Sonntag, 28. Oktober 2012

Cherryblossom - Die Zeitwandler von Mina Kamp


Juli 2012 war ein aufregender Monat für die junge Autorin Mina. Beim Oldigor - Verlag erschien ihr Debütroman “Cherryblossom – Die Zeitwandler” zuerst als E-Book, im August folgte dann das Taschenbuch. 379 Seiten mit der Protagonistin Hanna Cherryblossom liegen nun hinter mir, von denen ich euch berichten und für die ich der Autorin und dem Verlag herzlich danken möchte.
Hanna Cherryblossom.
Eigentlich ist sie ein ganz normales Mädchen, 18 Jahre alt, und sie lebt mit ihrem etwas kauzigen Onkel zusammen. Ihre Mutter kennt sie nur noch aus ein paar Erinnerungen und ihren Vater nur vom Telefon. Freundinnen und ein süßer Freund gehören ebenso zu ihrem Leben … bis sich alles verändert.

Hannas Welt wird von Lennox vollkommen auf den Kopf gestellt. Nicht nur dass er ihr offenbart, dass sie zu den Zeitwandlern gehört, sondern auch er und ihr Vater gehören zu dieser Rasse. Viele merkwürdige Dinge passieren in Hannas Umfeld und eine Flucht mit Lennox ist ihre einzige Rettung. Auf dem Weg zum hohen Rat und zu ihrem Vater geraten beide in gefährlichen Situationen. Nur zusammen umgehen sie eine Gefangennahme. Lennox ruft seine verbündeten Freunde Olivia und Ben um Hilfe. Ben, ein Hexer, macht eine folgenschwere Entdeckung. In Hanna schlummert das alte Blut der Cherryblossoms, welches die Macht der Hexen in sich bewahrt.

Lennox ist geschockt, Hanna soll eine Zeitwandlerin und Hexe sein? So etwas gab es noch nie, Ben jedoch ist fest davon überzeugt. Alle vier versuchen mehr über Hanna heraus zu finden und geraten in allerhöchste Gefahr, denn ein Clan von Menschen sitzt Hanna im Nacken und will sie Tod sehen…

Es ist immer wieder schön ein Debütroman einer so jungen Autorin lesen zu dürfen, vor allem wenn man als Leser nicht weiß, was einem erwartet. Mina Kamp, die Autorin dieses Buches, hat eine neue Welt für ihre Charaktere erschaffen, voller Magie, auch Liebe und teils spannenden Szenen. Mein erster Gedanke jedoch, nach 100 Seiten des E-Books waren “Und wann geht’s hier los?”

Hanna Cherryblossom ist eine junge Protagonistin und, wie ich es empfand, nicht im reinen mit ihrer Welt, die Mutter tot, der Vater beehrt sie nur am Telefon und ihr Onkel ist mehr an der Uni als bei ihr. Nur ihre Freundinnen und ihr Freund scheinen sie wahr zu nehmen, bis sie diese merkwürdigen sehr verwirrenden Träume hat. Das einzige, was mir im Gedächtnis bleibt, ist der sehr auffällige Typ, welcher immer wieder in ihren Träumen auftaucht. Wie sich heraus stellt, heißt er Lennox und soll Hanna zu ihrem Vater zurück bringen – eine Wendung, welche die Geschichte schnell in andere Bahnen lenkt. Schön ist der Perspektivenwechsel zwischen Hanna und Lennox, wobei der Blick von Lennox mir besser gefallen hat, da seine Gedankengänge mir erwachsener vorkamen und besser nachzuvollziehen waren. Hannas Perspektive ist sehr jugendlich, teilweise auch noch einwenig kindlich.

Das ständige hin und her, mit ihren Verfolgern war zum Schluss ermüdend, und die Welt um sie herum wurde allmählich düsterer. Als Olivia und Ben in den Erzählungen auftauchen kam Schwung in die Szenen, vor allem da nicht ersichtlich ist, ob Olivia Hanna wohl gesonnen ist, und was Bens Rolle in der gesamten Geschichte anbetrifft. Die Beziehung zwischen Olivia und Ben war dann wieder sehr verwirrend für mich, da Ben auch ein Auge auf Hanna wirft und Olivia das anscheinend so gar nicht stört. Der Schreibstil von Mina Kamp lässt mich die gesamte Geschichte zu Ende lesen und die noch folgenden Nebencharakter wenden das mühsam erlesene Blatt für mich gänzlich, was mir eine ehrliche Erleichterung war. Da das Ende das Romans so viel versprechend ist, hoffe ich, dass Mina Kamp es vorführt und nicht in den Anfangsteil zurückrutscht. Ich wünsche der Autorin viel Erfolg mit dem Buch und hoffe, dass ich die einzige bleibe die nicht sofort in das Buch gefunden hat.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Saphirtränen - Niamhs Reise von Jennifer Jäger


Der 21. Juni 2012 ist wohl ein sehr prägender im Leben der jungen Autorin Jennifer Jäger. Mit ihrem Start der Reihe „Saphirtränen“ möchte sie die E-Books der deutschen Leser erobern. Trotz der Kürze von circa 100 Seiten ist “Saphirtränen: Teil 1 – Niamhs Reise” ein lesenswertes Buch. Ich danke der Autorin und fiebere schon jetzt dem zweiten Teil entgegen.
Vier Schmuckstücke, erschaffen aus jedem Naturelement, werden von dem Volk der Ilyea beherbergt, jedoch trachten die Dämonen nach der Macht, welche in den Schmuckstücken steckt.
Niamhs Volk gehört zu den Wald-Ilyea, die grünes, schwarzes oder braunes, volles Haar besitzen und deren Augen mandelförmig grün sind – bei allen, bis auf Niamh. Ihr Name lautet „die Strahlende“, wahrscheinlich weil ihre Augen blau strahlen wie der sommerliche Himmel, welcher durch das Blätterdach fällt, oder wie der kristallklare Bach, welcher sich durch das Unterholz des Waldes windet.

Eine Gruppe junger Ilyea wird an diesem Abend in den Erwachsenenkreis eingeführt. Niamh fühlt sich nicht willkommen, keiner der anderen jungen Ilyea hat je mit ihr ein Wort gewechselt ohne sie komisch dabei an zu sehen. Selbst Niamhs Eltern scheinen froh zu sein, dass ihre Tochter schon einen eigenen Baum bewohnt. Aber dieser Abend verläuft alles andere als friedlich. Die Zeremonie wird jäh unterbrochen, als Niamh zusammenbricht. Aus der Ohnmacht heraus gekämpft, findet sie sich mit der weisen Frau ihres Volkes, Alriel, in einem Käfig wieder.

Die Dämonen überfielen ihr Dorf und wollen nun von Alriel erfahren wo das Schmuckstück der Wald-Ilyea versteckt ist. Alriel entzieht sich der Folter und Niamh tritt dem Anführer des Dämonenclans gegenüber. Niamh ist für ihm etwas besonderes, denn noch ein Ilyea ist bei im gefangen, Edan. Dieser scheint genauso andersartig zu sein wie Niamh.  Als sie erfährt was Deargh, der Anführer, mit Edan und ihr vor hat, versucht sie einen Ausweg zu finden… 



Jennifer Jäger … eine sehr junge Autorin mit einem Kopf voller Fantasien und unaufgeschriebener Welten, so würde ich diese beschreiben, wenn mich einer fragen würde. Das erste Werk, welches ich von ihr Lesen durfte, ist der Auftakt einer ganzen Reihe. „Saphirtränen“ handelt von einer neuen Welt. Zuerst dachte ich an den “Herr der Ringe” weil von vier geschmiedeten Schmuckstücken mit sehr viel Macht die Rede ist. Einwenig hat mir gefehlt, dass die Autorin keine Informationen zu diesem Volk hat mit einfließen lassen, doch zieht einen die Geschichte weiter, ohne noch mehr darüber nach zu denken. Aber im Nachhinein fallen einem immer viele Fragen ein, zum Beispiel auch warum nicht mehr über Niamhs Eltern eingegangen wird.  Dies alles wird, wie schon geschrieben, nebensächlich, denn die Geschichte geht unerbittlich weiter und zog mich weiter in das nächste Kapitel.

Die tollen Zeichnungen über den jeweiligen Kapitelanfängen seien hier auch angemerkt, denn über jeden Kapitelanfang setzten diese einen schönen Akzent und lassen die Welt der Ilyea noch mehr reifen. Die Autorin versteht es mit ihren Worten zu malen – ob es die Wälder der Ilyea sind oder die Festung der Dämonen, bis hin zu Edan ist alles mit bunten Worten beschrieben, so das die Figuren bei jeden Satz immer lebendiger werden.

Niamh ist mir als Protagonistin sehr unnahbar, vielleicht liegt es auch an der Kürze der Geschichte, aber sei es drum, trotz der Situationen, welche ihr im Leben immer widerfahren, ist sie stark und wächst mit ihnen. Den Gefahren in der Festung steht sie mit Stolz gegenüber und versucht immer wieder einen Plan zurecht zu legen Deargh zu entkommen, wenn sich nicht ständig Edan in den Weg stellen würde. Schade ist nur, dass, wie bereits erwähnt, die Geschichte zu kurz ist für eine so toll gestaltete Welt. Hundert Seiten sind eine knapp gemessene Seitenzahl, aber immerhin besser um die Spannung zu halten und nicht ins Ermüdende hineinzufallen. Der zweite Teil wird sich nicht nur um Niamh drehen, obwohl ich sehr darauf gehofft hatte, ich bin aber guter Hoffnung, dass sie auch ihre Szenen bekommen wird.