Dienstag, 24. Dezember 2013

Frohe Weihnachten

Unser Weihnachtswunsch, haben wir für dich bestellt – Es ist was besonderes von dieser Welt. Du mußt jetzt nicht dran denken, der Weihnachtsmann wird dir was schönes schenken. Wir wünschen euch zur Weihnachtszeit Gesundheit, Glück, Zufriedenheit. Und hoffe dann, dass es so bleibt, Allezeit!

Wir wünschen dir das Allerbeste
Zu diesem schönen Weihnachtfeste

Dass Menschen dich mögen,
Die dich umgeben,
Dass Wärme du fühlst,
Und in dir das Leben

Dass fröhlich du bist und
Glücklich vor allem.

Fröhliche Weihnachten!

Freitag, 20. Dezember 2013

In Sanguine Veritas - die Wahrheit liegt im Blut von Jennifer Wolf


Leserunden sind immer eine tolle Möglichkeit neue Bücher kennen und lieben zu lernen. Dieses Mal veranstaltet unser Forum höchstselbst eine Leserunde zu dem Buch „In Sanguine Veritas – die Wahrheit liegt im Blut“ von Jennifer Wolf, welches im Carlsen-Impress Verlag erschienen ist. Ich besorgte mir natürlich ein Exemplar und tauchte auf 465 Seite mit Miriam, Elias und seiner Schwester Ana in eine Welt voller mystischen ab und wurde in ihren Alltag, bestehend aus Zuneigung, Freundschaft, Vorurteilen, Angst, Kampf und vor allem bedingungsloser Liebe, hingezogen.
Miri ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Sie liebt ihren Bruder und ihre Eltern über alles, ohne ihre beiden Freundinnen kann sie nicht leben, sie chattet und flirtet gerne. Im Urlaub hat sie sich in einem Jungen namens Ben verknallt und denkt, dass er sie ebenfalls liebt, doch als sie aus dem Urlaub kommt, denkt sie kaum noch an ihn. Und als Elias, ein sehr attraktiver Vampire, nach den Sommerferien, in ihre Klasse kommt, vergisst sie Ben sofort. Miri hat nur noch Augen für ihn und selbst seine Schwester ist eine Augenweide. Beide wachsen Miri und ihren Freunden schnell ans Herz, weil sie sympathisch und äußerst aufrichtig sind. Und wie nicht anders zu erwarten war, verlieben sich Miri und Elias unsterblich ineinander. Ohne zu wissen, dass sie damit einen Teil einer Prophezeiung erfüllen. Denn Elias ist zwar ein Vampir, aber Miri erfährt endlich, dass sie zu den Gestaltenwandlern gehört, wie ihre gesamte Familie. Doch Miri ist besonders, denn sie kann sich in zwei Tiere Verwandeln. Und auch Elias ist alles andere als ein „normaler“ Vampir, denn in der Prophezeiung steht geschrieben, dass er die verschiedenen Wesen zusammen bringt und eine jahrelange Fehde beenden wird. Als ob das nicht eigentlich schon schlimm genug wäre für eine 16 jährige Gestaltenwandlerin, müssen Ana, Elias und Miri auch noch gegen die Anfeindungen der unzähligen Vampirgegner kämpfen und nicht selten werden sie mit faulem Obst und Steinen beworfen. Natürlich müssen die Werwölfe ihnen das Leben auch noch zur Hölle machen, in dem sie die Vampire umbringen und Miri verschleppen wollen. Können Elias und Miri ihr Schicksal erfüllen oder werden sie zum Opfer der Werwölfe?

Ich habe zum ersten Mal an einer Leserunde teilgenommen und war dementsprechend gespannt auf das Buch, da uns auch die Autorin begleitete. Ich dachte eigentlich, dass ich schon alles über Vampire gelesen habe, da ich seit meinem 10 Lebensjahr Vampirromane verschlinge. Doch Jennifer Wolf belehrte mich eines besseren und ich bin ihr deswegen über aus dankbar. Sie hat das alt bewerte mit ihren neuen Ideen verknüpft und heraus kam dieses großartige Meisterwerk. Ich glaube, ich war noch nie so verliebt in ein Buch.
Zu aller erst wäre da die Handlung. Natürlich kann jeder von uns mindestens zwei Romane aufzählen, in denen ein Mädchen den Vampir in der Schule trifft, doch irgendwie war es in „In Sanguine Veritas“ trotzdem erfrischend, was vor allem daran liegt, dass das Buch nicht in Amerika oder England, sondern in Deutschland spielt. Des Weiteren liegt es wahrscheinlich daran, dass die Hauptprotagonistin kein kleinen verschüchtertes Mädchen ist, sondern eine taffe und nicht auf den Mund gefallene Frau. Natürlich kommt ab und zu die Unsicherheit durch, aber hey wer wäre das nicht, wenn ein atemberaubender und zu dem noch sehr freundlicher junger Vampir auf einen stehen würde? Aber trotzdem bleibt sie sich treu und verstellt sich nicht. Aber Elias hat es mit seiner sturköpfigen Miri nicht immer leicht. Trotzdem liebt er sie ohne jegliche Einschränkungen und bleibt immer an ihrer Seite. Was ich auch sehr charmant finde, ist Elias' Eifersucht. Er vergöttert sie so sehr, dass er es sogar nicht ertragen kann, wenn ihr Bruder sie umarmt. Auch die damit verbundene Unsicherheit erdet ihn und macht ihn zu einem ganz normalen 16-jährigen Jungen.
Auch Ana hat sich in mein Herz geschlichen, weil sie einfach witzig ist und nie den Kopf hängen lässt. Sie steht für andere ein, auch wenn es ihr schlecht geht und vermittelt zwischen den Menschen und Wesen, wenn es eigentlich keine Hoffnung mehr auf eine Versöhnung gibt. Sie ist einfach ein toller Vampir und ich liebe sie dafür, dass sie einfach sie ist.

An dem Buch hat mir besonders der Humor und die Liebe gefallen, die übermittelt wurden. Ich musste so oft laut lachen, dass ich sehr merkwürdige Blicke von meinem Freund geerntet habe. Die Charaktere heitern einen auf, wenn man mal einen schlechten Tag hatte und man kann alle seine Sorgen vergessen. Und ich finde, dass sollte ein sehr gutes Buch können.
Das Cover passt definitiv zum Inhalt. Es ist sehr dunkel gehalten und die die Farben schwarz und rot, findet man überall. Ich finde, dass die Farben treffend gewählt sind, da Vampire zwar auch am Tag außer Haus gehen können und nicht in der Sonne verbrennen, aber sie sich bei Nacht und im Dunkeln wohler fühlen. Und warum ich das rot so passend finde, dürfte jedem klar sein. Immerhin spielt Blut eine große Rolle, wenn man über Vampire und auch andere Wesen einen Roman schreibt.
Also für mich ist „In Sanguine Veritas – die Wahrheit liegt im Blut“ von Jennifer Wolf eines meiner Bücher-Highlights 2013 und ich freue mich schon so auf den nächsten Teil. Ich kann es jedem ohne jegliche Einschränkung empfehlen, aber vor allem möchte ich es diejenigen ans Herz legen, die keinen klischeehaften Vampirroman, sondern mal ein Buch voller Witz, Liebe, Spannung und reichlich Action lesen wollen.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Tage am Strand von Doris Lessing


Anlässlich des Todes von Doris Lessing hat der Concorde Filmverleih zusammen mit dem Hoffmann und Campe Verlag kurz vor dem Filmstart zu einer Sondervorführung von „Tage am Strand“ geladen wofür ich mich herzlich bedanken möchte. „Tage am Strand“ ist die Verfilmung der Erzählung „Die Großmütter“ der britischen Literatur-Nobelpreisträgerin, die im Alter von 94 Jahren Ende November verstarb. Der Regisseurin Anne Fontaine ist eine einfühlsame Umsetzung der Story um zwei Freudinnen fürs Leben mit Naomi Watts und Robin Wright in den Hauptrollen und Xavier Samuel und James Frecheville als deren Söhne gelungen. 
Tage am Strand“ läuft im Concorde Filmverleih seit 28.11. in den deutschen Kinos. Der Hoffmann und Campe Verlag stellt „Tage am Strand“ (Das Buch zum Film) als eBook in der deutschen Übersetzung zum download bereit.

Roz und Lil sind Freudinnen, und das schon immer. In einer traumhaften Bucht eines kleinen Badeortes in Australien sind sie zusammen aufgewachsen und gehen gemeinsam durch dick und dünn. Schule, beide heiraten, sie wohnen in nebeneinander liegenden Häusern, beide bekommen je einen Sohn, Tom und Ian. Auch diese wachsen heran mit der Unbeschwertheit von Sonne, Strand und Meer und sind unzertrennlich. Als ein Verkehrsunfall Lil den Mann und Ian den Vater nimmt, rücken die Freudinnen und Freunde noch enger zusammen. Roz’ Mann Harold akzeptiert diese enge Bindung. Über die Jahre fühlt er sich aber immer öfter ausgeschlossen. Und auch der freundliche Nachbar Saul, der nach dem Tode deren Mannes um Lil wirbt, hat keine Chance, was ihn zu der Vermutung bringt, dass die beiden Frauen lesbisch seien.
Als die Söhne herangewachsen sind, bekommt Herald ein Job-Angebot der Universität von Sydney und sagt zu. Aber seine Familie kommt nicht mit ihm. Roz kann und will ihre Bucht nicht verlassen und auch Tom will lieber da bleiben obwohl es beruflich in Sydney viel mehr Möglichkeiten für gäbe. Das zurückgebliebene Kleeblatt erlebt einen unvergesslichen Sommer. Denn neben der Freundschaft der Frauen und der jungen Männer haben sich noch andere Gefühle entwickelt. Ian gesteht Roz seine lange gehegte Zuneigung. Das bestärkt Tom ebenfalls seine Gefühle Lil zu offenbaren. Diese moralisch heikle Konstellation führt natürlich erst mal zum Konflikt, aber die Freundschaft der Frauen überwindet alle Grenzen und lässt die vier im Geheimen ihr Arrangement mit dem Sohn der Freundin genießen. Sie waren nie glücklicher!
Aber nichts währt ewig und als Tom doch beruflich nach Sydney geht, lernt er Mary kennen und lieben. Sie heiraten und gründen eine Familie. Lil ist am Boden zerstört, aber sie würde sich natürlich nie zwischen Tom und sein Glück stellen. Roz ist klar, dass auch Ian besser eine gleichaltrige Freundin hätte und beendet ihrerseits die eigene Beziehung. Ian verkraftet das nicht wirklich, tröstet sich aber nach einem Surf-Unfall mit Hannah, die ihn heimlich schon länger liebt, und heiratet diese nachdem sie ein Kind von ihm erwartet. Es folgen Tage am Strand mit den Freundinnen als Großmüttern, ihren Söhnen, deren Frauen und den beiden kleinen Töchtern, die auch unzertrennliche Freundinnen sind. Ist das das Ende für das Kleeblatt?

„Tage am Strand“ ist eine sehr berührende Geschichte, vor traumhafter Kulisse in Australien in Szene gesetzt und in ruhigen Bildern sehr sensibel von der Regisseurin Anne Fontaine („Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“) umgesetzt. Am Anfang geht es flott durch die Zeit, von den beiden Freundinnen als Mädchen über ihre Ehen, mit den kleinen Söhnen und dem Tod von Lils Mann. Durch ein paar sehr gelungene Schnitte ist man bald da angekommen wo die Söhne quasi erwachsen sind und die eigentliche Story beginnt. Und schon ist man gefangen im ruhigen Rhythmus, dem intensiven Spiel von Robin Wright als Roz („Verblendung“) und Naomi Watts als Lil („King Kong“, ab Januar 2014 in „Diana“), dem Rauschen der Wellen, den coolen Surfer-Boys Xavier Samuel („Eclipse – Biss zum Abendrot“) und James Frecheville („Animal Kingdom“). Die Geschichte um die moralisch fragwürdigen Liebesbeziehungen ist extrem sinnlich und sehr romantisch.

Genauso gefühlvoll kommt das Buch daher, das auf dem Cover das Filmplakat zeigt: bezeichnender Weise Lil und Roz am Strand. Die Geschichte wird im Rückblick erzählt, ist im Film etwas anders umgesetzt, aber dieser trifft den Kern der Story sehr gut. Frau Lessing hat einen ausgesprochen flüssigen Schreibstiel. Es gibt auf den 844 eBook-Seiten keine weiteren Kapitel, die den Lesefluss stören können. So steht einem gemütlichen Nachmittag zur Lektüre nichts im Wege. Oder eben einem genüsslichen Kinobesuch.

Samstag, 7. Dezember 2013

Burning Wings - Die Mächte von Annette Eickert


Ich bin ein großer Fan der Autorin „Annette Eickert“. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich den 2. Band der „Burning Wings“-Reihe „Die Mächte“, der im CreateSpace Independent Publishing Platform Verlag erschien, im Briefkasten liegen sah. Für das Rezensionsexemplar möchte ich mich daher sehr gerne bedanken. Auf 121 Seiten wurde ich wieder in die Welt der Engel entführt und konnte die Reise mit Damian und Eljakim fortsetzen.
Damian erwacht aus einem unruhigen Schlaf. Die halbe Nacht lag er wach und grübelte über den Streit zwischen ihm und Eljakim; Eljakim sein Wächter, sein Vertrauter, der ihm helfen soll über sein Schicksal hinweg zu kommen und sich mit seinem neuen Leben anzufreunden. Als verurteilter Selbstmörder hat Damian keinen Anspruch mehr darauf in den Kreislauf des Lebens zurück zu kehren und muss nun sein gesamtes Leben in der Himmelsphäre verbringen. Doch wie kann er jemandem vertrauen, der ihn nur angelogen hat? Mit dem Ziel endlich die Wahrheit herauszufinden, schmiedet er den Plan, Eljakim solange nicht zu verzeihen, bis er ihm die Wahrheit offenbart. Doch das ist leichter gesagt als getan, da Eljakim eine seltsame Faszination auf Damian ausübt. Und so kann Damian ihm nicht lange böse sein. Doch er bekommt trotzdem seine Antworten und schnell bemerkt er, dass die Realität und die Wahrheit viel schlimmer sind, als jegliche Lüge. Als aller erstes muss er verdauen, dass Eljakim seine Gedanken lesen kann. Denn Damian hat Gedanken über ihn, die ihm die Schamesröte ins Gesicht steigen lassen. Doch zu seinem großen Glück kann Eljakim seine Fähigkeit kontrollieren und setzt diese nur ein, wenn er denkt, dass sein Gegenüber ihn anlügt. Doch auch in Damian schlummern einige Fähigkeiten, die nur darauf warten, geweckt zu werden. Und es gibt noch ein Geheimnis, das schlimmer ist als alle anderen. Damian ist in Wirklichkeit nicht Damian sondern Seraphiel, ein Engel, der als Mensch auf die Welt verbannt wurde. Dies ist die höchste Strafe für einen Engel. Doch was hat Damian verbrochen, dass er so etwas verdient hat?



„Burning Wings – Die Mächte“ schließt nahtlos an den 1. Band an. Damian wird mit einer Realität konfrontiert, die er sich so nie hätte vorstellen können. Er muss in kürzester Zeit viele Dinge erlernen und Personen vertrauen, die er nur einige Stunden kennt. Doch er stellt sich diesen Aufgaben und löst diese mit Bravour. Viele in seiner Situation würden sich unter der nächsten Bettdecke verstecken und einfach hoffen, dass sich die Probleme von alleine lösen. Natürlich hat Damian in manchen Situationen auch mal Angst, aber das zeigt, dass er jahrelang als Mensch gelebt hat und nicht gefühlsmäßig erkaltet ist. Diese zwei Seiten an ihm haben mich sehr fasziniert und ich denke er profitiert von allen Erfahrungen aus seinem Leben als Mensch und als Engel. Dabei steht ihm Eljakim zur Seite. Ich mochte ihn von Anfang an. Er ist ein herzensguter Engel und sehr loyal. Er hilft Damian sich in die neue Situation einzufügen und verliert dabei nie die Fassung und kümmert sich liebevoll um seinen Schützling. Ich würde sogar sagen, dass er jeden, den er liebt, mit seinem Leben beschützen würde. Eljakim ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich leide förmlich mit ihm, wenn er von Damian abgewiesen wird, auch wenn dies nur sehr dezent passiert. Natürlich hoffe ich immer noch, dass die beiden irgendwann zusammen kommen und Damian zu seinen Gefühlen steht, die er verzweifelt zu unterdrücken versucht. Die Handlung an sich fand ich sehr aufregend. Die Spannung war von Seite zu Seite greifbar. Auch die Wendungen (ich möchte nicht zu viel verraten) waren nicht abzusehen. Ich finde es immer sehr schlimm, wenn man nach 10 Seiten das komplette Buch voraus sehen kann, aber das war bei „Burning Wings - Die Mächte“ definitiv nicht der Fall.
Das Cover ist sehr schön gestaltet. Es ist eher dunkel gehalten und spricht mich voll und ganz an.

Alles in allem kann ich das Buch jedem empfehlen, der eine wunderschöne und ausgeklügelte Geschichte über Engel lesen will und die kälter werdenden Herbsttage mit einem guten Buch überbrücken möchte.

Freitag, 6. Dezember 2013

Nikolaus-Überraschung

Heute ist Nikolaus! Und aus diesem Anlass wollen wir euch eine kleine Überraschung präsentieren, um euch den Tag zu versüßen. Die Autorin Sabine Reiff hat extra für dieses Gewinnspiel eine wundervolle Kurzgeschichte geschrieben und tolle Gewinne spendiert.

Zusammen mit den Mädels von Die Schwestern Grimm.blogspot.com wollen wir diese verlosen. Unter den Gewinnen werdet ihr die Kurzgeschichte finden. Was ihr mit der Geschichte tun sollt, erfahrt ihr auf dem anderem Blog. Schnell nachsehen und teilnehmen. Schon morgen werden die Gewinner vorgestellt auf beiden Blogs.
Platz 1
Platz 2
Platz 3
Wir wünschen all unseren Lesern einen fleißigen Nikolaus 
und einen wundervollen Tag.


Der Hochzeitstag

In diesem Moment hätte ich vor Wut aus der Haut fahren können. Vielleicht fühlte ich mich auch nur unendlich ratlos. Nüchtern betrachtet wusste ich überhaupt nicht, wie ich meinen genauen Seelenzustand beschreiben sollte. Denn das Unverzeihliche, das es in all den Jahren, in denen wir verheiratet waren, nie gegeben hatte, war soeben geschehen: Er hatte unseren Hochzeitstag vergessen!
Daran bestand leider kein Zweifel, da er sich fröhlich lächelnd mit den Worten verabschiedet hatte: „Du brauchst nicht mit dem Essen auf mich zu warten, Liebes. Du weißt doch, heute ist Mittwoch.“ Wer immer ihm diesen Sportquatsch glauben sollte, ich tat es nicht!
Vor sechs Wochen hatte es abgefangen, seitdem fehlte er regelmäßig an zwei Abenden. Montags ging er angeblich ins Fitnessstudio, mittwochs stand Joggen auf dem Plan. Pech nur, dass er in der gesamten Zeit, nicht ein einziges Kilo verloren hatte. Das Gegenteil war der Fall. Umso verständlicher war es, dass diese dubiosen Abendtermine allmählich für mich zu einem Reizthema wurden. Denn für eine derart plötzliche Heimflucht gab es nur eine vernünftige Erklärung: Er hatte eine Montags-und-Mittwochsfrau, eine kochbegabte Maîtresse-en-titre. Ich brauchte nicht viel Fantasie, um sie mir vorzustellen. Schließlich lächelten sie mir täglich von irgendeiner Zeitschrift entgegen. Männerträume aus Fleisch und Blut mit makellosen Körpern, ellenlangen Beinen und einem Augenaufschlag, der die Polkappen zum Schmelzen und die Eisbären zum Aussterben brachten.
Das konnte nur noch ein Typ Frau toppen: Und zwar diejenigen, die mit vierzig kaum Falten hatten, immer noch straffe Brüste und einen, aus männlicher Sicht, wohlgeformten Po besaßen und die auf die Frage: „Wie machst du das bloß?“, kalt lächelnd antworteten: „Das liegt an meinen exorbitanten Genen, Liebes.“
Die waren wirklich gefährlich und genauso schwer zu bekämpfen wie Schildläuse an einem Oleanderstrauch, da ihr jungbrunnenartiger Genpool sie gegen das Altern resistent machte.
Ein Klappern am Briefkasten riss mich aus meinem Selbstmitleid. Im Augenblick war mir jede Ablenkung willkommen. Ich stürmte die Treppe hinunter und riss das Blechtürchen auf. Im Postkasten lag eine kleine gefaltete Karte mit der Überschrift: Liebe geht durch den Magen. Und im Innenteil stand: In unseren sinnlichen Kochkursen lernen Sie die außergewöhnliche Kunst, mit dem Gaumen zu verführen. Heute Infoabend mit besonderem Genießermenü ... überflog ich den Text.
Das konnte kein Zufall sein. Diese Botschaft war ein Wink des Schicksals. Mein Kampfgeist meldete sich zurück und ich war zur Gegenoffensive bereit. Ich brauchte nur zum Telefonhörer zu greifen und schon bald war ich in der Lage, meine unbekannte Rivalin mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Siegessicher wählte ich die Rufnummer und meldete mich an.

Danach musste ich mich nur noch für den bevorstehenden Abend neu erfinden. Eine Begegnung mit unzähligen Gleichgesinnten setzte nun einmal eine gewisse Vorarbeit voraus.
Mein erster Weg führte mich zum Friseur, wobei ich das Abend-Make-up spontan der vortrefflichen Visagistin vor Ort überließ. Später gönnte ich mir ein flottes Outfit, das mein erfrischtes Erscheinungsbild optimierte und mich um satte fünf Jahre jünger machte.
Wieder zuhause öffnete ich in einem Anflug von Selbstzufriedenheit die Flasche Sekt, die ich für den besonderen Anlass gekauft hatte. Etwas Mut für das bevorstehende Ereignis konnte mit Sicherheit nicht schaden. Ich schenkte mir ein und nippte am Glas. Anschließend trat ich prüfend vor den Spiegel, ohne mich wirklich wiederzuerkennen. Die Metamorphose war abgeschlossen, denn ich flirtete gerade mit dem perfekten Vamp.
Meine Zungenspitze benetzte karminrote Lippen, die einen unwiderstehlichen Schmollmund formten. Ich trank mein fast volles Glas in drei gewagten Schlucken aus, spürte die belebende Wirkung des prickelnden Getränks und verabschiedete mich mit einem glühenden Blick von meinem Spiegel-Ich.
Abenteuerlustig und ohne die Spur eines schlechten Gewissens erschien ich pünktlich bei der angegebenen Adresse; einem gepflegten Anwesen etwas außerhalb der Stadt. Ich hatte zwar noch nie gehört, dass es hier ein Restaurant oder Ähnliches gab, aber ich war gespannt, was mich erwartete.
Ein livrierter, attraktiver, schwarzhaariger Kellner empfing mich an der Tür, nahm mir den Mantel ab und geleitete mich galant durch die Eingangshalle in das Speisezimmer. Er bat mich Platz zu nehmen, bevor er wieder eilig entschwand. In der Mitte des Raums stand ein massiver Holztisch; im hinteren Teil hörte ich das Knacken eines Kaminfeuers. Neugierig schaute ich mich um. Vor dem marmorumrandeten Kamin entdeckte ich eine voluminöse Couch. Und ertappte mich postwendend, bei dem wehmütigen Gedanken, wie sehr ich mir wünschte, genau diesen Platz nach einem opulenten Mahl in den Armen meines Mannes einzunehmen. Aber derbevorzugte sehr offensichtlich andere Gesellschaft.
Ich seufzte stumm, während ich meine Augen wieder in Richtung des Tischs lenkte. Die Dinnertafel vor mir zierten drei nostalgisch anmutende Silberleuchter, deren Kerzen meine Umgebung in stimmungsvolles Licht tauchten.
Plötzlich wurde ich stutzig, denn mir fiel etwas auf. MeinPlatz war exquisit vorbereitet, doch es gab keine weiteren Gedecke. Das durfte nicht wahr sein. War ich etwa die Einzige, die so einen Kurs benötigte? Ich verbot mir jede Form von Missstimmung, schließlich hatte ich den ganzen Tag hart an mir gearbeitet. Und nichts und niemand konnte mich daran hindern, diesen besonderen Abend zu genießen.
Ein zweiter Kellner, diesmal ein gut gebauter, blondgelockter Kerl mit Schultern so breit wie ein Kleiderschrank, trat neben mich und bot mit einen Aperitif an. Ich entschied mich für einen Sherry, der, in Verbindung mit dem zur Vorspeise - sautierten Jakobsmuscheln - kredenzten Weißwein, meine angeheiterte Stimmung in eine neue Dimension hob.
Der Dunkelhaarige servierte den Zwischengang. Limettensorbet. Während das süß-säuerliche, halbgefrorene Fruchtmus Löffel für Löffel cremigzart auf meiner Zunge schmolz und meine Geschmacksknospen stimulierte, umschmeichelten gefühlvoll massierende Hände meinem Nacken. Ich schob das Sorbet zur Seite, schloss die Augen und erlaubte mir, mich zu fallen zu lassen.
Eine halbe Stunde später wurde der Hauptgang gereicht. Perlhuhn in einer höchst deliziösen Kapernsauce mit einem so zart gegarten Marktgemüse, das förmlich in meinem Mund zerging. Wer immer dieses Mahl zubereitet hatte, die Person verstand etwas vom Kochen. Und wenn ich ehrlich in mich hineinhorchte, war ich in der Zwischenzeit sogar froh, dass sich nicht noch mehr Teilnehmerinnen zu dieser Schlemmerpartie eingefunden hatten. Nur einen wünschte ich mir weiterhin an meine Seite, aber der hatte seit Wochen montags und mittwochs keine Lust mehr auf Gemeinsamkeiten.
Der blonde Kellner eilte herbei, um das Geschirr abzuräumen.
„Was gibt es denn zum Nachttisch?“, erkundigte ich mich rasch, aber unoriginell, bevor ich vollends in trübseligen Gedanken an vergangene Zeiten versank.
„Dessert Surprise“, antwortete er höflich, „und wenn Sie nichts dagegen haben, würde Ihnen unser Koch das Dessert gern am Kamin servieren.“
Ich hatte überhaupt nichts dagegen. Flinker als ich es mir selbst zugetraut hatte, wechselte ich den Platz und saß auf dem ausladenden Sofa vor dem knisternden Feuer.
Es dauerte nicht lange und der Dunkelhaarige war wieder zur Stelle.
„Bevor ich das Dessert serviere, bin ich vom Maître angehalten, Ihnen die Augen zu verbinden“, erklärte er mir, während er mir bereits ein weiches, wohlriechendes Seidentuch über die Augen legte. Kurz versuchte ich zu protestieren, doch der junge Mann ignorierte meinen Einwand.
Danach blieb mir nichts anderes übrig, als abzuwarten. Ich lauschte dem leisen Knacken der Glut und fühlte, wie mich die behagliche Wärme des Holzfeuers umschlang.
Eine Weile war ich allein im Raum, dann hörte ich Schritte. Sie näherten sich, jemand setzte sich neben mich auf das Sofa. Der Geruch des Feuers mischte sich mit dem Duft eines sinnlich-herben Herrenparfums, das meine Erinnerung noch kannte, aber meine Nase seit Jahren nicht mehr gerochen hatte.
„Das solltest du probieren“, flüsterte eine angenehm sonore und mir bekannte Stimme in mein Ohr.
Nein, das konnte nicht sein. Mein Gehör musste mir einen üblen Streich spielen. Die Stimme mochte ähnlich klingen, aber ...

Ich fühlte, wie sich ein Löffel an meinen Mund legte. Zögernd öffnete ich die Lippen und kostete. Mousse au Chocolate enthüllten meine Geschmacksnerven die locker, luftige Creme auf meiner Zunge. Ich wollte mehr.
Doch statt eines weiteren Löffels Mousse suchten plötzlich samtige Lippen meinen Mund. Während er mich küsste, legten sich zwei starke Arme um meine Hüften. Sachte zogen sie mich an den verführerisch duftenden Körper und wunderbar zärtliche Lippen bewegten sich meinem Hals hinab. Schon bald würden sie ganz andere Stellen erreichen. Genau in diesem Moment überfiel mich ein lähmend schlechtes Gewissen.
Schluss, aus! Ich konnte es nicht tun. Vielleicht war mein Mann dazu imstande, aber ich war es nicht. So sehr es mir auch schmeichelte, in diesem Augenblick begehrt zu werden, ich musste diesem Spiel ein Ende setzen, bevor es kein Zurück mehr gab. Entschlossen riss ich mir den Seidenschal von den Augen.
„Stopp!“, rief ich energisch. Weiter kam ich nicht, denn die Worte blieben mir wie ein dicker Klumpen Pudding im Hals stecken.

Neben mir saß mein Mann. »Alles Gute zum Hochzeitstag, Liebling«, sagte er lächelnd.
Ich öffnete den Mund, wollte etwas sagen, brachte aber lediglich ein gestammeltes „Du?!“ hervor. Die weitere Arbeit überließ ich meinem Verstand; der schien auf unerklärliche Weise mit einem Mal wieder messerscharf zu funktionieren. Die Ereignisse fügten sich auf einmal wie Puzzlesteinchen zueinander. Und mein Mann brauchte sich nicht weiter zu erklären, denn ich spürte, es gab weder eine Montags- noch eine Mittwochsfrau. Es gab nur ihn und mich und eine außergewöhnliche Liebe.


Samstag, 30. November 2013

Timeless von Alexandra Monir


Vor kurzem kam ich zu dem Vergnügen, „Timeless“ von Alexandra Monir zu lesen. Der erste Band der Trilogie umfasst 352 Seiten und ist am 18.06.2012 im Heyne-Verlag erschienen.
Auf einen Schlag wird Micheles Leben komplett auf den Kopf gestellt. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie eine Waise und muss ihre gewohnte Umgebung in Kalifornien und ihre Freunde verlassen, um zu den ihr bisher vollkommen unbekannten Großeltern nach New York ziehen. In einfachen Verhältnissen aufgewachsen, ist der Reichtum der beiden ein kleiner Kulturschock und sie fühlt sich in dem luxuriösen Haus unwohl und einsam. Um sich die Zeit zu vertreiben, beginnt sie die Vergangenheit ihrer berühmten Familie zu durchleuchten und findet auf einem ihrer Streifzüge durch die mit Antiquitäten und Erinnerungsstücken voll gestellten Zimmern das Tagebuch eines ihrer Vorfahren. Voller Neugier öffnet sie dieses, liest den ersten Eintrag – und findet sich plötzlich im New York des Jahres 1910 wieder! Auf einem Maskenball dort trifft sie einen jungen Mann, der ihr mehr als bekannt vorkommt, starrt sie ihm doch bereits seit Jahren in ihren Träumen in die saphirblauen Augen. Ihm jetzt leibhaftig gegenüber zu stehen, weckt ungeahnt intensive Gefühle und schon bald nutzt Michele jede Gelegenheit, wieder zu ihm in die Vergangenheit zu reisen. Michele ist überglücklich, bis erneut eine Nachricht alles zu zerstören droht. Und so setzt sie alles daran, ihre wahre Liebe zu retten.


Da ich Zeitreise-Romane liebe, war es für mich völlig klar, dass auch „Timeless“ in meinem Bücherregal landen muss. Beim Lesen war ich anfangs jedoch etwas zwiegespalten. Alexandra Monirs Schreibstil erschien mir teilweise fast schon zu einfach, ich hatte Probleme, mich mit Michele Windsor, der Protagonistin, anzufreunden. Doch um so weiter ich las, desto mehr legte sich das. Mit jeder Seite wurde Michele mir sympathischer und schon sehr bald habe ich mit ihr mitgefiebert und gehofft, dass ihre unmögliche Liebe möglich gemacht werden kann. Und bereits bei ihrer ersten Reise in die Vergangenheit war ich dann gefangen von den Beschreibungen der Autorin. Alexandra Monir bezeichnet am Ende des Buches New York im Wandel der Zeit als den wahren Hauptcharakter des Buches und in gewisser Weise muss ich ihr da Recht geben. Sie beschreibt die vergangene Metropole so bildhaft, dass man sich nahezu mittendrin fühlte, dass man alles direkt vor seinem Auge sah. Einfach klasse!

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Auch wenn ich, wie gesagt, anfangs Probleme mit Michele hatte, habe ich sie immer mehr lieb gewonnen. In einfachen Verhältnissen aufgewachsen, merkt sie nun, dass sie scheinbar etwas ganz besonderes ist. Dass sie, sobald sie Philipp getroffen hat, sehr von ihren Gefühlen zu ihm geleitet wird und darüber hinaus vielleicht das eine oder andere erst mal hinten runter fällt, kann man irgendwie verstehen. Dennoch hat es mich kurzzeitig gestört, dass plötzlich ihre Ururgroßmutter, der sie eigentlich beistehen wollte, vergessen war. Zum Glück fällt es ihr selbst recht schnell auf. Und als es dann darum geht, ihre große Liebe zu retten, stellt sie ihre Gefühle hintenan.
Philipp war mir von Beginn an sehr sympathisch. Schnell stellt sich heraus, dass er ein unglücklicher, junger Mann ist, der unter seinem herrschsüchtigen Onkel und seiner Mutter leiden muss, die ihren Sohn nur akzeptiert, wenn er nach ihrer Pfeife tanzt. Philipp jedoch verschwendet gar keinen Gedanken daran, dies zu tun und dafür seine Träume aufzugeben. Im Gegenteil: Er hält an seinen Wünschen fest und nimmt dafür in Kauf, verstoßen zu werden.
Auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen. Besonders Micheles Mutter fand ich sehr sympathisch, leider ist ihre Rolle ja nur sehr kurz. Von Micheles Großeltern habe ich zu Anfang gar nichts gehalten. Ihr Handeln, die vermeintlichen Motive und ihr unterkühltes Auftreten sind mir ziemlich sauer aufgestoßen. Im Laufe der Geschichte sind sie aber ganz allmählich aufgetaut und ich bin gespannt, ob das in den Folgebänden noch besser wird.

Das Cover ist hübsch gestaltet. Im Blau gehalten zeigt es die Großaufnahme eines Mädchens, das vermutlich Michele darstellen soll, mit einem Schlüssel an einer Kette um den Hals, genauso wie es auch im Buch erwähnt wird. Dabei wird sie von einem Sternenhimmel umrahmt. Es gefällt mir wirklich sehr gut.

Trotz kleiner Anfangsschwierigkeiten hat mir „Timeless“ gut gefallen. Eine wunderbare Zeitreise-Geschichte um zwei junge Menschen, die eine scheinbar unmögliche Liebe über Jahrhunderte verbindet.

Sonntag, 24. November 2013

Gelöscht von Teri Terry


Gelöscht“ ist der Beginn einer dreiteiligen Dystopie von Teri Terry. Erschienen ist der Roman am 01.06.2013 im Coppenrath Verlag und er umfasst 432 Seiten. Ich danke dem Verlag und Lovelybooks.de, dass mir für die Teilnahme an der Leserunde ein Exemplar des Buches zur Verfügung gestellt wurde.
Ein kompletter Neuanfang, das ist es, was Kyla nach langen Monaten in der Klinik erwartet. Kyla wurde „geslated“ – ihr Gedächtnis und ihre Persönlichkeit wurden komplett gelöscht und die 16-jährige muss in einer neuen Familie und einer ihr völlig fremden Welt noch einmal ganz von vorne beginnen. Das ist die Art und Weise, wie die britische Regierung im Jahre 2054 mit jugendlichen Straftätern umgeht. Doch Kyla ist anders. Flashbacks holen sie ein, vergangene Fähigkeiten tauchen urplötzlich wieder auf. Doch das darf so nicht sein, niemand darf davon erfahren! Denn dies ist ihre letzte Chance und „Slater“, die nicht funktionieren, verschwinden spurlos. Wem kann sie nun noch trauen?

Gelöscht“ hat mir wirklich gut gefallen. Das Buch ist mit seinen kurzen Kapiteln ein echter Pageturner und die 431 Seiten fliegen nur so dahin, bis man schließlich am Ende ankommt und sich ärgert, dass die Fortsetzung noch ein halbes Jahr auf sich warten lässt. Teri Terrys Schreibstil liest sich sehr gut und fließend. Mit dem „slating“ hatte sie eine Idee, von der ich persönlich so jetzt noch nicht gelesen habe. Allein die Vorstellung, so etwas könnte in Zukunft auf uns zukommen, lässt einen schaudern. Man wird langsam in die von der Autorin geschaffene Welt eingeführt, lernt sie quasi zusammen mit Kyla erst kennen, das hat die Autorin meiner Meinung nach sehr gut gemacht.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet. Kyla war mir von Anfang an sehr sympathisch. Natürlich kommt sie zu Beginn etwas naiv rüber – aber wer wäre das bitteschön nicht, wenn einem alle Erinnerungen genommen wurden und man nicht einmal mehr weiß, wie sich eine Autotür öffnen lässt? Und auch die Nebenfiguren habe ich teilweise sehr ins Herz geschlossen. Allen voran Kylas „Mutter“ und Ben, Kylas Freund und ebenfalls Slater. Ich bin wirklich gespannt, wie es mit ihnen allen weiter geht.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen. Es ist ziemlich düster gehalten und zeigt das Gesicht eines jungen Mädchens mit hellen Haaren und grünen Augen, vermutlich Kyla.

Natürlich ist deutlich zu merken, dass dies der Auftakt zu einer Roman-Reihe ist. Einige Fragen werden zwar beantwortet, aber am Ende bleiben auch noch viele offen und machen Lust auf die Fortsetzung. Alles in Allem ist „Gelöscht“ ein gelungener erster Teil der dreiteiligen Dystopie. Von mir gibt es fünf Sterne und ich warte gespannt auf Teil 2, „Zersplittert“, der im Frühjahr 2014 auf Deutsch erscheinen soll.

Mittwoch, 20. November 2013

Soul Seeker - das Echo des Bösen von Alyson Noël


Ich bin ein großer Fan von Alyson Noel und habe mich daher über alle Maßen gefreut, als ich vom Page & Turner Verlag „Das Echo des Bösen“ zu geschickt bekommen habe, dafür möchte ich mich hier erst einmal bedanken. „Soul Seeker – Das Echo des Bösen“ ist der 2. Band der „Soul Seeker“-Reihe von Alyson Noel. Auf 408 Seiten wurde ich wieder in die Welt der Seeker und deren Feinde, die Richters, hinein versetzt.
Daire hat es tatsächlich getan. Sie hat die Seele von ihrer geliebten Großmutter vor das Wohl der Welt gestellt. Indem sie die Seele von Paloma gerettet hat, hat sie es den Richters ermöglicht in die Unterwelt zu kommen. Was ihnen jahrelang verwehrt geblieben war, ist für sie nun eine Leichtigkeit. Und das hat schwerwiegende Konsequenzen. Als Daire und Dace auf einem ihrer Streifzüge durch die Unterwelt sind, entdecken sie, dass diese nicht mehr so ist wie vorher. Von den einstigen Bäumen mit ihren grünen und gesunden Blättern sind nur noch Gerippe aus Holz übrig geblieben. Das saftige Gras ist zu einem Meer aus verdorrten Halmen geworden und die einstige klare und heilende Quelle ist eine Todesfalle für jedes Lebewesen und gleicht mehr einem Sumpf als einem Paradies für Liebende und den Bewohnern der Unterwelt. Daire und Dace kommen ab sofort jeden Tag in die Unterwelt und besuchen ihren einstigen Lieblingsort: die Quelle. Es scheint als ob diese sich von selbst erholt hat und beide tauchen ab in das kühle Nass. Selbst die Umgebung scheint zu genesen und so vergessen die Beiden, was für eine Last auf ihren Schultern liegt und geben sich ihren Gefühlen und Sehnsüchten zueinander hin.
Sie ahnen nicht, dass dies ein abgekartetes Spiel von Dace Zwillingsbruder Cade ist, der die Illusion erzeugen kann, dass sich die Unterwelt selbst heilt. Als Dace und Daire von ihm erfahren, dass das alles nur ein Spiel von ihm war damit sie sich noch näher kommen, weil er aus ihrer Liebe Kraft und Macht schöpft, treffen beide eine ihrer schwersten Entscheidungen: Sie bleiben aneinander fern. Sie können sich keine zufälligen Berührungen oder sinnlichen Küsse mehr erlauben. Für das Wohl der Bewohner von Enchantment und vor allem für das Wohl der Welt. Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, verschwinden aus der kleinen Stadt immer mehr Menschen und die beiden erfahren von einer Prophezeiung, die ihr Leben komplett verändert. Werden Daire und Dace es schaffen Cade aufzuhalten oder sind sie alle verloren?



Der 2. Band der „Soul Seeker“-Reihe hat gleich sehr spannend begonnen und zog mich sofort in seinen Bann. Daire und Dace reiten auf "Pferd" in die Unterwelt und entdecken, dass diese mehr und mehr verkommt. Im Laufe der Geschichte wird ihnen eine immer größere Last auf die Schultern gelegt. Beide meistern diese Aufgabe aber mit Bravour. Dace und Daire müssen sehr viel einstecken und doch verlieren sie nie den Glauben an sich oder die Liebe. In den heutigen Zeiten, wo es nicht immer einfach ist die Liebe aufrechtzuerhalten, zeigen die beiden, dass es doch möglich ist, mit Liebe alles zu überwinden.
Daire ist eine sehr starke Persönlichkeit, die nicht immer viel zu lachen hat. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie so auf das Wohl aller fixiert ist, dass sie dabei ihr eigenes vergisst. Das wird auch auf den letzten Seiten des Buches sehr deutlich. Mir hat stellenweise gefehlt, dass sie einfach mal ausgelassen lacht. Es war für mich beinahe unerträglich sie so leiden zu sehen. Natürlich zeugt das auch von einer ausgesprochenen Reife und Nächstenliebe, die viele in diesem Alter nicht besitzen. Und das hat sie mir wieder sympathisch gemacht.

Auch Dace ist auf das Wohl aller aus. Er macht in dem Buch eine sehr starke Veränderung durch, was vielleicht auch daran liegt, dass er endlich erfährt auf welche Art er gezeugt wurde und wer sein Vater ist, bzw. dass er endlich erfährt, dass Cade sein Zwillingsbruder ist. Er hat es satt immer vor der Wahrheit „beschützt“ zu werden, ob es nun von seiner Mutter oder dem Stammesältesten ist. In dem Buch wird er vom Jungen zu Mann und man merkt deutlich, dass er diese Wandlung gebraucht hat. Er erlernt neue Fähigkeiten und wird von Seite zu Seite stärker. Was mich etwas traurig werden ließ, ist, dass Dace dann einen Weg einschlägt, den er ohne diese negativen äußeren Einflüsse von seinem Vater und seinem Bruder und dem Druck, dem er ausgesetzt ist, nicht gegangen wäre. Doch diese Entscheidung macht ihn wieder menschlich und weniger perfekt, sodass der Charakter glaubwürdig bleibt. Welcher Nebencharakter mir sehr ans Herzen gewachsen war, ist Lita. Für mich verkörpert sie auf eine Weise die Verbindung zwischen Gut, also Paloma, Daire, Dace und Xotichl etc. und Böse, wie zum Beispiel Cade. Ich finde ihre witzige Art und den trockenen Humor sehr erfrischend. Auch sie wird erwachsener und blickt hinter die Fassaden der anderen in ihrer Umgebung. Sie geht nicht länger mit verschlossenen Augen durch die Welt.
Das Cover von „Das Echo des Bösen“ ist wieder wunderschön und vor allem bunt, aber sehr stimmig gehalten. Die Ranken mit Blättern an den Seiten des Covers verzaubern den Leser auf eine sehr romantische Weise. Der Clou an dem Cover ist, dass es sich auffalten lässt und schon kann man sich das Cover als Poster an die Wand hängen.

Der 2. Band der „Soul Seeker“-Reihe ist ein tolles Buch für einen Leseabend und in ihm stecken so viele großartige Charaktere, dass es einem sehr schwer fällt, eine einzige Lieblingsperson zu haben. Ich kann es jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem mystischen Buch ist und in das Reich der Seeker abtauchen will. 

Donnerstag, 14. November 2013

Dein göttliches Herz entflammt von Kelly Keaton


Dein göttliches Herz entflammt“ ist der Auftakt zur neuen „Gods & Monsters“-Trilogie der amerikanischen Autorin Kelly Keaton. Der Roman umfasst 280 Seiten und ist im Januar 2013 im Arena Verlag erschienen.
Als Waise in ihrer Kindheit von einer Pflegefamilie in die nächste gereicht, hat Ari in ihrem jungen Leben viel mitgemacht und wünscht sich nun nichts sehnlicher, als ein wenig Licht in das Dunkel ihrer Vergangenheit zu bringen. In einer psychiatrischen Anstalt, dem letzten, bekannten Aufenthaltsort ihrer leiblichen Mutter, erfährt sie, dass diese bereits vor Jahren verstorben ist und bekommt einen Schuhkarton mit ihren spärlichen Habseligkeiten. In diesem Karton befindet sich unter anderem ein Brief ihrer Mutter, an sie gerichtet. Und dieser enthält eine wichtige Botschaft: Lauf weg, so schnell du kannst! Doch wohin flieht man, wenn man nicht weiß, was einen verfolgt?
Eines jedoch weiß Ari ganz genau: sie muss zurück an den Ort ihrer Geburt: New 2, früher bekannt als New Orleans, der Stadt, um die sich so viele mystische Geschichten ranken. Kaum dort angekommen, muss sie jedoch erfahren, dass all diese Geschichten wahr sind und sie selbst eine große Rolle in ihnen spielt…



„Dein göttliches Herz entflammt“ ist ein interessantes Buch. Das Thema ist nicht komplett neu, enthält aber sehr wohl deutlich unterhaltsame, neue Aspekte. Kelly Keaton hat einen sehr angenehmen, gut lesbaren Schreibstil. Die Seiten fliegen geradezu dahin und man muss sich fast schon zwingen, das Buch auch mal beiseite zu legen. Ebenfalls gelingt es ihr, Charaktere und Orte perfekt zu beschreiben, so dass man alles nahezu direkt vor sich sieht. Vor allem ihre Beschreibungen von New 2, insbesondere dem Garden District, haben mir ausnehmend gut gefallen. Die Autorin schafft eine wirklich tolle Atmosphäre.
Die Protagonisten sind sehr schön ausgearbeitet. Ari ist ein taffes Mädchen, das in ihrem jungen Leben bereits viel durchgemacht hat. Ich hatte anfangs ein wenig Schwierigkeiten, einen Zugang zu ihr zu bekommen. Dies änderte sich jedoch recht schnell im Laufe der Geschichte. Ari macht eine Entwicklung durch, die sie mir mehr und mehr sympathisch machte. Sie wird selbstbewusster, akzeptiert sich mehr und mehr wie sie ist und baut eine Beziehung zu der kleinen Violet auf, die mich sehr berührt hat.
Ari zur Seite steht nach kurzer Zeit Sebastian. Er war mir im Gegensatz zu Ari von Anfang an sehr sympathisch, auch wenn er sich Ari gegenüber nicht sonderlich nett zeigt und irgendwie auch der typische, gut aussehende, mysteriöse Typ ist, der in so ziemlich jedem Jugendbuch zu finden ist. Des Weiteren hat Violet, das kleine Vampirmädchen mit ihrem Haustier Pascal, einem weißen Alligator, mein Herz in kürzester Zeit erobert, während Josephine Armand, Sebastians Großmutter, direkt unangenehm auffällt und alles andere als liebenswert rüberkommt. Alles in allem hat Kelly Keaton ihre Charaktere mit sehr viel Liebe und tollen Details kreiert.

Das Cover hat mir gut gefallen. In weiß mit grauen Ornamenten ist es ringsherum relativ schlicht gehalten, doch auf der Vorderseite prangt ein großes, rotes Herz mit schwarzen und roten Schnörkeln und dem Schriftzug in der Mitte. Wirklich sehr schön gestaltet. Das englische Cover gefällt mir jedoch noch eine Spur besser. Mit der Figur, die vermutlich Ari darstellen soll, hat es einfach einen noch besseren Bezug zur Geschichte und ist herrlich düster gehalten.

Eine Leseempfehlung für Fans griechischer Mythologie und eigentlich aller anderen Fantasy-Gestalten, denn Kelly Keaton bringt sie so ziemlich alle in diesem Buch unter. Ich werde Aris Abenteuer definitiv weiter verfolgen und bin gespannt wie es weiter geht mit ihr und ihren Freunden.

Samstag, 9. November 2013

Hexenflammen - Ein Ring aus Asche von Cate Tiernan


„Ein Ring aus Asche“ ist der zweite Teil der „Hexeflammen“-Reihe von Cate Tiernan. Das Buch ist zeitgleich mit dem ersten Band am 11.2.2013 im cbt-Verlag erschienen und umfasst 320 Seiten. Ich danke dem Verlag herzlich, dass mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde.
Nachdem Clio und Thais es nun allmählich akzeptieren kein Einzelkinder mehr zu sein, verbringen sie mehr und mehr Zeit miteinander, besonders als Petra – eigentlich eine Ur-Ur-Ahnin der beiden und nicht ihre Großmutter – für ein paar Tage die Stadt verlässt. Thais wagt sich langsam an die Magie heran und zusammen üben die Mädchen den einen oder anderen Zauber. Doch egal was sie auch probieren, es geht schief – teilweise mit fatalen Folgen. Liegt das etwa am gefürchteten Zwillingsfluch von dem einige Mitglieder der Treize sprechen? Als jedoch beiden abwechselnd weitere, merkwürdige „Unfälle“ passieren, keimt ein ganz anderer Verdacht in ihnen auf: hat es vielleicht jemand auf ihr Leben abgesehen? Zu allem Überfluss macht dann auch noch die Liebe Clio und Thais das Leben schwer, müssen sie doch feststellen, dass Luc ihnen beiden den Hof gemacht und sie so mit der jeweils anderen betrogen hat. Und so gerät die heile Welt der beiden Schwestern mit jedem Tag mehr ins Wanken.

Auch das zweite Buch der Reihe hat mir wieder gut gefallen. Der Schreibstil ist genau wie im ersten Band sehr gut verständlich und einfach zu lesen. Die Kapitel sind kurz gehalten, jedes einzelne ist nummeriert und mit einer Überschrift – meist eine Zeile aus dem Text des Kapitels – versehen. Ebenfalls erlebt man die Geschichte hier wieder abwechselnd in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Clio und Thais und zusätzlich noch als Betrachter aus der Sicht der verschiedenen Mitglieder der Treize. Figuren, die im ersten Band noch etwas blass geblieben waren, werden hier schon mehr ausgearbeitet. In verschiedenen Rückblicken und Erinnerungen erfährt man über die einzelnen Personen und ihre Schicksale wieder ein wenig mehr und lernt jeden langsam besser kennen, erfährt allerdings noch nicht wirklich viel über die Motive und Vorhaben der einzelnen. Jeder scheint jedem zu Misstrauen, aber dennoch bilden sich nach und nach gewisse Grüppchen.
Es ist zu spüren, wie sich die Charaktere mit der Zeit entwickeln. Besonders Clio, die im ersten Band relativ verwöhnt und teilweise zickig rüber kommt, wird langsam erwachsen und freundet sich immer mehr mit dem dem Gedanken an, eine Schwester zu haben. Waren die Mädchen im ersten Band noch sehr unterschiedlich, scheinen sie sich jetzt einander anzunähern. Sei es bei der Wahl der Kleidung – hier drängt Clio ihrer Schwester ein paar ihrer Stücke auf, damit diese nicht immer in deren „unmodischen“ Sachen herumläuft – oder bei der Magie. Clio hilft Thais bei der Erlernung der grundlegenden Sachen und animiert sie immer wieder, neue Zauber auszuprobieren. Dass dabei allerdings immer wieder etwas schiefgeht, sorgt die Neu-Hexe doch ein wenig. Zu allem Überfluss gibt es scheinbar niemandem, dem sie hundert Prozent vertrauen können. Selbst Petra gegenüber zeigt Clio sich sehr skeptisch, nachdem die Mädchen erfahren, dass diese nicht, wie immer geglaubt, ihre richtige Großmutter ist. Doch trotz allem ist Petra mir immer noch sehr sympathisch und ich persönlich konnte ihre Beweggründe sehr gut verstehen.

Die Cover der Buchreihe sind alle sehr ähnlich gestaltet. Es zeigt die Zwillinge umringt von einem farbigen Kreis mit hübschen Ornamenten. Jedoch sind die Posen der Mädchen jeweils anders und auch die Farbe des Kreises ändert sich. Sie gefallen mir allesamt sehr gut.

Mit „Hexenflammen – Ein Ring aus Asche“ ist Cate Tiernan die Fortsetzung ihrer Reihe gut gelungen. Zwar bleiben noch immer viele Fragen offen, aber das schürt die Neugier nur noch mehr, so dass man den dritten Teil auf jeden Fall lesen möchte.
 

Montag, 4. November 2013

Shadow Falls Camp - Verfolgt im Mondlicht von C.C. Hunter


Ich bin ein großer Fan der „Shadow Falls Camp“-Bücher von C. C. Hunter. Und umso mehr hat es mich gefreut, dass mir der Fischer Verlag ein Rezensionsexemplar von „Shadow Falls Camp 4 – Verfolgt im Mondlicht“ zu kommen ließ. Dafür möchte ich mich recht herzlich bedanken. Nun hatte ich erneut die Gelegenheit mit Kylie und ihren Freunden auf 576 Seiten des Rätsels Lösung auf die Spur zu kommen.
Das Rätsel um Kylies Identität ist endlich gelüftet. Ihr Vater verriet ihr endlich wer sie ist. Allerdings kann sich Kylie nicht mit dem Gedanken anfreunden eine, wie die anderen immer sagen, Echse zu sein. Denn laut Kylies Dad ist sie ein Chamäleon. Doch wie passt das mit ihrem Gehirnmuster zusammen? Denn erst konnte es keiner lesen, dann war es menschlich und plötzlich weist es daraufhin, dass sie zu 100% eine Hexe ist. Aber nicht nur das macht Kylie das Leben schwer. Lucas hat Geheimnisse vor ihr und Derek hat ihr seine Liebe offenbart. Zusätzlich wird ihr Gefühlschaos noch dadurch verstärkt, dass Derek immer da ist, wenn Lucas es nicht ist und das kommt immer häufiger vor. Des Weiteren kann sie sich immer dann, wenn Lucas vor Schreck die Flucht ergreift, mit ihren Geistergeschichten an Derek wenden. Und das ist in diesem Fall dringend notwendig, denn dieses Mal sieht sie den Geist einer Lebenden, die ihr sehr Nahe steht. Leider geht das Geistererscheinen mit den Visionen einher. Und so findet sich Kylie in einem Massengrab mit drei Leichen wieder, die sie verrotten sieht. Als ob das noch nicht genug wäre, verwandelt sie mit ihren neuen Hexenkräften ihr kleines Stinktier Socke in seine ursprüngliche Form als Kater zurück und kastriert Burnett fast mit einem Briefbeschwerer. Und dann hört sie auch noch eine Stimme im Wald nach ihr rufen und sie weiß nicht, ob sie ihr folgen oder sie einfach überhören soll. Kylies Leben ist wirklich nicht einfach, doch wird sie es schaffen mit allen Unzulänglichkeiten umzugehen? Und für wen wird ihr Herz am Ende schlagen?

Der 4. Band der „Shadow Falls Campe“-Reihe beginnt lückenlos dort, wo der 3. Band endete. Mit der Lüftung des Geheimnisses. Kylie ist ein Chamäleon. Für mich war das irgendwie nicht weiter überraschend, weil die ersten Teile darauf schließen lassen, dass Kylie mehr als eine übernatürliche Art ist.
Ich fand, dass „Shadow Falls Camp 4 – Verfolgt im Mondlicht“ etwas an Biss verloren hat. Kylie ist immer noch auf der Suche nach ihren Wurzeln und wird mal wieder mit den üblichen Problemen konfrontiert. Der Schreibstil von C. C. Hunter unterstützt aber das zügige Lesen. Ich bin sehr froh, dass die Charaktere und vor allem die Dialoge nicht an Witz verloren haben. Ich konnte mehr als einmal laut lachen und das ist so typisch an dem Schreibstil. C. C. Hunter schafft es eine Fantasy-Story alltäglich wirken zu lassen, was die Geschichte sehr glaubwürdig macht.
Die Charaktere und Figuren wachsen mit ihren Aufgaben. Kylie wird immer stärker und vertraut immer mehr sich selbst und ihren Fähigkeiten. Leider kann sie sich Lucas nicht mehr anvertrauen. Dieser baut mehr und mehr eine Mauer auf und schließt sie aus ihrem Leben aus. Auf Grund dieser Veränderung wirkt die Geschichte nicht übertrieben harmonisch und die Glaubwürdigkeit leidet nicht darunter. Auch die anderen Figuren behalten ihre wesentlichen Charakterzüge bei. Die Geschichte entwickelt sich zwar weiter, doch gibt es nicht viel Neues, was eigentlich sehr schade ist.
Das Cover des Buches passt perfekt zu den anderen. Ich denke, dass das Mädchen Kylie ist und sie sich gerade auf einem Friedhof befindet, da im Hintergrund einige Grabsteine zu sehen sind. Das dunkelblau, das bis zur Mitte immer heller wird, gibt einem das Gefühl, dass Kylie vom Mondlicht umrahmt wird. Und so ist das Cover die perfekte bildliche Verkörperung des Titels.
Alles in allem hat mir „Shadow Falls Camp - Verfolgt im Mondlicht“ von C. C. Hunter recht gut gefallen, auch wenn es nicht so viel Neues wie in den vorherigen Bänden zu entdecken gibt. Aber man kann sich schließlich nicht von Band zu Band neu entdecken.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Lust auf eine solide Fortsetzung hat und mit Kylie weiterhin einige Abenteuer bestreiten will.

Montag, 28. Oktober 2013

Wie der Vater, so der Tod von Tracy Bilen


Wie der Vater, so der Tod“ ist ein Jugend-Krimi der amerikanischen Autorin Tracy Bilen. Erschienen ist der 288 Seiten umfassende Roman am 16.04.2013 bei ivi, sowohl als Hardcover, wie auch als E-book.
Saras Leben könnte kaum schlimmer sein. Seit ihr Vater Ray, eine ehemaliger Cop, aus dem Dienst ausgeschieden ist und die Familie in dessen Heimatort gezogen ist, wo er den Eisenwaren-Laden von Saras Großvater übernommen hat, ist dieser vollkommen verändert. War er früher ein fröhlicher, liebevoller Vater, so ist er nun das komplette Gegenteil: launisch, aggressiv, brutal. Er terrorisiert seine Familie, allen voran seinen Sohn Matt, aber auch seine Frau. Nur Sara bleibt verschont – sicherlich auch weil sie zu allem einfach „Ja und Amen“ sagt, ihren Vater einfach machen lässt und sich in nichts einmischt.
Vor einem Jahr hat Matt sich umgebracht, nachdem er die Schikanen seines Vaters nicht mehr ertragen hat. Seither richtet sich dessen ganzer Zorn gegen Saras Mutter. Aber auch jetzt traut sich Sara noch immer nicht einzugreifen und lässt Ray einfach machen. Als ihre Mutter schließlich einen Schlussstrich ziehen und mit ihrer Tochter flüchten will, ist Sara überglücklich und kann es kaum erwarten. Gleich am nächsten Tag soll es losgehen. Wie besprochen wartet Sara in der Mittagspause vor dem Dairy Dream, doch ihre Mutter kommt nicht. Und auch am Abend bleibt Sara mit ihrem Vater allein zu Haus. Ein schrecklicher Verdacht keimt in dem jungen Mädchen auf und sie beginnt zu recherchieren. Doch je näher sie der Wahrheit kommt, desto mehr ist ihr Leben in Gefahr.

„Wie der Vater, so der Tod“ hat mir gut gefallen. Tracy Bilens Schreibstil ist flüssig und lässt sich prima lesen, jedoch hat sie sich, jedenfalls zu Anfang, mit vielen, meiner Meinung nach unwichtigen Kleinigkeiten aufgehalten, die es einem dann ein wenig schwieriger gestaltet haben, in die Geschichte reinzukommen. Sobald Sara aber ernsthaft mit ihren Ermittlungen beginnt, nimmt das Ganze mehr und mehr an Fahrt auf.
Sara war ein relativ sympathischer Charakter. Ich habe sie schnell ins Herz geschlosse. Als ihre Mutter jedoch verschwunden scheint, ist sie mir anfangs viel zu passiv. Sie steht den ganzen Tag an dieser Eisdiele herum und wartet, das erschien mir persönlich etwas unrealistisch. Im Laufe der Geschichte wächst sie jedoch immer mehr und wird erwachsener. Eine Wandlung, die mir wiederum sehr gut gefallen hat.
Zach, Saras bester Freund, bleibt ein wenig blass. Man erfährt eigentlich kaum etwas über ihn. Wie er sich Sara gegenüber verhalten hat, hat aber auch ihn sympathisch gemacht.
Und dann ist da noch Alex, Sportstar und gleichzeitig Bad Boy der Schule, für den Sara schwärmt und der ihre Gefühle auch zu erwidern scheint. Anfangs kommt er noch recht schluderig rüber, ständig schwänzt er den Unterricht. Doch recht bald kann man erkennen, dass sich in seinem inneren ein loyaler, netter junger Mann versteckt. Auch Ray ist sehr gut ausgearbeitet. Die Autorin hat ihn so gut dargestellt, dass man ihn am liebsten eigenhändig umbringen würde.

Das Cover ist sehr hübsch und vor allem auffällig gestaltet. Schwarzer Hintergrund mit gelben Blüten drauf – das fällt einem sofort ins Auge und man ist nahezu gezwungen das Buch zumindest in die Hand zu nehmen und sich den Klappentext durchzulesen. Das Mädchen in der unterwürfigen Haltung auf dem ausgetrockneten, rissigen Boden ist auch sehr passend gewählt.

Alles in allem hat mich „Wie der Vater, so der Tod“ trotz einiger kleiner Schwächen und Logikfehler (u.a. dass Sara sich scheinbar wirklich niemandem – außer Zach – anvertrauen mag) sehr gut unterhalten. Einmal in die Geschichte eingetaucht, wollte ich sie kaum noch aus der Hand legen.
Klare Leseempfehlung für Fans von Jugend-Krimis mit einem gewissen Romantik-Faktor.

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Riley Blackthorne-Die Dämonenfängerin-Engelsfeuer von Jana Oliver


Ich liebe ja Bücher, in denen sich eine Frau in einer Männerdomäne behaupten muss. Und diese Begebenheit fand ich in der Reihe „Riley Blackthorne – die Dämonenfängerin“ von Jana Oliver. Deshalb war ich wirklich glücklich, als mir der Fischer Verlag ein Rezensionsexemplar vom letzten Teil der Reihe zuschickte, für das ich mich recht herzlich bedanken möchte. „ Riley Blackthorne – die Dämonenfängerin – Engelsfeuer“ gab mir die Gelegenheit auf 531 Seite ein letztes Mal mit Riley in die Schlacht zu ziehen und mich in ihre Welt mitreißen zu lassen.
Die Schlacht auf dem Friedhof ist geschlagen. Der Vatikan zieht seine Dämonenjäger zurück und Riley kann erst einmal durchatmen – möchte man denken. In Wahrheit haben die Probleme gerade erst begonnen. Rileys Seele gehört immer noch Ori und als ihr Herr kann er ihr befehlen was er will. Ihr Ex-Freund Alan rückt ihr immer noch auf die Pelle und wo sie in der Sache mit Beck steht, weiß sie immer noch nicht. Nach einem Streit mit ihrem „Dorftrottel“ sucht sie Rat beim Großmeister Stewart. Dieser eröffnet ihr, dass sie Beck auf der Reise in seine Vergangenheit begleiten soll. Man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, dass das den beiden nicht passt. Doch gegen den Befehl eines Großmeisters kann man nicht widersprechen. Und so machen sich Beck und Riley in Becks Truck auf den Weg nach Sadlersville. Riley merkt schnell, dass Beck in seiner alten Heimat nicht gerade beliebt ist. Er muss sich nicht nur mit dem Kleinstadt-Getratsche auseinander setzen, sondern auch auf Riley aufpassen. Denn sein lang gehütetes Geheimnis hat ihm einige Feinde eingebracht. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, müssen sich die beiden noch mit Becks Mutter auseinandersetzen, die alles andere als liebenswürdig ist. Da er aber ihr letzter Angehöriger ist und sie im sterben liegt, bleibt den beiden nichts anderes übrig, als sie im Krankenhaus zu besuchen. Nachdem Becks Mutter Riley über die Maßen beleidigt hat und ihr auch noch eine schreckliche Geschichte über die Vergangenheit ihres Sohnes erzählt hat, muss Riley den ersten Schock erst einmal überwinden. Denn welche liebende Mutter würde ihren Sohn im Moor aussetzen um ihn seinem Schicksal zu überlassen? Schnell merkt sie, dass Becks Mutter nichts mit ihrer herzensguten Mutter gemeinsam hat. Wie konnte Beck das alles nur überleben? Auch die nächsten Wochen sind kein Zuckerschlecken. Denn auch Zuhause in Atlanta läuft es nicht rund. Die Hexen bekriegen sich mit den Nekromanten und der zwanghafte Frieden ist ein Drahtseilakt. Doch Rileys Gedanken drehen sich nur um ihren geliebten Beck und als er plötzlich verschwindet, setzt Riley Himmel und Hölle in Bewegung um ihn zu finden. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.

Ich war einerseits sehr froh, als ich den letzten Band der Reihe „Riley Blackthorne – die Dämonenfängerin“ in den Händen hielt, aber auch sehr traurig. Immerhin ist es das Ende dieser sehr außergewöhnlichen und brillanten Reihe. „Engelsfeuer“ erzählt wie seine Vorgänger die Geschichte der bisher einzigen Dämonenfängerin, Riley Blackthorne, und das sehr fesselnd. Ich wollte eigentlich erst einmal 100 Seiten lesen, weil es schon 1 Uhr in der Nacht war, aber es war mir unmöglich aufzuhören. Und so war ich um 6 Uhr früh total übermüdet aber sehr glücklich, weil ich „Engelsfeuer“ komplett durchgelesen hatte. Und dieses Verhalten spricht ja schon für sich. Das Buch ist Spannung pur. Es passiert eigentlich immer etwas, so dass man immer wissen möchte, wie das Abenteuer ausgeht und wenn man das dann weiß, wird man schon in das nächste Abenteuer gezogen.
An „Engelsfeuer“ fand ich besonders großartig, dass sich das Buch sehr mit der Liebesgeschichte von Beck und Riley beschäftigt. Man merkt förmlich wie die beiden langsam ihre Schutzschilder fallen lassen und sich endlich eingestehen, dass sie sich lieben. Natürlich hören sie nicht auf sich ab und zu mal zu necken, aber das ist es, was diese Liebe so wunderschön macht. Es ist keine sinnlose Aneinanderreihung von irgendwelchen kitschigen Liebesbekenntnissen, sondern eine realistische Liebe, in der die beiden Protagonisten immer noch sie selbst bleiben. Natürlich durchleben sie einige Veränderungen, aber nicht so, dass das Buch und die Charaktere unrealistisch werden.
Riley ist einer meiner Lieblingscharaktere aus allen Büchern, die ich jemals gelesen habe. Denn mit ihr kann ich mich am besten identifizieren, auch wenn ich keinen Dämonenfänger als Freund habe. Sie sucht ihren Platz in der Welt und vorallem in einer Männer dominierten Arbeit. Sie braucht viel Kraft sich gegen ihre Kollegen zu behaupten und gibt nie auf. Egal was das Schicksal noch für sie geplant hat, sie lässt sich nicht unterkriegen und zeigt immer wieder, dass sie kein ängstliches Mädchen ist. Doch die liebe zu Beck und ihren Freunden erdet sie und bewahrt sie davor, innerlich zu Stein zu werden. Denn ob es der Tod ihrer Eltern, der Kampf gegen Dämonen oder ihre Pleiten bei Männern ist, sie musste mit ihre jungen Jahren schon einiges miterleben.
Diese Stärke und die Liebe zu ihren Freunden macht sie für mich so liebenswürdig. Auch diese erwachsene Art kommt einem nicht unrealistisch vor. Beck jedoch kommt ab und zu nicht damit klar, dass Riley nicht mehr das kleine Kind von früher ist. Er ist eine sehr einnehmende Person. Das habe ich daran gemerkt, dass er sich nach und nach nicht nur in Rileys sondern auch in mein Herz geschlichen hat und es für sich beansprucht hat. Er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und übertreibt es manchmal mit seiner Vorsicht. Doch das ändert nichts daran, dass er Riley über alles liebt. Die Unsicherheit mit ihr und der Gedanke, dass er nicht liebenswert wäre, weil er ja seiner Auffassung nach zu viele Fehler hat, macht ihn zu einem herzlichen und gütigen Charakter, der sich immer vor Augen führt, was er verlieren kann. Und ich bin der Meinung, dass sich jedes Mädchen glücklich schätzen kann, wenn sie einen Freund mit diesen Eigenschaften findet.
Auch die anderen Charaktere sind liebenswürdig, wie Stewart oder Peter und viele andere.
Die Handlung ist wie immer außergewöhnlich und herzergreifend. Doch dabei kommen Action und Spannung definitiv nicht zu kurz.

Das Cover zeigt Riley mit einer Weihwasserkugel. Ich denke sie befindet sich im Moor, welches in der Geschichte eine größere Rolle einnimmt. Wie immer ist die Szenerie passend zur Handlung gewählt und auch wenn man den Schutzumschlag abnimmt, zeigt sich dem Leser diese Szenerie und keine schwarze Einöde wie bei vielen anderen Büchern, bei denen nur der Schutzumschlag wunderschön ist.
Ich kann „Riley Blackthorne – die Dämonenfängerin – Engelsfeuer“ von Jana Oliver jedem ans Herzen legen, der auf der Suche nach einer fesselnde Geschichte ist mit der man die Nacht zum Tag machen kann.

Freitag, 18. Oktober 2013

Sony PRS-T2: Ein solider E-Reader im Test

Ebook.de

Der E-Reader Sony PRS-T2 ist mit Sicherheit einer der interessantesten Konkurrenten zu Amazons Kindle-Serie. Als Kindle Besitzer, war es mir eine große Freude den Sony PRS-T2 testen zu können. Mit einem Standard 6 Zoll E-Ink-Display, Multi-Touch Eingabefunktion und 2 GB internem Speicher genügt er den Ansprüchen der meisten Bücherwürmer. Auf eine integrierte Beleuchtung, wie bei aktuellen Konkurrenzprodukten, hat Sony allerdings verzichtet.

Lieferumfang: Was bekommt Ihr für Euer Geld?
In der Packung findet Ihr neben dem 164 g leichten Sony PRS-T2 noch ein Micro-USB-Ladekabel und einen Stylus. Die Sony PRS-T2 Bedienungsanleitung ist bereits vorinstalliert. Der Reader macht insgesamt einen hochwertigen Eindruck und dank des geringen Gewichts könnt Ihr ihn lange in der Hand halten, ohne Schmerzen in Armen oder Handgelenken zu bekommen. Beim Gehäusematerial setzt Sony auf schlichtes Plastik, welches aber griffig ist und nicht billig wirkt. Die Knöpfe am unteren Bildschirmrand haben einen angenehmen Druckpunkt und sind solide ausgeführt. Das Design ist auf den reinen Lesegenuss ausgelegt und fällt minimalistisch aus. Neben einem Micro-USB-Anschluss finden sich am PRS-T2 nur noch ein Steckplatz für microSD-Karten, ein Ein-/Ausschalter und der Reset-Knopf.

Bedienung und Lesegefühl
Einschalten könnt Ihr den Reader durch langen Druck auf den Ein-/Ausschalter. Der erste Startvorgang braucht eine kleine Weile. Auf dem Homescreen nimmt die Anzeige des zuletzt gelesenen Buchs ein Drittel des oberen Bildschirms ein. Darunter findet Ihr die Übersicht der vier zuletzt hinzugefügten Bücher. Komplettiert wird die Anzeige durch vier Shortcuts am unteren Bildschirmrand. Diese führen zu Eurer Bibliothek, dem Sony Reader Store, zusätzlichen Shops und weiteren Anwendungen, wie Browser und Wörterbücher. Bücher können entweder in den Shops gekauft oder vom PC über Clouddienst oder Kabel übertragen werden. Der Sony PRS-T2 unterstützt die Textformate ePub, txt und pdf. Zudem könnt Ihr die Bildformate jpg, gif, png und bmp nutzen.

Bedienen lässt sich der E-Reader einfach und intuitiv per Fingereingabe oder Stylus. Letzterer bietet ein gutes Schreibgefühl und hilft, den Touchscreen vor Fingerabdrücken zu schützen. Dank des E-Ink-Displays mit 16 Graustufen ist das Schriftbild kontrastreich und scharf, wodurch ein angenehmes Lesegefühl erreicht wird. Allerdings benötigt Ihr für das Lesen in der Dunkelheit eine externe Lichtquelle. Bei diesem Punkt haben die Konkurrenzprodukte wie Kindle Paperwhite und Tolino Shine, mit ihrer integrierten Beleuchtung, die Nase vorne.

Vom integrierten Speicher könnt Ihr 1,2 GB für Eure Daten nutzen. Der restliche Speicher wird vom Betriebssystem eingenommen. Für mehr Speicherplatz bietet der PRS-T2 einen microSD-Kartenslot, mit dem der Speicher um bis zu 32 GB erweitert werden kann. Diese reichen dann auch für die größte Büchersammlung.

Beim Betriebssystem setzt der Sony-Reader auf eine modifizierte Android-Version. Die Bedienung ist android-typisch intuitiv und stellt selbst Technik-Laien vor keine größeren Herausforderungen. Der geringe Stromverbrauch der E-Ink-Technologie ermöglicht eine Akkulaufzeit von 6 Wochen (bei aktiviertem WLAN) oder zwei Monaten (bei deaktiviertem WLAN). Langer Lesegenuss ist mit dem Sony PRS-T2 also garantiert.

Fazit: Lohnt sich der Kauf des PRS-T2?
Der Sony PRS-T2 ist ein solider 6-Zoll-E-Reader, mit dem das Lesen Spaß macht. Er ist eine gute Alternative zum Kindle, wenn Ihr Euch nicht an Amazon binden wollt. Einziger Wermutstropfen ist die fehlende Displaybeleuchtung, mit der bereits viele andere E-Reader aufwarten können. Mit etwas 100 Euro Kaufpreis reiht sich der PRS-T2 preislich in die Reihe der Konkurrenzprodukte ein.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Interview und glückliche Gewinner

Das sind die glücklichen Gewinner!
Die liebe Alex von Dieschwesterngrimm.blogspot.de hat uns ein Bild von Ihrem Gewinn geschickt:
Und auch die liebe Kasia von Protagonist-erlebt.blogspot.de hat uns ein Foto zukommen lassen und ein Blogpost veröffentlich:
Besucht doch mal die beiden Blogs, denn sie lieben Bücher genauso wie wir.

Und jetzt kommen wir zu dem Interview mit der Autorin Antje Babendererde, auf das schon sehr viele warten. Wieder einmal hat sich die Autorin für Buecher-Fans sehr viel Zeit genommen und dafür möchten wir uns recht Herzlich bedanken. Zum Interview gelangt ihr, wenn ihr ganz einfach rechts in der Navigationsleiste auf „Interview“ klickt oder unten auf diese Verlinkung. Viel Spaß beim Lesen!

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Days of Blood and Starlight von Laini Taylor


Wieder einmal habe ich Post von „Blogg dein Buch“ bekommen. Dieses Mal erhielt ich „Days of Blood and Starlight – Zwischen den Welten 2“ von Laini Taylor, welches im Fischer Verlag erschien. Dafür möchte ich mich mit Freuden bedanken, da ich es kaum noch aushalten konnte, das Buch in meinen Händen zu halten. Denn endlich konnte ich auf 608 Seiten lesen, wie es mit Akiva und Karou weiter geht.
Der Kampf ist zu Ende. Die Chimären sind gefallen und die Engel siegten glorreich... Natürlich ist dies dem Imperator Joram nicht genug und er hat sich zum Ziel gesetzt, dass alle Chimären ausgelöscht werden sollen. Aber als Anführer von Erez macht er nicht seine Finger für diese, wie er sie bezeichnet, Monster bzw. Bestien schmutzig. Er schickt Gruppen Soldaten aus um dies für ihn zu erledigen. Unter den Soldaten befindet sich auch Akiva, der es allerdings leid ist zu kämpfen. Denn er hat die Hoffnung nie aufgegeben den gemeinsamen Plan von ihm und Karou in die Tat umzusetzen: Er will mir ihr eine friedliche Welt erschaffen ohne Angst, Terror und Tod. Aber wie kann man gemeinsam ein Ziel erreichen, wenn einer der beiden tot ist? Doch er gibt die Hoffnung nicht auf, dass sie doch noch lebt. Denn welche Beweise hat er schon, außer ein Turriculum mit ihrem Namen darauf? Und so begibt er sich auf die Suche nach ihr...
Zur selben Zeit in Prag macht sich Zuzana große Sorgen um ihre beste Freundin. Selbst Mik ihr Freund, ihr Seelenverwandter, kann sie nicht beruhigen. Denn auf all ihre E-Mails reagiert Karou nicht. Und diese Situation wird von Karous Ex-Freund auch nicht gerade verbessert. Denn der hat nichts Besseres zu tun, als Interviews zu geben und Karou dabei schlecht aussehen zu lassen. Während Zuzana sich weiter über die Presse und Karous Ex-Freund aufregt, entdeckt Mik in den Nachrichten ein Mädchen, das in Museen einbricht und Zähne stiehlt. Mik und Zuzana wird klar, dass sie ihre Freundin nicht verloren haben. Jedoch haben sie keine Ahnung, was Karou mit den Zähnen will und wo sie sie finden können. Doch dann bekommt Zuzana plötzlich eine Nachricht von ihrer besten Freundin und nach einigen Stunden Grübelei lassen Mik und Zuzana sich auf ein Abenteuer ein, von dem sie nicht wissen, wo es endet...



Der 2. Teil der „Zwischen den Welten“-Trilogie ist düsterer als sein Vorgänger, da es um den unerbittlichen Krieg zwischen Chimären und Engeln geht. Denn die Chimären haben es geschafft wieder aufzuerstehen. Die Handlung ist daher nicht so leicht wie in Teil 1, „Daughter of Smoke and Bone“. Jedoch konnte sie mich genauso in ihren Bann ziehen. Denn in „Days of Blood and Starlight“ lernt man viele Nebencharaktere besser kennen, wie zum Beispiel die Geschwister von Akiva. Man lernt sehr schnell, dass in Liraz und Hazael viel mehr steckt, als die eiskalten Tötungsmaschinen, zu denen der Imperator sie gerne machen will. Denn für ihn sind sie nichts als ein Werkzeug, ein Ding. Hazael gewöhnt sich sehr schnell an den Gedanken, dass man Frieden mit den Chimären schließen kann. Und auch wenn Liraz länger dafür brauch, sieht sie ein, dass aus diesem Krieg nie ein Sieger hervor gehen kann. Auch wenn der Imperator es am Anfang geglaubt hat. Besonders gut hat mir Hazaels Leichtigkeit gefallen. Er konnte sich in der ausweglosesten Situation ein Lächeln abringen und brachte Akiva dazu nie die Hoffnung zu verlieren. Liraz, die eigentlich nie ihre Gefühle offenbart, lernt langsam, dass es keine Schwäche ist, Mitgefühl zu haben. Und beide stehen ihrem Bruder immer zur Seite, auch wenn er sich in eine ehemalige Chimäre verliebt hat. Er erkennt langsam, dass er seine Führungsrolle einnehmen muss, um ihre Welt zu einem besseren Ort zu machen. Seine Überzeugungen machen ihn zu einem sehr gefährlichen aber dennoch sympathischen Krieger. Und dass er nie den Glauben an Karou verliert, macht ihn so liebevoll.
Auf der anderen Seite steht Karou. Sie muss ihren Platz in einer Welt voller Monster einnehmen und dafür einen hohen Preis bezahlen. Denn ihre Gesundheit leidet und sie ist nicht mehr dieses kämpferische und fröhliche Mädchen, was sie einst war. Mir kam sie sehr traurig und gebrochen vor. Es tat mir manchmal so leid, sie so vor meinem inneren Auge zu sehen. Doch zum Glück wird sie in der zweiten Hälfte des Buches wieder zu der Karou, die ich bewundere. Und sie macht eine Entwicklung durch, die sie nicht nur zu einer starken und aufrichtigen Frau werden lässt, sie wird auch zu der Frau, die ihre Hoffnung auf eine friedliche Welt nicht aufgibt. Egal um welchen Preis. Dieser Tatendrang und Enthusiasmus haben mir sehr imponiert und ich fühlte mich Karou näher denn je. Auch Zuzana und Mik sind mir sehr ans Herz gewachsen. Denn jede Anführerin braucht ihren Vertrauten und das sind unter anderem diese beiden. Sie würden sogar durch die Hölle gehen, wenn sie Karou damit helfen könnten. Und für Menschen, die in einer Welt voller Engel und Monster bestehen müssen, beweisen sie außerordentlichen Mut.

Der Fischer Verlag hat es mal wieder geschafft, mich mit diesem grandiosen und wunderschönen Cover zu überraschen. Während „Daughter of Smoke and Bone“ in Blautönen gehalten wurde, ist „Days of Blood and Starlight“ einfach nur rot. Was sehr passend ist, da Feuer eine große Rolle in diesem Buch spielt. Die Ornamente wirken sehr mystisch und die kleine Stadt, die auf dem Cover abgebildet ist, rundet das atemberaubende Erscheinungsbild ab und passt wiederum zum Inhalt.

„Days of Blood and Starlight“ kann ich allen empfehlen, die Fan einer ausgeklügelten Story mit herzzerreißenden Wendungen und lustigen, gefährlichen sowie gefühlvollen Charakteren sind oder es noch werden wollen.
 

Samstag, 5. Oktober 2013

Demi Monde - Welt außer Kontrolle: Die Mission von Rod Rees


Am 21. Januar 2013 erschien „Demi Monde – Welt außer Kontrolle: Die Mission“ von Rod Rees. Der 608 Seiten umfassende Roman ist der erste Teil der „Demi Monde“-Reihe. Vielen Dank an den Goldmann-Verlag, dass sie mir ein Rezensions-Exemplar zur Verfügung gestellt haben.
Da die 18-jährige Ella eigentlich jeden Cent gut gebrauchen kann, nimmt sie nach kurzem Zögern einen Auftrag des amerikanischen Militärs an, für den ihr eine Entlohnung von 5 Millionen Dollar geboten wird. Sie wird in die „Demi Monde“ eingeschleust, eine Computer-Simulation, die Soldaten auf die schlimmsten Gefechtssituationen vorbereiten soll, und soll dort die verschwundene Tochter des Präsidenten finden und zurückbringen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn die „Demi Monde“ ist außer Kontrolle geraten und Ella findet sich bereits kurz darauf in einer Hölle wieder, aus der es kein Entkommen zu geben scheint.

Ich muss leider sagen, dass mich dieses Buch äußerst zwiegespalten zurückgelassen hat. Die Idee hinter der Geschichte fand ich sehr kreativ und war für mich noch vollkommen neu. Ich habe noch kein ähnliches Buch gelesen. Leider wird man jedoch gleich zu Anfang von so vielen neuen, selbst ausgedachten Begriffen (UnFunDaMentalismus, LessBiens u.v.m.) nahezu erschlagen und so fiel es mir sehr schwer überhaupt in die Geschichte reinzukommen, geschweige denn mir alles zu merken. Dabei war mir auch der Glossar hinten im Buch keine große Hilfe, denn es waren einfach zu viele, unterschiedliche Begriffe, so dass durch das ständige Nachschlagen der Lesefluss deutlich beeinträchtigt wurde.
Die Geschichte wird in der Hauptsache aus der Sicht Ellas erzählt, des Öfteren aber auch aus der Sicht von Trixie Dashwood. Zu Beginn wird meist zwischen der realen Welt und der „Demi Monde“ gewechselt, später spielt sich das Geschehen dann fast ausschließlich in der Computersimulation ab.

Zu den Protagonisten konnte ich leider auch keine wirkliche Beziehung aufbauen. Keiner war mir sonderlich sympathisch, einige gingen mir sogar ganz gehörig auf den Keks – und das waren nicht zwangsläufig die Bösewichte.
Ella schien mir in mancherlei Hinsicht einfach zu perfekt. Egal was auf sie zukam, sie wusste sich in jeder Situation zu helfen. Auch ein wenig unrealistisch erschien mir, dass scheinbar wirklich jeder (auch die eigentlichen Rassisten) das dunkelhäutige Mädchen attraktiv zu finden schienen. Das macht es einem wirklich nicht leicht, sich in sie hineinzuversetzen.
Ein wenig anders verhielt es sich da mit Vanka Maykow, ihrem Begleiter, den sie rasch kennen lernt. Humorvoll und gutaussehend, war er mir wesentlich sympathischer als Ella, jedoch hat auch hier die große Schwärmerei gefehlt, die ich sonst gerne für die männlichen Protagonisten empfinde.
Und mit Trixie Dashwood wurde ich überhaupt nicht warm. Bereits anfangs fand ich sie ziemlich unausstehlich, mit ihrer Überheblichkeit und ihrem Rassismus anderen Gruppen gegenüber. Zwar macht sie im Laufe der Geschichte eine ziemliche Wandlung durch, aber nicht wirklich immer zum Besseren.

Das Cover ist düster, aber recht passend gestaltet. Es zeigt einen Ausschnitt der „Demi Monde“-Karte (die sich auch komplett im Inneren des Buches findet) und eine Frau, die über eine Brücke schreitet – sicherlich ein Sinnbild von Ellas Übergang von der realen in die Computer-Welt. Den Glossar im Anschluss an den Roman habe ich bereits erwähnt, durch die vielen selbst erdachten Worte kostet es einen schon Überwindung sich diesen durchzulesen.

Alles in allem konnte „Demi Monde – Welt außer Kontrolle: Die Mission“ mich persönlich leider nicht sehr überzeugen. Es fiel mir wirklich schwer dieses Buch zu lesen und ich musste mich teilweise regelrecht zwingen fortzufahren.
Für Sci-Fi-Fans, die sich auch durch viele fremde Wörter nicht abschrecken lassen, geeignet und aufgrund der meiner Meinung nach außergewöhnlichen Story dennoch durchaus zu empfehlen.

 

Dienstag, 1. Oktober 2013

City of Bones von Cassandra Clare


Es ist das Kino-Highlight des Jahres: „City of Bones“. Mich lockte der Film schon vier Mal in die Kinos und das innerhalb von nur zwei Wochen. "City of Bones“ ist das 1. Buch der großartigen „Chroniken der Unterwelt“-Reihe von Cassandra Clare. Umso erfreuter war ich, als ich vom Arena Verlag das Buch zum Film bekam. Ich möchte mich dafür herzlich beim Arena Verlag bedanken. Denn nun konnte ich wieder in „City of Bones“ von Cassandra Clare eintauchen und Clary, Jace, Simon, Alec und Isabelle im Kampf gegen Valentin folgen.
Clary ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, denkt sie jedenfalls. Als sie mit ihrem besten Freund Simon ihren Geburtstag feiern will, wird sie wie auf magische Weise von einem Club angezogen. Im Pandemonium wird sie auf einen gut aussehenden Jungen aufmerksam, der auch Interesse an ihr zeigt. Bis seine Aufmerksamkeit von einer schwarzhaarigen Schönheit in Anspruch genommen wird. Als Clary jedoch bemerkt, dass den beiden zwei Jungen folgen, kann sie nicht länger untätig herum stehen und folgt den Vieren in einen Lagerraum. Bislang unbemerkt geblieben, beobachtet Clary eine erschreckende Szenerie. Der blonde der beiden Jungen, hat vor, den hübschen Jungen zu töten. Clary gibt sich zu erkennen und versucht das Schlimmste zu verhindern. Doch leider lassen sich die drei nicht umstimmen und töten den Jungen, der eigentlich keiner war. Denn wie Clary später lernen soll, können sich Dämonen in jede Gestalt verwandeln und die Drei sind Schattenjäger, eine Gruppe, die auserkoren wurde, die Welt vor den Dämonen zu schützen. Doch zuerst muss sie verkraften, dass ihr der blonde Fremde immer wieder folgt. Als sie ihn zur Rede stellt, bekommt sie einen Anruf ihrer Mutter. Diese erklärt ihr, dass sie auf keinen Fall nach Hause kommen darf, da Valentin sie gefunden hat. Doch Clary packt die Angst um ihre Mutter und rennt nach Hause. Zuhause angekommen, bietet sich ihr ein grausames Bild. Die Wohnung ist total verwüstet. Nichts liegt mehr da, wo es vorher lag. Bücher, Bilder, Klamotten – all das liegt verstreut in der Wohnung. Clary sucht die verwüstete Wohnung nach ihrer Mutter ab, doch sie findet sie nicht. Stattdessen wird sie von einem Dämon angegriffen. Nachdem sie ihn umbringen konnte, trifft Jace, der ihr gefolgt ist, in der Wohnung ein und hilft ihr die ihr Fremde Welt zu verstehen. Kann Clary mit Hilfe der Schattenjäger ihre Mutter retten? Und wer ist Valentin?

Ich hab vor Jahren schon „City of Bones“ gelesen und war sehr froh, dass ich meine Kenntnisse nochmal auffrischen konnte. Denn die Bücher sind so grandios geschrieben, dass man sie definitiv mehrmals lesen kann ohne dass einem langweilig wird.
Ich habe es schon damals sehr bewundert wie Cassandra Clare es geschafft hat, alte Fantasy-Motive und -Figuren frisch und neu erscheinen zu lassen, was vor allem bei Vampiren eine große Herausforderung darstellt. Dazu kreierte sie ihre eigene Welt. Mir waren Schattenjäger bis zu den Büchern von Cassandra Clare noch nicht untergekommen. Umso neugieriger war ich auf die Begegnung mit ihnen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Jace war mir von Anfang an sehr sympathisch. Ich liebe Charaktere, die mich herausfordern und das war bei ihm stets der Fall. Er war einerseits so kühl und arrogant, hatte aber auf der anderen Seite so eine wunderbar sarkastische und liebenswerte Art. Es war manchmal nicht einfach ihn zu mögen, doch blickte man hinter seine Fassade lernte man ihn lieben. Vor allem im Umgang mit Clary ist er sehr liebevoll. Auch wenn er sie ab und zu mit seinen Worten verletzt, macht er es nicht aus einer böswilligen Absicht heraus, sondern will sie damit nur schützen. Und so stark Jace auch scheint, so verletzlich ist er. Deswegen möchte er mit manchen Handlungen und Worten auch sein eigenes Herz vor Kummer schützen, denn Kummer hatte er in seinem jungen Leben genug erlitten. Zu Jace engsten Vertrauten gehören die Geschwister Isabelle und Alec. So nahe sich ihre DNA auch ist, so unterschiedlich sind sie in ihren Charaktereigenschaften. Alec ist eher der kühle Kopf des Teams. Ihn bringt nichts so leicht aus der Fassung, solange alles nach Plan läuft. Er rät Jace oft von seinen waghalsigen Aktionen ab, was mit den Gefühlen zu tun hat, welche Alec für Jace hegt. Auch wenn Alec manchmal sehr streng rüber kommt, schlummert ihn ihm doch ein fürsorglicher Kern. Er ist immer erst auf das Wohl der anderen bedacht, als auf das Eigene. Seine Schwester ist das genaue Gegenteil. Sie lebt ihr Leben wie es ihr gefällt – sofern es ihr Job als Schattenjäger zulässt. Ihre große Schwäche sind Jungs, doch so bald sie merkt, dass sie verarscht wird, lässt sie die Kerle fallen und hat dann nicht so eine verzerrte Realitätswahrnehmung. Sie lässt sich von keinem was vorhalten, ist aber in der Lage im Team zu arbeiten. Ich mochte sie vom ersten Augenblick an weil Isabelle eine sehr starke junge Frau ist, die aber ihr Mitgefühl für andere dabei nicht verloren hat. Sie sorgt sich sehr um die Menschen, die sie liebt.
Clary ist weit davon entfernt so wie Isabelle zu sein. Doch das ist kein Nachteil. Denn Clary ist ein liebenswertes Mädchen, was schnell erwachsen werden muss. Sie wird in eine neue Welt gestoßen, die ihre Mutter vor ihr verheimlicht hat. Natürlich merkt man ihr an, dass sie ab und zu mit den Nerven am Ende ist. Aber wer wäre das nicht? Was ich an Clary so toll finde, ist, dass sie sich nie beschwert. Sie jammert nicht und versucht immer eine Lösung zu finden. Sie beweist oft sehr viel Mut und versucht diejenigen zu retten, die sie liebt. Viele Mädchen in so einer Situation würden zusammenbrechen und sich in ihrem Bett verkriechen. Aber so ist Clary nicht. Ich glaube, ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass sie eine Art Heldin ist. Natürlich kann sie nicht fliegen oder so etwas, aber sie nutzt die Mittel, die ihr zur Verfügung stehen. Und das stellt manchmal wirklich eine Herausforderung dar. Aber ich denke ihre größte Waffe ist Simon. Simon als ihr bester Freund erdet sie, wenn sie mal wieder das Gefühl hat, dass alles sie übermannt. Solange Clary Simon hat, hat sie immer jemanden, der sie daran erinnert wer sie ist und dass sie nicht alleine gegen die Feinde kämpfen muss. Ich fand Simon einfach cool. Er ist das komplette Gegenteil von Jace und das macht ihn auch so sympathisch. Er wirkt manchmal etwas vertrottelt, aber auf eine charmante Weise. Und doch schlummert in ihm ein schlauer und gerissener Kern. Ohne ihn ist Clary einfach unvollendet. Die Zwei gehören einfach zusammen, wie Yin und Yan.
Auch die Nebencharaktere glänzen mit ihrem Charme und ihren witzigen Aussagen. Und die Feinde sind gerissen und verschlagen – so wie man sich einen glaubhaften Bösewicht einfach vorstellt.
Die Handlung hat mich, wie die Charaktere, einfach gefesselt. Und auch das Cover passt perfekt zum Buch und zum Film. Es zeigt Jace und Clary und natürlich New York, in der sich große Teile der Handlung abspielen.

Alles in allem kann ich das Buch bzw. die Buchreihe jedem empfehlen, der auf der Suche nach einer fantastischen und actionreichen Handlung mit starken Charakteren ist und Lust hat auf eine sehr emotionale Reise zu gehen.