die Welt von Antalia eintauchen, die ohne es zu wissen, Wurzeln im Meeresvolk hat.
Antalia ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Sie geht auf ein Internat, ist eine gute Schülerin und eine noch bessere Schwimmerin. Doch nach einem Urlaub mit der Familie am Meer bemerkt sie immer wieder, dass sie sich zu dem nassen Element hingezogen fühlt. Sie steht immer sehr früh auf um an den Strand zu kommen und dem Meer näher zu sein. Im Internat zurück entdeckt sie plötzliche Veränderungen an sich. Ihre Sehstärke setzt immer mal wieder aus und am Hals bemerkt sie eine kleine Verhärtung in Form einer Perle. Von einer inneren Unruhe geplagt, wendet sie sich in ihrer Not an den Schularzt, der ihr auch zur Seite steht als sie plötzlich zusammenbricht. Die Veränderungen bleiben ihren Freunden natürlich nicht verborgen und so beschließt Antalia zusammen mit ihrer Familie wieder ans Meer zu fahren. Immer wieder wird sie von merkwürdigen Träumen geplagt und diese verunsichern sie zunehmend. Es fallen ihr auch immer mehr Unterschiede zwischen ihr und ihrer Familie auf und langsam zweifelt sie an ihrer Herkunft und stellt ihre Eltern zur Rede. Diese zeigen sich wider erwartend redebereit und erzählen Antalia woher sie sie haben. Ihre Eltern erwarteten nämlich ein Kind, das aber kurz nach der Geburt in den Dünen starb. Die beiden vergruben das Mädchen auf einem kleinen Sandhügel und versuchten ihr Leben so weiterzuführen, wie vorher. Doch Ari, ihre Mutter, konnte den Schmerz nicht überwinden und besuchte täglich das Grab. Eines Tages stieg eine Frau mit einem Stoffbündel aus dem Meer und kam zu ihr auf den Sandhügel und legte das Bündel ab ohne ein Wort zu sagen und verschwand wie sie gekommen war im Meer. Ari suchte Stunden lang nach der ominösen Frau ohne sie zu finden. Es fiel ihr erst sehr spät ein, dass die Frau ja noch ein kleines Bündel abgelegt hatte. Ausgelaugt wie sie war nahm sie das Mädchen mit in das Haus und von dem Zeitpunkt an, war Antalia ihr Kind. Als sie die Geschichte von ihren Eltern hörte, war sie nicht sauer, sondern sogar ziemlich gelassen. Doch nun bleiben einige Fragen offen: Woher stammt Antalia und wer sind ihre Eltern. Und was hat das mit dieser Anziehung zum Meer auf sich?
Und wer ist eigentlich der Fremde, der auftaucht als es ihr am schlechtesten geht?

„Solifera – Sonnenbringerin“ von Susanne Esch ist ein sehr emotionales Buch. Die Thematik ist zwar nicht neu, hat aber durchaus neue, einfallsreiche Facetten. Ich konnte mich mit den Charakteren sehr schnell anfreunden. Frau Esch hat einen wunderbaren Schreibstil, der Orte und Figuren perfekt in Szene setzt und diese originell wieder gibt. Leider vermisste ich in dem Buch die Dialoge, vor allem am Anfang. Das macht es einem sehr schwer in das Buch rein zu kommen und die Spannung litt darunter. Doch dieses Defizit machen die Figuren wieder wett. Antalia ist ein sehr bodenständiges Mädchen, das mit Veränderungen gut klar kommt. Sie ist sehr sympathisch und ist ein typisches Mädchen von neben an. Sie hat viele Freunde, denen sie sehr am Herzen liegt. Mir gefiel auch ihre unerschrockene Art, die einen mitfiebern lies. Darieno fand ich im ersten Moment etwas kühl, aber trotzdem charmant. Er ist sehr zielstrebig und weiß was er will. Nach und nach taut er auf und die beiden verbindet mehr als nur die Abstammung. Die Autorin kreiert ihre Figuren mit sehr viel Liebe und Herzblut. Sie wachsen einen schnell ans Herz und man möchte am liebsten nie aufhören zu lesen, doch irgendwann ist jedes gute Buch einmal vorbei. Auch die Nebenfiguren sind mir von Anfang an positiv aufgefallen. Man hat gemerkt, dass Frau Esch auch in diese Charaktere viel Zeit investiert hat. Am besten gefiel mir der Schularzt. Obwohl er keine tragende Rolle spielt, habe ich mir gewünscht, dass es in jeder Schule so eine Person geben sollte, die einem einfach mal zuhört und einen nicht verurteilt. Die Handlung ging trotz der fehlenden Dialoge sehr schnell voran. Was das Buch nicht langweilig werden lies, obwohl die Spannung manchmal fehlte. Das Cover ist schlicht gehalten und zeigt das Meer unter Wasser. So kommt der Inhalt und der Titel gut zur Geltung. Alles in allem ist es ein gelungenes Buch mit einer wunderbar umgesetzten Thematik. Ich kann es jedem empfehlen, der das nasse Element genauso liebt wie ich.

Mittwoch, 18. September 2013

Die Gewinner von Isegrim stehen fest


Wir haben uns mächtig schwer getan mit den beiden Gewinnern. Es waren wirklich viele sehr gute Fragen dabei, die mich auch selber interessieren. Nach einiger Beratung haben wir aber dennoch zwei schöne Fragen ausgewählt, die in kürze das Buch Isegrim von uns erhalten werden. Alle anderen müssen aber nicht all zu traurig sein, denn Frau Antje Babendererde wird all eure Fragen beantworten und so ist es für den ein oder anderen Fan der Autorin vielleicht trotzdem ein Gewinn
Und hier kommen die Gewinner Fragen. Herzlichen Glückwunsch euch beiden. Bitte sendet uns via Email eure Adresse zu und denkt daran den Gewinn zu fotografieren oder es zu posten in Facebook und uns zu verlinken.

Wir werden jetzt alle Fragen an die Autorin schicken und euch selbstverständlich bescheid geben sobald das neue Interview bei uns veröffentlicht ist. Wir danken allen Teilnehmern für die Fragen und freuen uns schon auf die Antworten.

Donnerstag, 12. September 2013

Gewinnspiel mit der Autorin Antje Babendererde


Das lange Warten hat ein Ende. Endlich ist wieder ein neues Buch meiner Lieblings-Autorin erschienen. Ich freue mich ganz besonders darauf dieses Buch rezensieren zu dürfen und zwei Exemplare an euch zu verlosen. Vor längerer Zeit führten wir mit Frau Antje Babendererde bereits ein sehr interessantes Interview (erstes Interview hier) und da wir die Autorin nach wie vor höchst interessant finden, möchten wir ein erneutes Interview durchführen.
Wir würden euch bitten, das alte Interview durchzulesen damit wir keine doppelten Fragen bekommen. Das alte Interview ist schon fast 3 Jahre her, in der Zwischenzeit ist bei der Autorin auch einiges passiert – zwei Bücher sind erschienen, erneute Reisen nach Nordamerika – und so denke ich, dass den wahren Fans von der Autorin Antje Babendererde schon einige interessante Fragen einfallen werden.

Wir würden vorschlagen, dass die Verlosung öffentlich ist, damit alle die Fragen lesen können und wir dadurch vermeiden können, dass doppelte Fragen auftauchen. Schreibt also eure Frage in die Kommentare und falls ihr nicht bei Blogger angemeldet seid, schreibt einen Namen dort hin, der nicht verwechselbar ist, am besten Vor- und Zunamen.

Das Interview wird erst Ende September veröffentlicht, da Frau Antje Babendererde im September Urlaub hat. Die Gewinner geben wir aber vorher bekannt. Wir verlosen 2 Exemplare und die zwei kreativsten oder interessantesten Fragen werden dann gewinnen.
Das Gewinnspiel startet heute am Donnerstag den 12.09. und geht bis zum Dienstag den 17.09. Alle Teilnehmer erklären sich mit ihrer Teilnahme einverstanden, den Erhalt des Gewinns zu fotografieren oder auf Facebook zu posten und uns zu verlinken.

 

Sonntag, 8. September 2013

Um Mitternacht von Wolfgang Bellaire


Ich war schon mit jungen Jahren ein begeisterter Leser. Umso mehr freue ich mich immer, wenn ich auch mal ein Buch rezensieren kann, das für jüngere Leser geschrieben wurde. Mit Begeisterung las ich „Um Mitternacht“ von Wolfgang Bellaire, welches im Nordfriesischen Kinderbuch Verlag erschienen ist. Ich möchte mich hiermit bei dem Autor und bei dem Verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar bedanken. Auf 198 Seiten konnte ich Marieke, Jorieke, Nils und Lasse auf der Suche nach ihren Eltern begleiten.
Marieke, Jorieke und Nils leben mit ihren Eltern in einem kleinen Haus in Flensburg. Die beiden Schwestern verstehen sich sehr gut, doch ihr kleiner Bruder treibt sie täglich in den Wahnsinn. Natürlich klingt das völlig normal, doch leider bleibt es nicht bei diesem alltäglichen Problem. Denn die Eltern der drei Kinder sind so gut wie Pleite. Für das Nötigste fehlt das Geld. Die Hoffnungslosigkeit der Eltern bleibt den Kindern natürlich nicht verborgen. Die Situation wird auch noch von den unzähligen Streitereien zwischen den Eltern verschlimmert. Der Vater hält es eines Tages nicht mehr aus und geht unter dem Vorwand, dass er gegen den Hartz IV-Bescheid Widerspruch einlegen will, aus dem Haus. Als er nach einigen Stunden noch immer nicht zurück gekehrt ist, macht sich die Mutter der drei auf die Suche. Doch auch sie kehrt nicht mehr zurück. Die Kinder haben Angst um ihre Eltern und beschließen sie zu suchen. Doch vorerst müssen sie sich selbst versorgen und so suchen sie das ganze Haus nach Geld ab. Die spärliche Beute muss für lange Zeit reichen, denn wann sie ihre Eltern wiedersehen, wissen die Geschwister nicht. Auf der Suche nach den Eltern, fangen sie beim Arbeitsamt an. Doch leider ist dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt. Die Mitarbeiter können den Kindern nicht helfen. Als sie das Gebäude verlassen, spricht sie ein seltsamer Mann an, der ihnen rät zu Herrn Tschellebi zu gehen. Sie beachten den Mann nicht weiter und in der Hoffnung, dass ihnen die Polizei helfen kann, melden sie ihre Eltern als vermisst. Doch der Polizist nimmt nicht nur die Vermisstenanzeige auf, sondern meldet die Kinder auch beim Jugendamt. Damit hätten die drei Geschwister niemals gerechnet. Auf der Flucht vor der Polizei und dem Jugendamt treffen sie den mysteriösen Lasse, den das gleiche Schicksal ereilt hatte. Ohne Eltern machen sich alle vier auf den Weg zu Lasses Wohnung. Und auch Lasse spricht über diesen unbekannten Herrn Tschellerbi, der erst vor kurzen das Theater gekauft hat. Den Vieren wird schnell klar, dass da etwas nicht stimmen kann und so beginnt eine abenteuerliche Suche...

Ich war früher schon ein großer Fan von Magie und Fantasy-Filmen. Als kleines Kind hatte ich viele Bücher mit Geschichten über Vampire, Hexen und andere Fabelwesen. Deswegen hat mich die Geschichte um die vier Kinder Marieke, Jorieke, Nils und Lasse so fasziniert. Ich las mich sehr schnell in die Geschichte ein, was mir aufgrund der tollen Schreibweise des Autors gut gelang. Diese ist sehr flüssig und nicht zu kompliziert, was für die Altersgruppe, für die das Buch eigentlich sein soll, sehr passend gewählt ist. Obwohl ich kein Kind oder Jugendlicher bin, konnte mich die Geschichte fesseln. Das lag unter anderem an den Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Als aller erstes wäre da Marieke. Sie ist eine sehr ernste Zwölfjährige ohne Fantasie. Im Laufe der Geschichte wird sie daran erinnert, dass es mehr gibt als man als Mensch glaubt. Marieke behielt immer einen klaren Kopf und war sehr schwer aus der Ruhe zu bekommen. Mir persönlich gefiel die Entwicklung dieses Charakters. Da sie erst so ernst war, war es schwer an sie heran zu kommen, doch nach und nach entwickelt sie sich zu einem aufgeweckten Mädchen, das auch an Magie glauben kann. Als Zweite im Bunde hätten wir Jorieke. Sie erinnerte mich sehr an mich selbst. Ich hatte oft das Gefühl, dass sie schon sehr früh Verantwortung übernehmen und mit jungen Jahren schon erwachsen werden musste. Doch auch sie durchlebt eine Entwicklung und wird zu dem zwölfjährigen Mädchen, was sie einfach von vornherein hätte sein sollen: ohne jegliche Lasten tragen zu müssen, unbeschwert und frei. Nils, der Rabauke in der Familie, macht den Schwestern das Leben schwer. Er hat seinen eigenen Kopf und setzt den auch konsequent ohne Rücksicht auf Verluste durch. Da er so gut wie nie Angst zeigt, bringt er die vier öfters in eine brenzliche Situation. Doch er ist gewitzt, einfallsreich und nicht kleinzukriegen. Ich glaube, das war mit das Faszinierendste an Nils, dass er nie die Hoffnung aufgeben hat, obwohl er noch so jung ist. Er hat immer an die Rettungsmission geglaubt. Er war manchmal einfach ein Kind und dann wirkte er wieder sehr erwachsen, was für mich wirklich erstaunlich war. Er ist mir sehr ans Herz gewachsen und zeigt auch allen, dass mehr in kleinen Brüdern steckt als die großen Schwestern je ahnen würden. Und ich glaube, die Tatsache dass Lasse zu ihnen gestoßen ist, hat Nils noch mutiger werden lassen. Ich betrachte Lasse auch als Fels in der Brandung. Er schlichtet die Streitereien unter den Geschwistern, geht auf Nils einfühlsam ein und gibt ihm das Gefühl ebenbürtig zu sein. Außerdem gibt er den Situationen immer eine gewisse Ruhe, egal wie chaotisch diese manchmal sind. Obwohl Lasse seine Eltern ebenfalls vermisst, lässt er die Trauer hinter sich und beteiligt sich mit einfallsreichen Ideen an der Suchaktionen. Er war mir von Anfang an sehr sympathisch, weil er zum Glück nicht dieses typische Bad Boy-Klischee bedient. Auch die Nebenfiguren wurden mit Raffinesse kreiert. Und es hat mir Spaß gemacht, ihnen allen zu folgen und in diese tolle, magische Geschichte eintauchen zu dürfen.

Das Cover zeigt die 4 Protagonisten, die sich suchend im Spiegelkabinett umschauen. Der böse Tschellebi wacht dabei über die Kinder und nimmt einen nicht unwesentlichen Platz auf dem Cover ein. Die Farben sind auch alle sehr dunkel, aber sehr passend gewählt. Alles in allem ein sehr gelungenes Cover, welches Lust auf das Buch macht.

Ich kann „Um Mitternacht“ allen empfehlen, die sich nicht zu alt fühlen, um einmal ein tolles Kinderbuch mit allerhand Action zu lesen. Ein tolles Buch für die gesamte Familie.

Montag, 2. September 2013

Vampire Detective - Mrs. Moon wittert Blut von J.R. Rain


Vampire Detective – Mrs. Moon wittert Blut“ ist der zweite Teil der „Moon Dance“-Serie von J.R. Rain. Erschienen ist der 282 Seiten umfassende Roman am 02. April 2013 beim Rowohlt-Verlag. Ich danke für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.
Ein Leben als Vampir ist wirklich alles andere als einfach, das muss Samantha Moon mehr und mehr feststellen. Für sie bedeutet es immerhin, von jedem, den sie liebt, getrennt zu sein. Nachdem ihr Ehemann Danny sie betrogen und kurzerhand vor die Tür gesetzt hat, entzieht er ihr nun Stück für Stück immer mehr die Kinder. Erst werden die wöchentlichen Treffen gestrichen und auf tägliche Telefonate reduziert, dann nimmt er ihr auch diese kurzen Möglichkeiten am Leben ihrer Kinder teilzuhaben. Ein Umstand unter dem Samantha furchtbar leidet. Allerdings kann sie sich auch nicht dagegen wehren, hat Danny doch etwas gegen sie in der Hand, das er skrupellos einzusetzen droht, sollte Sam sich gegen ihn stellen.
Also stürzt sie sich mit Feuereifer in die Arbeit, um sich abzulenken. In ihrem neuen Job als Detektivin wird sie von einem verzweifelten Mann angeheuert. Er möchte, dass sie den Mörder seiner Frau für ihn ausfindig macht. Das Problem ist nur, dass es sich dabei um den berüchtigtsten Gangsterboss des Landes handelt...
Aber das ist noch nicht alles, um das Sam sich kümmern muss. Eine junge Frau wird unter ihren Schutz gestellt. Misshandelt und nur knapp zwei Mordanschlägen entgangen, wird sie noch immer von ihrem Mann verfolgt, der mittlerweile im Gefängnis sitzt. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, einen Auftragskiller anzuheuern, will er seine Frau doch um jeden Preis tot sehen. Das Schicksal dieser Frau berührt Samantha sehr und sie setzt alles daran deren Martyrium zu beenden – auch wenn sie dafür dem Raubtier in ihr nachgeben muss.
Wird es Samantha gelingen, ihren neuen Klienten zu helfen?


„Vampire Detective – Mrs Moon wittert Blut“ war mein erster Roman von J.R. Rain. Der ehemalige Privatdetektiv hat einen flüssigen Schreibstil, der sich sehr gut lesen lässt. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, so dass man einen guten Einblick in Samanthas Gefühlsleben bekommt. Die Detektivin war mir von Anfang an relativ sympathisch. Man konnte ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen, hat mit ihr gelitten und den schwelenden Hass gespürt, wenn ihr Mann ihr mal wieder ihre Kinder vorenthielt. Und man bekommt auch ihre leichte Wandlung hautnah mit, erlebt, wie sie sich mehr und mehr mit ihren vampirischen Fähigkeiten anfreundet und diese des Öfteren zu nutzen lernt. Ein wenig genervt hat mich jedoch, dass Samantha ziemlich oft erwähnt, wie „niedlich“ sie doch ist. Eine äußerst niedliche Vampirfledermaus mit äußerst niedlichen Stiefeln, eben einfach komplett äußerst niedlich. Nach dem zweiten/dritten Mal ging einem das dann doch ziemlich auf den Keks.
Von den Nebencharakteren ist mir kaum einer besonders ans Herz gewachsen. Bei Kingsley war ich zwiegespalten. Einerseits fand ich es gut, dass Sam einen Verbündeten hat, jemanden der ähnliches durchmacht wie sie selbst. Doch andererseits war er mir nie sonderlich sympathisch.
Monica hat mich sehr an ein kleines, hilfloses Kind erinnert. Sie war süß, ein Teil der Geschichte, aber das war es eigentlich auch schon.
Einzig Sherbet habe ich sehr positiv im Gedächtnis behalten. Er hat auf mich den Eindruck einer gewissen Vaterfigur gemacht und ich habe beinahe selbst seine leichte Enttäuschung gespürt, als Sam ihm ihr Geheimnis nicht anvertrauen wollte. Ich denke, bei ihm wäre es sicher aufgehoben, er könnte ein weiterer, wichtiger Verbündeter werden.

Tja, und dann ist da ja noch Fang, Sams unbekannter Online-Freund. Ich bin mir nicht sicher, was ich von ihm halten soll. Er ist mir bisher einfach suspekt.

Das Cover ziert ein Frauengesicht mit blutverschmierten Lippen und blutigem Hals. Ein Teil des Schriftzugs ist ebenfalls blutrot, der andere weiß, den Rand säumen dunkle Blumenornamente. Ich finde es passend gestaltet.

„Vampire Detective – Mrs. Moon wittert Blut“ ist ein unterhaltsamer Krimi mit deutlichem, paranormalem Einschlag. Er enthält Spannung, Drama und Humor. Und wenn man über die kleineren Mankos hinweg sieht, bietet er eine tolle Unterhaltung.