Dienstag, 29. Mai 2012

Shadowfall - Schattenwende von Katharina Seck

Bereits im April 2011 brachte die junge Autorin Katharina Seck ihren Debütroman “Shadowfall - Schattenwende” heraus. Möglich wurde das Dank des Acabus-Verlags, der nicht nur diese 300 Seiten sorgsam einbinden ließ, sondern auch wieder eine tolle Covergestaltung gezaubert hat. Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars und freue mich, euch die Welt der Shadowfalls vorstellen zu dürfen.

Daphne kämpft, wie viele in ihrem Bezirk, ums tägliche Überleben. Nicht nur sie muss über die Runden kommen, sondern auch ihre kleine Tochter Halie. Zum Glück hat sie noch ihre Schwester, die leider keine eigenen Kinder hat und so Halie gern bemuttert. Auch an diesem Tag musste sie Halie bei ihrer Schwester abgeben, um das notwendige Geld zu erarbeiten, doch auf den Weg zur Arbeit stößt sie mit einem Auto zusammen. Zum Glück ist nur ein kleiner Schaden am anderen Wagen entstanden, doch Daphnes Wagen ist totaler Schrott. Nun hat sie noch mehr Schulden auf den Schultern, denn eine Versicherung für Unfälle konnte sie sich noch nie leisten.

Reagan, der Fahrer des anderen Autos, möchte nur weiterfahren und so erlässt er ihr den Schaden, doch etwas lässt Reagan an der Unbekannten nicht los. Noch am Abend spürt er sie auf. Er ist ein Krieger der Shadowfalls und ein Vampir; Leute aufzuspüren gehört zu seinen Fähigkeiten. Und auch in ihr Haus einzudringen ist ein Leichtes, doch Daphne zu überzeugen, dass er nichts Böses von ihr will, stellt eine größere Herausforderung dar. Am nächsten Morgen denkt Daphne, sie hätte nur von de Mann geträumt, doch ihr Bett riecht so stark nach ihm, dass ein Traum ausgeschlossen ist. Als sie am Abend von der Arbeit kommt, steht das Fenster im Schlafzimmer offen, welches sie zu hundert Prozent geschlossen hat. Doch als sie sich umdreht, steht nicht Reagan vor ihr, sondern ein fremder Mann, genauso groß und unnahbar. Als sie ihn für einen kurzen Moment berührt, kann sie den schlimmsten Moment in seiner Vergangenheit sehen…

Daphne ist eine sehr sympathische Protagonistin, nicht zickig, sehr auf ihre kleine Tochter bedacht und versucht, alles für Halie zu tun, um ihr ein behütetes Leben zu ermöglichen. Welches Potenzial allerdings in dieser kleinen Person steckt, zeigt sich von Buchseite zu Buchseite mehr. Anscheinend wusste Daphne schon immer, dass sie anders ist, als die Menschen in ihrem Umfeld. Zwar sind ihre Eltern reich, doch mit Geld kann man keine Liebe kaufen und so hat sie nie die körperliche Zuwendung bekommen, die für Kinder so wichtig ist.

Auch Reagan ist sehr speziell, extrem unnahbar. Zwar merkt man, dass er Daphne zugetan ist, doch mehr erfährt man leider nicht über ihn. Ich hoffe, dass die Autorin noch etwas mehr von ihm im zweiten Band preisgeben wird. Die Shadowfall-Idee ist an sich eine sehr interessante Geschichte, aus der die Autorin sehr viel machen kann, da noch viele Aspekte und Geheimnise im Dunkeln liegen. Das Cover ist von den Designern des Acabus-Verlags toll gestaltet: Dunkle Ranken ziehen sich über Buchcover und Rückseite und das Mädchen mit dem gesenkten Blick fügt sich sehr geheimnisvoll in diese Anordnung ein. Vor allem der Schreibstil der Autorin hat mich sehr begeistert und so ist keine Langeweile im Buch aufgekommen.
Danke für die schöne Reise durch die Welt der Shadowfall!

Samstag, 26. Mai 2012

Göttlich verdammt von Josephine Angelini

Endlich hab auch ich “Göttlich verdammt” von Josephine Angelini erworben und es nicht bereut. Nicht nur, dass der Dressler-Verlag ein wunderschönes Cover kreiert hat, sie konnten auch dank der deutschen Mädchenband “Demi Goddess” tolle Werbung für dieses 494 Seiten umfassende Buch herausbringen. Seit Mai 2011 gibt es den Roman im deutschen Handel und da im Mai 2012 der zweite Teil “Göttlich verloren” erscheint, darf eine Vorstellung auf unserer Seite nicht fehlen.

Die 16 jährige Helen ist auf der Insel Nuntucket zuhause, die liegt nahe der Küste Massachusetts. Ihre beste Freundin Claire ist ihr einziger Lichtblick, denn aufgewachsen bei ihrem Vater, hatte Helen nicht viele weibliche Einflüsse in ihrem Leben. Doch als die neue Familie Delos auf die Insel zieht, sind alle aus dem Häuschen, nur Helen nicht. Sie weiß nicht warum, aber sie hat einen unbekannten Hass, wann immer jemand den Familiennamen erwähnt. Seit der Ankunft der Familie Delos wandelt sie in ihrem Träumen durch eine verdorrte Landschaft –und das jede Nacht. Und immer sind dort drei Frauen, die pure Qualen ausströmen und Helen mit voller Wucht mitreißen.

Als sie in der Schule zum ersten Mal Lucas sieht, sind dort nicht nur diese drei Frauen, die Furien genannt werden, sondern sie verspürt auch eine Mordlust in sich selbst. Von dieser und blankem Hass getrieben, stürzt sie sich auf Lucas. Dieser kann sie bezwingen, doch auch er steht nach dem Angriff unter Schock. Helen weiß nicht, was sie getrieben hat und nun ist nicht nur Lucas hinter ihr her, sondern die komplette Familie…

Griechische Mythologie ist ein umfassendes und spannendes Thema, seien es Herakles, Odysseus, Zeus oder der Krieg um Troja – viel Stoff für neuzeitliche Romane. Eine tolle Idee also von der Autorin Josephine Angelini, einfach ein paar Halbgötter in einen Krieg zu verstricken und ein Shakespeare-Drama á la „Romeo und Julia“ daraus zu machen. Helen ist eine sehr nette, feinfühlige und fesselnde Protagonistin. Klar ist schon auf den ersten Seiten, dass sie anders ist als alle “normalen” Mädchen: Sie ist stark und extrem schnell, wenn sie will. Doch das alles zählt für Helen nicht, sie möchte einfach nicht beachtet werden. Als Lucas und seine Familie auftauchen, ändert sich ihr komplettes Leben. Der Schreibstil von Josephine Angelini ist sehr leicht und fesselnd, ebenso wie die Protagonistin, und behält ihren Bann bis zum Schluss.

Dank Lucas erfährt die Geschichte nicht nur Spannung, sondern auch Informationen über Helens Familie. Auch ändern sich Helens Gefühle schlagartig, aus Hass wird Liebe, doch diese darf nicht von Lucas erwidert werden, sonst bricht wieder ein riesiger Krieg aus. Natürlich klingt das einwenig übertrieben, wenn es da heißt, sie dürfen nicht miteinander schlafen, sonst bringen sie die Welt durcheinander, aber wie soll sonst in einer Teenager-Welt die Spannung erhalten werden, immerhin ist eine Trilogie geplant. Lucas Familie als Nebenfiguren sind sehr einnehmend und ich konnte mir mehrmals das Grinsen nicht verkneifen, da Geschwisterliebe auch mir nicht unbekannt ist, und was da alles an Kabbeleien und Ärgernissen bei raus kommt, kann man dann im Buch nachvollziehen. Da die Autorin sechs ältere Geschwister hat, könnte es gut möglich sein, dass die Delos-Geschwister einige Charakterzüge ihrer Familie abbekommen haben.

Auch die Covergestaltung des Dressler-Verlages muss hier erwähnt werden, denn die gesamten Verzierungen am Rand des Buches, des Schutzumschlages und im Buch selbst sind sehr gut gelungen. Auch das blonde Mädchen, vielleicht Helen, fügt sich gut in das Cover ein. Ich hoffe, dass viele von euch “Göttlich verdammt” lesen und auch so viel mit Spaß Helen und Lucas haben, wie ich es hatte.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Soul Screamers - Mit ganzer Seele von Rachel Vincent

In dem Oktober 2011 erschienene Auftakt zur “Soul Screamers”-Serie, „Soul Screamers – Mit ganzer Seele“ heißt es nicht nur “Ich sehe tote Menschen”, sondern auch “Schrei, wenn du kannst”. Rachel Vincent verbindet die Mythologie der Banshees mit unserem Volk und deckt ein großes Geheimnis auf. Kaylee ist auf 300 Seiten die Protagonistin des Romans, welcher bei uns im MIRA Taschenbuch-Verlag erschienen ist …

Eine dunkle Diskothek, ein attraktiver Typ und ein Mädchen, welches bald sterben wird; genauso hat sich Kaylee den Abend nicht gewünscht. Natürlich war der illegale Abend geplant, ebenso, dass sie trotz Verbots in die Disco herein gekommen ist. Und dass Nash, der beliebteste Typ der Schule, ausgerechnet sie an diesem Abend zum Tanz bittet, ist der Himmel auf Erden. Aber auf das Mädchen, welches eingehüllt im schwarzen Nebel ein paar Meter neben ihr und Nash auftaucht, hätte Kaylee gern verzichtet.

Und so nimmt die Situation ihren Lauf. Kaylee wird übel und ein quälender Schrei bahnt sich den Weg aus ihrer Kehle Richtung Nash. Zu Kaylees Verwunderung haut dieser nicht ab, sondern zieht sie nach draußen und kann sie, auf wundersame Weise, beruhigen. Wie in einer anderen Welt gefangen, bekommt sie es nur durch einen Schleier der Panik mit und beruhigt sich in Nashs Umarmung. Kaylee ist verwundert, Nash stellt keine Fragen was mit ihr los war, noch hält er sie für einen Freak. Doch am nächsten Morgen holen die Frühnachrichten Kaylee aus den rosa Wolken zurück in die Wirklichkeit. Das Mädchen vom Abend zuvor wurde tot auf der Toilette des Clubs gefunden. Nun hat Kaylee ihre Vermutung, die sie seit Jahren mit sich herum trägt, bestätigt. Sie kann spüren, wenn Menschen kurz vor ihrem Ableben stehen. Geschockt geht sie abends zur Arbeit ins Kino und erfährt dort, dass in einem anderen Kino ebenfalls ein Mädchen tot umgefallen ist.

Zusammen mit Nash geht Kaylee auf die Reise ihrer Vergangenheit und versucht so, den Mörder des Mädchens ausfindig zu machen…

Dieses Buch gleicht einem guten Krimi, nur mit Fantasy-Zutaten versetzt und eine Prise Liebe beigefügt. Für mich ist es ein gut gelungener Auftakt der Autorin Rachel Vincent und da der erste Band ein offenes Ende hat, kann man nur warten, bis endlich der zweite Teil im Handel erhältlich ist. Kaylee ist eine tolle Protagonistin und wächst einem beim Lesen sehr ans Herz, was wahrscheinlich nicht nur am spannenden Schreibstil, sondern auch an der Ich-Erzählform der Autorin liegt. Auch das Umfeld, in dem Kaylee lebt, wird genauestens dargelegt, um sich immer gewiss zu sein, was nicht nur mit Kaylee geschieht, sondern welches Ausmaß ihre Wandlung in der Geschichte auf ihre Umgebung hat. Nash und Emma, ihre beste Freundin, sind wohl die wichtigsten Nebenfiguren, wobei Nash den größten Anteil hat. Emma hat alles, was eine Freundin haben sollte: Sie ist offen, ehrlich und einfach nur warmherzig, wobei Nash am Anfang geheimnisvoll, attraktiv und doch anziehend beschrieben wird.

Dass die Autorin sich in ihren Büchern das Geheimnis der Banshees widmet, macht diese Reihe nicht nur interessant, sondern bietet der Autorin auch eine große Freiheit, sich ihre Figuren selbst entwickeln zu lassen. Ich danke dem MIRA-Verlag für das tolle Leseerlebnis und hoffe auch, euch von dieser Reihe überzeugen zu können.

Dienstag, 22. Mai 2012

Elfenfeuer - Die Saga von Thale 1 von Monika Felten

Mein Leseexemplar vom Piper-Verlag ist bereits die zweite Auflage, welche im Jahr 2010 erschienen ist. Verbunden mit einem neuen Coverdesign legt die Autorin Monika Felten mit “Die Saga von Thale 1 - Elfenfeuer” ein tolles Debüt hin. Auf 475 fantastischen Seiten begleitet der Leser die Protagonistin Sunnivah auf ihre schicksalhaften Reise …

Thale, die Heimat der Nebelelfen, wird von einem Dämon aus einer Paralleldimension bedroht. An-Rukhbar vernichtet fast alle Nebelelfen sowie Priesterinnen ihres Glaubens, genau wie die Druiden, und nimmt deren Göttin gefangen. Doch der letzte Druide offenbart An-Rukhbar eine Prophezeiung, in der von seinem Untergang die Rede ist, und nur das eine Kind, welches in einer schicksalhaften Nacht geboren wird, ist sein Erzfeind.

Seit dieser Prophezeiung dürfen im ganzen Land keine Kinder geboren werden. Die schwangeren Frauen werden auf die Burg Nimrod gebracht und sehen, zum größten Teil, ihre Familien nie wieder. Doch An-Rukhbar findet die bestimmte Frau, die das Kind in sich tragen soll, nicht und der Tag der Geburt dieses “Erlösers” rückt immer näher. Aus den Dimensionen werden Hilfen beordert, um die Mutter aufzuspüren und zu töten. Auch Ilahja ist schwanger und lebt in Angst, vor allem den Leuten in ihrem Dorf kann sie sich nicht anvertrauen. Sie würden sie aus Angst vor dem Zorn An-Rukhbars sofort ausliefern.

Eines Nachts erscheint eine Botin der eingesperrten Göttin und offenbart ihr, dass ihre Tochter eines Tages An-Rukhbar die Stirn bieten wird, nur Ilahja muss um ihr Kind kämpfen und die Schwangerschaft verstecken.Tassea, die Heilerin im Dorf, hilft Ilahja mitten im Wald ihr Kind zur Welt zu bringen. Die Nebelelfe Naemy bringt das kleine Mädchen namens Sunnivah zu einer Priesterin, damit sie dort vor dem Dämon versteckt wird und in 16 Jahren ihre Prophezeiung erfüllen kann...

Mit der “Saga von Thale” gewann die Autorin Monika Felten schon zweimal den Phantastik Preis und so wurde auch ich neugierig auf den ersten Band der Saga. Thale ist eine komplexe Welt, für die die Autorin viele Wesen, Gesetze und Umgebungen erschaffen hat. Doch es gibt Stolpersteine, die den Leser sehr schnell grübeln lassen. Zum einen: Warum melden sich Menschen aus einem unterjochten Land freiwillig, um gegen ihre eigenen Landsmänner zu kämpfen? Und zum anderen: Warum dürfen gar keine “legalen” Babys geboren werden, mit dieser Methode, die der Dämon fährt, würde er seine Untergebenen nur selbst ausrotten. Die gut illustrierte Karte, die der Verlag gleich in den ersten Seiten des Buches platziert hat, ist mir gleich ins Auge gefallen.

Thale ist nicht groß, doch enthält es viele Abenteuer für die Bewohner bereit, welche natürlich nie alle erzählt werden können. Doch da es einen zweiten, dritten und sogar einen Extraband gibt, werden noch so einige Protagonisten und deren Nebenfiguren ihre Abenteuer ausleben können. Nicht nur die Reise der Protagonistin Sunnivah steht im Mittelpunkt, sondern auch viele Nebenfiguren, wie der Hauptmann Tarek und dessen Sohn Veith, schmücken die Geschichte aus. Sunnivah umgibt in Thale eine grauenhafte Welt, die sehr an das Mittelalter anlehnt, wo sich die hohen Lords des Landes alles nehmen konnten, was ihnen gefiel. Vor allem die Vergewaltigungen an Frauen, von schwangeren Frauen bis kleinen Kindern, kommt in diesem Buch oft zur Geltung und ich muss mich jedes Mal fragen, wie Autorinnen, die solche Bücher schreiben, gerade bei Vergewaltigungen zu so einer extremen Brutalität neigen können. Ich hoffe sehr, dass sie es nie selbst so erlebt haben.

Was mir sehr positiv aufgefallen ist, ist, dass die Autorin es versteht, die Worte so einzusetzen, als würde man einen Maler beim erschaffen seiner Welt zusehen. Alles in allem ist das Buch nicht schlecht, aber unter einem Buch, welches Preise abgeräumt hat, erwarte ich ein wenig mehr Spannung und dass die Story mehr Hand und Fuß aufweisen kann. Trotz alledem danke ich dem Piper - Verlag für die Bereitstellung dieses Leseexemplars.

Sonntag, 20. Mai 2012

Erwachen - Blood Lily Chronicles von Julie Kenner

Bereits im Januar 2011 ist dieser erste Band der Dämonenjäger-Serie „Erwachen – Blood Lily Chronicles“ von Julie Kenner erschienen. Der LYX-Verlag hat dieses 367 Seiten umfassende, actionreiche Buch herausgebracht und mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zukommen lassen.

Wie würdest du dich fühlen, wenn du in einem fremden Körper aufwachst und ein Dämon dich gerade opfern möchte? Genau das ist Lily Carlyle widerfahren …

Als sich Lily an dem Vergewaltiger ihrer Schwester rächen möchte, bringt sie nicht nur ihn um, sondern wird auch gleichzeitig von einer Kugel aus seiner Pistole tödlich getroffen. Doch die hohen Mächte schlagen Lily einen Handel vor: sie darf ins Leben zurückkehren, aber sie muss dafür auch etwas leisten. An ihrem Leben hängend, stimmt Lily diesem Handel zu und erwacht in einem heruntergekommenen Zimmer. Sie ist nicht nur am Leben, sondern auch gefesselt auf einem wie ein Altar anmutenden Gebilde, und mit ihr im Zimmer ist ein Monster der schlimmsten Albträume: ein nach Eiter stinkender Dämon.

Lily ist außer sich, doch sie kann sich befreien und erfolgreich türmen. Als sie sich in einer Gasse wieder findet, begegnet sie den “Froschmenschen” Clarence. Dieser erklärt Lily ihre Aufgabe, die darin besteht, die neunte Pforte zur Hölle zu schließen und alle Dämonen, die bisher aus dieser geschlüpft sind, zu töten. Lily ist verwirrt in so einen Handel je eingewilligt zu haben, doch nun ist alles zu spät, denn sollte sie nicht darauf eingehen, würde Clarence sie auf der Stelle töten. Und noch etwas hat sich in Lilys Leben verändert: sie ist nicht mehr in ihrem alten Körper, sondern muss jetzt das Leben einer jungen, schwarzhaarigen Schönheit namens Alice führen. Dazu gehört auch ihr Job im Pub von Alice Onkel.

Alle dort wundern sich, dass sich “Alice” am vergangenen Freitag so gehetzt aufgeführt hat. Doch Lily kann alle beruhigen und nimmt den Arbeitsalltag als Alice auf. Als plötzlich ein Stammgast mitten durch den Pub segelt, sind ihre Gedanken schnell durcheinander gewirbelt. Der mysteriöse Deacon steht vor ihr in seiner gewaltigen Größe und Anmut und lässt ebenso Lily, in Alice-Gestalt, nicht aus den Augen, doch einen Wimpernschlag später ist er auch schon verschwunden.

Als des Nachts alle Gäste gegangen sind und Lily nur noch den Müll in die Gasse hinter dem Haus bringen muss, steht auf einmal der nach Eiter stinkende Dämon wieder vor ihr. Mit aller Kraft wehrt sie sich gegen ihn und doch bekommt sie Hilfe. Deacon steht auf einmal neben ihr und tötet den Dämon mit seinem Messer.Er kann nicht verstehen, warum Lily über so große Kraft verfügt und ist enttäuscht, dass er sie bei ihrer letzten Verabredung sitzen gelassen hat.Lily ist verwirrt, denn als sie Clarence erzählt wer ihr geholfen hat, warnt diesr sie, denn Deacon ist kein Mensch, sondern auch ein Dämon und eben diese soll Lily bekämpfen…

Es ist schon am Anfang sehr verwirrend zwischen dem hier und jetzt in Lilys Leben zu unterscheiden, doch schnell hat man sich zusammen mit der Protagonistin eingelebt und kämpft in dunklen Gassen gegen die Dämonen. Vor allem die ersten Kapitel sind ein totales Gefühlschaos, nicht nur für Lily, da man sich erst ein Bild von den ganzen Umständen in ihrem Leben machen muss, um in der Geschichte Fuß zu fassen.

Dafür erleichtert der Schreibstil der Autorin dem Leser die textlichen Hindernisse ungemein und durch die vielen Spannungsbögen ist es ein wahrer Genuss, Seite für Seite in Lilys neues Leben einzutauchen. Auch die Nebenfiguren, wie Clarence oder Deacon, fügen sich sehr gut in das Geschehen ein und werden zu einem festen Bestandteil der Story. Vor allem bildhaft dargestellt sind die Kampfszenen in dem Buch, die so bis ins kleinste Detail erklärt sind, dass die Fantasie des Lesers regelrecht beflügelt wird. Auch das offene Ende und dessen Wendung geben dem Buch die nötige Würze, um süchtig danach zu werden. Was auch sehr gut gelungen erscheint, sind die Begegnungen zwischen Lily oder besser Alice und Deacon. Man kann förmlich mitfiebern, wie Lilys Herz Aussetzer bekommt, sie rot anläuft und kein Wort über die Lippen zu bringen vermag. Leider gibt es davon zu wenige Szenen und zu kurze, als dass sie reichen würden, um die Nebenfigur von Deacon ins Herz zu schließen, aber sie sind immer dann gesetzt worden, wenn es die Story gerade benötigt.

Allen, die auf Action, Leidenschaft und Dämonen stehen, muss ich dieses Buch einfach ans Herz legen. Es ist auch leider dann schon so schnell zu Ende, das man gleich zu Band zwei greifen muss.

Freitag, 18. Mai 2012

Das Lachen des Kookaburra von Kate Sunday

Kate Sunday präsentiert mit ihrem Roman "Das Lachen des Kookaburra", der im Verlagshaus Traumstunden el Gato erschienen ist, die wunderbare Welt Australiens. Auf 316 Seiten lässt sie den Leser an der Gefühlswelt ihrer Protagonistin Rebecca teilhaben. Ich bedanke mich bei der Autorin, dass ich in ihr Buch schnuppern durfte.

Rebecca Fielding, gebürtige Engländerin, zieht mit ihren Eltern in das kleine Dörfchen Mount Gambier in Australien. Ihr wird klar, dass ihr neues zu Hause ihr nichts bieten kann und sie studieren will. Am besten in einer der großen Städte Australiens. Sydney. Melbourne. Kurz vor ihrem Schulabschluss jedoch verliebt sie sich in den charmanten Australier David Hunter. Für Rebecca ist es Liebe auf den ersten Blick und sie verbringt die schönste Zeit ihres Lebens mit David. Auch wenn ihre Eltern zuerst gegen die Beziehung sind, zieht David sie irgendwann in seinen Bann und alles scheint perfekt. Nach einigen Monaten glücklicher Beziehung flammt der alte Wunsch, Australien zu entdecken und irgendwo zu studieren, in Rebecca wieder auf und sie bewirbt sich, hinter Davids Rücken, an der Universität in Melbourne. Denn sie ist sich sicher, dass er ihr folgen wird, schließlich gehören sie zusammen. Als sie tatsächlich angenommen wird, rastet David aus. Wie konnte sie so eine Entscheidung hinter seinem Rücken treffen? Er würde seine Heimatstadt und den Familienbetrieb niemals alleine lassen. Die Beziehung zerbricht und David wendet sich einer anderen Frau zu.

Rebecca kann David nie vergessen und auch Jahre später liebt sie ihn immer noch so, wie am ersten Tag. Sie kann sich keinem anderen Mann mehr hingeben und keine Beziehung führen. Als sie von Melbourne nach Sydney zieht, lernt sie Alex kennen, der immer an ihrer Seite steht. Wird er es schaffen David aus ihrem Kopf und vor allem ihrem Herzen zu vertreiben?

Was mir als erstes an dem Buch aufgefallen ist, ist das schöne Cover. Der wohl bekannteste Berg Australiens "Ayers Rock", wurde gut in Szene gesetzt und erzeugt sofort den Wunsch zu verreisen. Die Protagonistin Rebecca schien mir auf den ersten Seiten recht naiv zu sein. Ihr Verhalten war für mich meistens nicht nachvollziehbar, was aber wahrscheinlich an mir und meinen eigenen Ansichten und nicht an den Schilderungen der Autorin lag. Diese Naivität und Unverständlichkeit ihres Verhaltens legten sich mit der Zeit und ich hatte das Gefühl, dass ich mich nun mehr mit Becca identifizieren konnte. Als dann Alexander auftauchte, wurde es richtig interessant. Alex war meiner Meinung nach eine der spannendsten Figuren des Romans und ich habe ihn gleich in mein Herz geschlossen. Das Ende hat mich persönlich dann etwas überrascht, da ich Rebecca anders eingeschätzt hatte.

Alles in allem hatte ich mir mehr davon versprochen, da man doch eher weniger über Australien und die Sitten des Landes erfährt, und ich hatte manchmal das Gefühl, dass alles viel zu schnell und oberflächlich abgehandelt wird. Leider fand ich nur stockend in das Buch, doch ab dem Erscheinen Alexanders wurde es besser und ich fand seinen Charakter angenehmer, da sein Verhalten für mich persönlich nachvollziehbarer war. Ich muss zugeben, dass es leider nicht wirklich meinem Geschmack entspricht, aber ich denke das ist Ansichtssache. Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen und ich fand es toll, dass sie Lieder mit einem YouTube-Link angegeben hat.

Durch das schöne Cover und die Gesamtverpackung erhält das Buch von mir 3 von 5 Schmetterlingen. Wer ein großer Fan von reinen Liebesgeschichten ist, dem dürfte dieses Buch gefallen.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten von Laini Taylor

Der 23. Februar 2012 war der offizielle Erscheinungstermin für Laini Taylors “Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten” in Deutschland. Der Fischer Fjb-Verlag macht es als Herausgeber möglich in die 491 Seiten einzutauchen und sich verzaubern zu lassen. Und nun geht es nach Prag und zur Protagonistin Karou …
Was wäre, wenn du eine Tür öffnen könntest und die Welt nach “Anderswo” sich dahinter befindet? Auch wenn Karou aussieht wie ein normales Mädchen, mal abgesehen von ihrem intensiv blauen Haar, so steckt doch ein großes Geheimnis in ihr.

“Ihre Haare waren wirklich blau, ein schönes, reines Blau wie Ultramarin direkt aus der Farbtube …”

Karou studiert in Prag Kunst, und hat auf diesem Weg die liebenswerte Zuzana kennen gelernt. Zuzana kennt das ungewöhnliche Verhalten ihrer Freundin, denn Karou verschwindet manchmal für Stunden, Tage, ja sogar Wochen und doch erfährt Zuzana nie wo Karou die ganze Zeit steckt. Karous Skizzenbücher sind voller geheimnisvoller Wesen, die Zuzana und ihre Kommilitonen faszinieren, und zu jedem Charakter kann Karou immer eine Geschichte erzählen – und alle sind wahr, denn die Wesen in ihren Büchern sind ihre Familie. Jede Figur, vom gehörnten Brimstone bis zur halb Mensch, halb Schlangenfrau Issa existieren alle, nur nicht in der Menschenwelt.


Überall auf der Erde gibt es Portale, unscheinbare Türen, in eine Welt voller magischer Wesen. Karou ist in einem Vorportale aufgewachsen, genauer gesagt in Brimstones Laden, auch ihre Hamsas, die Augentätowierungen auf ihren Handinnenfläche, hat sie seit sie sich erinnern kann. Jetzt ist sie in der Menschenwelt eine Art Botin für Brimstone. So musste sie auch an jenem Tag auf Reisen gehen, um wieder Zähne, mit welchen Brimstone handelt, von einem guten Händler abzuholen, doch vieles hat sich im laufe der Jahre verändert. Der Händler Izîl ist nicht mehr der lustige und weise, den Karou vor Jahren kennen gelernt hat. Durch zuviel Wissen, das er anhäufen wollte, ging er einen Pakt mit einem schauderhaften Wesen ein, dem Razgut. In dem Moment, als Karou den Markt und den Händler verlassen möchte, bäumt sich der Razgut auf und zeigt auf einen Mann mitten in der Menge.

“Sie starrte in schwarz umrandete Augen in einem sonnengebräunten Gesicht. Aus der flammenden Iris sprühten Funken, die die Luft in Brand zu setzen schienen …”

Akiva ist ein Seraphim, der vom immel geschickt wurde um die Portale für immer zu schließen, doch in diesem Augenblick auf dem Markt kennt er nur noch eine Mission und die lautet … Karou … die Hoffnung.

„Daughter of Smoke and Bone“ ist einfach magisch und hat mich bis zum Schluss das Buch nicht aus der Hand legen lassen. Laini Taylors Schreibstil ist bunt und sie malt mit den Worten Karous Welt direkt in die Köpfe der Leser. Die vielen Wesen und die Magie zwischen Karou und Akiva sind so faszinierend und komplex gestaltet, dass die Protagonistin und die Nebencharaktere lebendig werden und die Welt um Karou ausfüllt.

Das Buch steckt voller Aktion, Humor und liebenswerten Gegebenheiten, dass es sehr schwer ist die letzte Seite aufzuschlagen und zu wissen, dass der Zauber dann für eine Weile zu ende ist. Doch, da dieses das erste Buch einer Trilogie ist, freue ich mich schon sehr auf die nächsten Bände, und hoffe, dass auch ihr soviel Begeisterung dafür empfindet, wie ich es tat. Zum Schluss noch ein kleiner Rat: seit immer vorsichtig was ihr euch wünscht, denn wünschen ist gefährlich in Karous Welt.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Schwarzer Schwan von Horst Eckert

Erschienen ist der Banken - und Politikthriller “Schwarzer Schwan” am 22. Oktober 2011 im grafit-Verlag. Damit hat der Autor Horst Eckert nicht nur während der Entstehungsphase schon für Aufmerksamkeit gesorgt, spätestens wenn man das Buch gelesen hat, merkt man, dass es echte Bestsellerqualitäten besitzt. Ein kleines schwarzes Buch mit 381 Seiten voller Spannung und 
Wissen möchte ich euch vorstellen und gleichzeitig dem Verlag und dem Autor meinen großen Dank für das Leseexemplar zukommen lassen.

Hanna Kraul, eine junge aufstrebende Frau, hat sehr viel Nerven und Zeit in diesen entscheidenden Deal gesteckt, doch alles ist verloren, zerschmettert von einer banalen Ablehnung des Bankenvorstandes.
Hanna lässt sich diesen Tiefschlag nicht bieten und beginnt Nachforschungen über den geplatzten Deal anzustellen, denn ein Grund für die Ablehnung wurde ihr nicht mitgeteilt. Sie versteift sich immer mehr und beginnt ihren Job zu riskieren. Und auch die Bank hat ein Auge auf Hanna und lässt sie beschatten.

Als ihre Nichte verschwindet, verliert Hanna gänzlich den Halt und nur der Polizist Dominik Roth scheint ihr helfen zu können. Doch auch er hat Hanna beschattet und möchte dies durch seine Hilfe wieder rückgängig machen und so sein Gewissen beruhigen. Weit kommt Dominik nicht, denn schnell finden seine Vorgesetzten heraus, dass auch er der Entführer von Leonie sein könnte.

Und noch ein anderer Fall hängt hiermit zusammen. Der Abgeordnete Mierscheid trifft nach Jahren auf seine alte Liebe Paula, die ebenfalls in der Politik zu tun hat. Nach einem kurzen Telefonat verabreden sich die beiden, doch noch vor ihrem Treffen wird Paula erschossen. Mierscheid versucht auf eigene Faust zu ermitteln und gelangt auf diesem Weg an tödliche Informationen.

Als ich mit dem Buch anfing, war ich sehr skeptisch, ob es wirklich ein Thriller ist oder eine Politikkritik, aber schon nach ein paar Kapiteln war ich überzeugt mitten in einer Verschwörung der höchsten Mächte unserer Zeit geraten zu sein: der Banken und der Politikern. Das hört sich jetzt nicht nach Thriller an, aber ein paar Abschnitte werden aus Leonies Sicht, der Nichte von Hanna, dargestellt. Diese sind nicht sehr schön, sondern extrem beängstigend und man fühlt die pure Angst Leonies durch die Seiten kriechen. Der Schreibstil von Horst Eckert ist schön flüssig, keine ewigen Erklärungen stören den Lesefluss, und viele spannende Szenen runden den Lesegenuss ab.

Da es für mich keinen ersichtlichen Protagonisten gibt, ersinne ich Hanna und den Politiker Mierscheid als Hauptfiguren. Viele Wege kreuzen sich und gehen wieder auseinander, und doch ist jede Abhandlung der Personen miteinander verbunden wie ein Puzzlespiel. Nur die Figur Dominik war für mich nicht sehr reizvoll, wahrscheinlich weil er mehr um seinen eigenen Seelenfrieden besorgt ist, als sein Auge auf sein Umfeld zu richten. Hanna hingegen ist eine starke Protagonistin, deren Weg ich gern mitgegangen bin, durch die Seiten, ebenso wie Mierscheid, obwohl der Autor hier einwenig mehr in seine Figur hätte investieren könne, um tiefgründigere Charakterzüge offen zu legen.

Host Eckert wagt sich in dunkle Kapitel unserer Vergangenheit und Zukunft der Banken und Politik vor und rückte für mich Themen in ein neues Licht, welches mir mehr Angst machte, als der Thriller an sich. “Schwarzer Schwan” ist ein Thriller mit dunklen Stellen und tiefen Urängsten, Intrigen und Bereicherung, Macht und Vertrauen. Wer gern Thriller liest, muss diesen unbedingt in sein Regal stellen und unheimliche Lesestunden genießen.

Dienstag, 15. Mai 2012

Hourglass - Die Stunde der Zeitreisenden von Myra McEntire

Hourglass ist das erste Buch der amerikanischen Autorin Myra McEntire und erschien am 15. Mai 2012 in Deutschland. Auf 376 Seiten lernt der Leser nicht nur die tolle Protagonistin Emerson und deren Gefühlswelt kennen, sondern reist mit ihr auch durch die Zeit. Dieses Leseexemplar wurde mir direkt vom Goldmann - Verlag zugesandt und das noch vor dem offiziellen Erscheinungstermin, danke dafür.

Eigentlich wäre Emerson Cole ein ganz normaler Teenager, doch sie wird als Freak abgestempelt, als sie anfängt, Geister aus vergangenen Jahrhunderten zu sehen. Ihre Eltern sind tragisch verunglückt und durch ihr seltsames Verhalten bleibt ihrem Bruder Thomas keine andere Wahl als sie zu sich zu holen. Durch Medikamenteneinnahmen verschwinden die Geister und Emerson kann wieder klar denken. Doch sie beginnt immer mehr und mehr von den Tabletten abzusetzen und ihre Gabe kommt zurück. Nun soll sie als “normale” Schülerin am Unterricht teilnehmen, aber Emerson hat Angst vor den Reaktionen der anderen Mitschüler und Lehrer.


Um alles zu vergessen, will Thomas ihr Hilfe an die Seite stellen. Emerson kennt die ganzen “Profis” allerdings schon und keiner, vom Psychologen über Priester bis hin zum Schamanen, konnte ihr helfen. Als sie dann auch noch von einem Geist, einem sehr attraktiven zeitlosen dazu, angesprochen wird, gerät ihre Gefühlswelt gänzlich aus den Fugen. Jack, scheint wie alle anderen Zeitlosen zu sein, doch noch nie hat einer gewusst wie Emerson heißt, beziehungsweise wollte mit ihr reden.


“Er war außergewöhnlich gut aussehend, groß und schlank …”

Da ihr Bruder ein Restaurant eröffnet, gibt es eine große Party, die von einem sehr ansprechenden jungen Mann noch verschönert wird. Schwarzes Haar, olivfarbener Teint und volle Lippen bringen Emerson aus der Fassung. Dieser stellt sich bei ihr als Michael vor, ihr künftiger Berater und Mitglied der Zusammenkunft von “Hourglass”. Michael gesteht ihr auch eine Gabe zu besitzen, er kann mit Zeitlosen aus der Zukunft kommunizieren. Zusammen mit Emerson möchte er auf eine Zeitreise gehen und den Gründer von Hourglass vor dem Flammentod retten …


Zuallererst möchte ich auf das tolle Cover aufmerksam machen, was wahrscheinlich schon vielen von euch aufgefallen sein wird. Irgendwo auf einem Hügel, die Landschaft in der Ferne ist unerkannt, steht ein sehr anmutiges Mädchen mit einem einfachen Marmeladenglas in der Hand, welches offen steht und viele blaue Schmetterlinge frei fliegen lässt. Leider hat die Protagonistin Emerson blonde Haare, was aber nicht schlimm ist, denn allein der Blickfang für das Buch ist super vorgegeben und macht einfach Lust dieses Buch zu lesen.

Emerson ist eine sehr angenehme Protagonistin mit viel Witz, aber auch stillen Gedankengängen, die wohl die meisten Leser nachvollziehen können. Als sie auf Michael trifft ist das Paar komplett, man spürt bei jeder Begegnung regelrecht, wie Emersons Herz förmlich schneller schlägt. Selbst die Annäherungen zwischen den beiden ließen mich den Atem anhalten und hoffen, das endlich, endlich ein Kuss dabei heraus kommen würde.
Am besten gefallen hat mir als Nebenperson Emersons beste Freundin Lily und der Sohn des Hourglass Gründers namens Kaleb.

Diesen lernt man erst gegen Ende kennen, aber die Charakterzüge und Gefühle, die Kaleb ausstrahlen, hat die Autorin Myra McEntire gekonnt in Szene gesetzt, sodass nicht nur Emerson zwischen Michael und Kaleb hin und her gerissen ist. Der Schreibstil ist so bunt und ausführlich, das man beim Lesen des Buches das Gefühl bekommt, Emersons Welt baut sich um einen herum auf und man ist live bei allen Szenen dabei. Ich hoffe sehr, dass “Hourglass” viele Fans gewinnen kann, denn mich hat es verzaubert und gefesselt.

Krötenmord von Stephan Schwarz

“Krötenrettung” und “Elektromobile”, in welchen Krimis kommen diese Worte vor … in keinen, bis jetzt. Mit “Krötenmord” bringt Stephan Schwarz einen witzigen und zugleich wissenswerten Krimi heraus, der obendrauf auch noch Spannung verspricht. 300 Seiten, in denen nicht nur der Protagonist Felix Büschelberger einen Fall zu lösen hat, 
sondern auch seinem Privatleben ordentlich Schwung verliehen wird. Dank des Verlages Capscovil , kam ich nicht nur in den Genuss eines leckeren Fruchtgummifrosches, der auf dem Cover klebte, sondern durfte auch gemeinsam mit dem Tee trinkenden Ermittler-Team auf Spurensuche gehen.

Kommissar Felix Büschelberger ist wieder auf Krötenmission, seit Jahren hilft er mit drei weiteren Freunden den Kröten auf ihrem Weg zu einem nahe gelegenen Tümpel. In dieser Nacht wird jedoch vor ihren Augen ein Massenmord geschehen und Kommissar Büschelberger für sehr lange Zeit nicht loslassen. Ein herannahendes Auto nimmt Kurs auf die Umweltgruppe und nur Dank des beherzten Eingreifens des Kommissars, kann Schlimmeres verhindert werden. Doch ein kompletter Eimer voller Kröten fällt dem Raser zum Opfer.
Büschelberger versucht sich noch an das Kennzeichen zu erinnern, doch das wird nicht nötig sein, denn am nächsten Tag wird das Ermittler-Team zu einem BMW gerufen. Zwei Tote werden in und am Auto entdeckt, im Auto der vermeintliche Raser von der Nacht zuvor und den Kühler des Wagens ziert die Leiche eines Krötenmännchens. Somit wird das Team in SOKO “Krötenmord” umgetauft.

Die Suche nach Hinweisen zum Toten, und ob es Mord oder Selbstmord war, führt das Team mit seinem elektrobetriebenen Auto bis nach Italien und Afrika in das Netz von einer Müllmafia. Und auch das Privatleben von Felix Büschelberger bekommt ordentlichen Schwung, denn die junge Frau Petra, die er vor dem Auto gerettet hat, ist nun auch in sein Leben getreten. Zusammen verbringen sie viele schöne und aufregende Stunden, doch nach einen gemeinsamen Italienurlaub bekommen die Ermittlungen frischen Wind. Ob diese Zeit der Beziehung gut tun?

Zuerst ist man ein wenig distanziert, wenn man den Text über den Inhalt des Buches liest, es scheint zuerst nicht so spannend herüber zu kommen. Und auch beim Lesen hatte ich ein paar Startschwierigkeiten, weil der Anfang sehr schleppend und erklärend daher kommt. Erst zum Schluss, als alle Fäden zusammen laufen, kommt der Autor Stephan Schwarz richtig in Schreiblaune und baut extreme Spannung auf. Die Protagonisten in dem Buch sind sehr witzig und einfach zum gern haben, weil sie auch so menschlich herüber kommen, nicht so abgedroschen, sondern feinfühlig und sehr andersartig – jeder auf seine Weise. Sehr schön, aber auch gewöhnungsbedürftig, sind die wissenswerten Fakten über Elektroautos, aber der Autor schwärmt so für dafür und erklärt alles so toll, dass man als Leser in Versuchung kommt auch eines haben zu wollen, und das nicht nur der Umwelt wegen. Alles in allem, von der Covergestaltung bis hin zum krönenden Abschluss des Buches, ist dem Autor ein einzigartiges Buch gelungen, welches er, in Zusammenarbeit mit seinem Verlag, wunderbar umgesetzt und an die Leser gebracht hat.

Ich hoffe, dass das Buch noch viele Leute begeistern wird und wünsche allen schöne Ermittlungsstunden mit dem Team “Krötenmord” aus Frankfurt am Main.

Montag, 14. Mai 2012

Virtuosity - Liebe um jeden Preis von Jessica Martinez

“Virtuosity - Liebe um jeden Preis” geht ans Herz und das dank der tollen Autorin Jessica Martinez, die sehr viel Erfahrung aus ihrem eigenen Leben mit einfließen lässt.
Dieses Buch wurde im Bastei Lübbe - Verlag gebunden und liebevoll gestaltet, was dem 256 Seiten einen schönen Blickfang beschert.

Carmen ist siebzehn und ein Violinenstar. Schon seit sie denken kann spielt sie dieses Instrument und ist nur in die Musik verliebt. Doch das Leben auf Tour um die ganze Welt hat ihre Schattenseiten und so hat sich eine Angst in Carmen gefressen, die starke und tiefe Angst zu versagen. Nun soll sie in ihrer Heimatstadt Chicago beweisen, dass sie die Beste ist und das gegen junge Spieler aus aller Welt. Vor keinem hat sie so großen Respekt wie vor Jeremy King. Er wird als einer der begabtesten beim “Rhabsody” gehandelt. Zusammen mit ihrer Hauslehrerin Heidi versucht Carmen einen Blick auf ihn zu erhaschen, doch sie werden entdeckt.

Carmen findet Jeremy hochnäsig und nie hätte sie sich erträumt, je solche Gefühle für ihn zu entwickeln, denn je mehr sie über ihn nachdenkt, desto mehr Schmetterlinge fliegen in ihrem Bauch herum. Auch ihre Mutter bemerkt diese Wandlung, doch ihr gefällt das gar nicht, denn schließlich sind die beiden Konkurrenten. Schon seit Wochen nimmt Carmen Tabletten gegen ihre Ängste, doch selbst Übungsstunden beginnen diese in ihr auszulösen.

Mit dem Gedanken, nur noch auf die Tabletten angewiesen zu sein, kann sie sich nicht anfreunden und so ist es eine spannende Erfahrung und eine große Überwindung, bei dem ersten Vorspielen ohne aus zu kommen. Ob ihr Gemütszustand und ihre Zukunft es aushalten wird, muss sie sich beweisen und ein Leben mit Jeremy steht für Carmen in den Sternen, doch diese Gelegenheiten warten nur darauf von ihr ergriffen zu werden …

Jessica Martinez Roman ist zwar klein und kurz und doch rührend und äußerst spannend. Carmen ist eine zarte Protagonistin, die seit frühster Kindheit von ihrer Mutter geleitet wird, einen Traum zu verfolgen, die größte Violinistin der Welt zu werden. Doch Carmen ist in allem, was ihre Mutter betrifft, sehr naiv und so nimmt sie auch, zuerst ohne Bedenken, die nervenberuhigenden Tabletten. In immer mehr Situationen merkt man, dass Carmen gar nicht mehr die Möglichkeit hat, nicht an diese Tabletten zu denken, gerade weil auch ihre Mutter sie immer wieder mit der Nase darauf stößt. Als Jeremy in ihr Leben tritt, ist sie zuerst nur von seinem Aussehen begeistert und doch lernt sie schnell den wahren, einfühlsamen Charakterzug von ihm kennen, denn Jeremy weiß, wie Carmen sich fühlt.

Er hingegen liebt es, von sich aus auf die Bühne zu gehen und Carmen hat Angst in seiner Nähe zu versagen und nicht beweisen zu können, dass auch sie immer noch sehr stark ist. Carmen ist für mich bewundernswert, denn sie setzt selbst die Tabletten ab, und zieht dieses auch durch, selbst als es starken Streit mit ihrer Mutter gibt, bleibt sie standhaft. Der Schreibstil der Autorin bringt die Gefühle der beiden so real rüber, dass man das Gefühl bekommt, Carmen helfen zu wollen, denn sie hat das Spielen auf ihrer Violine immer geliebt, und da sie förmlich dazu gedrängt wird, merkt man, dass das ganze in eine Art Zwang mutiert. Jeremy ist ein toller Nebencharakter, zwar erfährt man nur das nötigste von ihm, aber es reicht ihn sich als treuen Freund zu wünschen.

Allein durch die Covergestaltung bin ich auf das Buch aufmerksam geworden, auf welchem ein verträumt wirkendes Mädchen mit ihrer Geige abgebildet ist. Ich lege euch dieses Buch ans Herz, nicht nur weil es realitätsnah ist, sondern weil es dunkle Seiten im Leben von begabten Menschen widerspiegelt.

Sonntag, 13. Mai 2012

Kalte Fluten von Ralph Westerhoff

Der 13. Oktober 2011 war wahrscheinlich ein spannender Tag für den Autor Ralph Westerhoff. Endlich erschien sein Buch “Kalte Fluten” im Emons-Verlag. Heute möchte ich euch diesen kleinen spannenden, 285 Seiten umfassenden Krimi vorstellen und hoffe euch auch zum Lesen überzeugen zu können.
Wolfgang Franke ist der Leiter eines Teams der Polizeiinspektion Rostock, dazu gehören seine Angestellte Wiebke Solling, eine Polizistin, und der Staatsanwalt Günter Menn. Die drei kennen sich schon viele Jahre und wurden dadurch zu einer kleinen Familie. Doch jeder der drei hat seine Probleme: Wolfgang seine Frau und seine drogenabhängige Tochter Lydia, Wiebke das allein sein im Leben und Günter die Liebe zu Wiebke, welche er ihr noch nie gestanden hat. In diesem folgenden Jahr müssen sie ihr Vertrauen sehr strapazieren.

Wolfgangs Tochter Lydia wird in einem Zug von Amsterdam nach Rostock tot aufgefunden. Lydias Tod kann jedoch nie aufgeklärt werden, denn die Verdächtigen sind einfach von der Bildfläche verschwunden. Wiebke und Wolfgang beginnen die Ermittlungen, doch durch die Scheidung von seiner Frau ist Wolfgang sehr angeschlagen, aber nun stürzt seine Welt ein. Durch den Psychiater Dr. Thomas Schulte wird nicht nur Wolfgang wieder einwenig lebendig, sondern auch Wiebke fühlt sich zuerst wie im siebten Himmel. Doch ein Leben mit Thomas ist sehr steif und ständig steht seine Arbeit oder sein wieder gefundener Bruder Daniel in Thomas’ Lebensmittelpunkt.

Ein paar Monate später wird eine Leiche in einem Holzsarg geborgen. Es ist der Hauptverdächtige aus Lydias Mordfall und Wiebke hat nur einen Verdacht, für sie kommt nur Wolfgang als Täter in Frage. Und immer mehr Leichen tauchen auf, die alle zu ihrem Chef führen. Wiebke hat keine andere Wahl, als gegen ihn zu ermitteln, doch nun wird sie zur gejagten…

Der Klapptext des kleinen Buchs, weist den Leser die ersten Spuren in die Ermittlungen, doch auf diese Ermittlung muss der Leser noch ca. 100 Seiten warten. Einwenig zäh empfand ich die ersten Seiten, mit allen Lebenserfahrungen von Wolfgang, Wiebke und Günter. Doch wenn diese geschafft sind, weiß man spätestens bei den Ermittlungen, warum der Autor die ganzen Informationen beigesteuert hat. Die Seiten flogen nur so zwischen meinen Fingern dahin, nur um endlich zu erfahren, wer denn nun hinter dem Serientäter steht, doch als alle dachten den Täter endlich gefasst zu haben, kommt der Autor mit einer großen Überraschung auf den letzten Seiten daher. Eigentlich entwickelt sich die Geschichte zum Ende hin mehr zum Thriller als zu einem Krimi. Allein schon die Brutalität der Morde lässt den Mörder unsympathisch werden, doch auch der Psychiater Thomas wird von Seite zu Seite immer nervender, und die Protagonistin Wiebke kann dem Leser nur noch Leid tun.

Ich danke vor allem dem Autor, nicht nur für das signierte Leseexemplar, sondern auch für spannende Lesestunden.

Samstag, 12. Mai 2012

Erwacht von Jessica Shirvington

Viele Bücher mit dem Thema “Engel” überfluten zur Zeit den Markt, doch heute möchte ich euch ein besonders spannendes und emotionsvolles Buch dazu vorstellen. Mit dem ersten Buch “Erwacht”, welches im April 2011 erschienen ist, bringt der cbt-Verlag einen weiteren, viel versprechenden Roman auf den Markt. Auf 480 Seiten entführt Jessica Shirvington den Leser in Violets Welt.

Eigentlich wollte Violet Eden nur einen ruhigen Geburtstag feiern, doch ab diesem 17. Jahrestag ist ihr Leben nie wieder so, wie in den fast sorgenfreien Jahren zuvor. Und verliebt ist sie dazu auch noch; ausgerechnet in ihren Selbstverteidigungslehrer und Trainingspartner Lincon. Dieser ist nicht nur ein paar Jahre älter als sie selbst, sondern auch so unnahbar für alles weibliche, dass Violet sich schon einwenig entmutig fühlt, ihn überhaupt auf dieses Thema anzusprechen.

Steph, Violets beste Freundin, kann absolut nicht verstehen warum Violet nicht mehr Initiative ergreift, um Lincon doch noch von ihr zu überzeugen, doch Violet ist mit der Freundschaft zu Lincon sehr zufrieden. Violet lebt zusammen mit ihrem Vater. Ihre Mutter ist nach ihrer Geburt gestorben und nie hat sie auch nur ein Stück Erinnerung an sie gefunden oder bekommen. Einen Tag vor ihrem Geburtstag überreicht ihr Vater ihr eine kleine Schatulle, die ihre Babykette und einen Brief von ihrer Mutter enthält. Zusammen mit den Zeilen, die ihre Mutter kurz vor ihrem Ableben verfasst hat, ist auch ein merkwürdiges Gedicht enthalten, welches Violet auf ihrem weiteren Lebensweg leiten soll.

An ihrem Geburtstagsabend ist sie mit ihrem Bruder Steph und Lincon in einem Club verabredet, doch Lincon ist nur abweisend zu ihr und beachtet sie kaum. Nach ein paar Gläser Hochprozentigem ist es auch Violet total egal, wie Lincon sich verhält und sie tanzt innig mit Phoenix, der sie dazu aufgefordert hat. Doch die Zweisamkeit wärt nur kurz: Lincon geht wutentbrannt dazwischen. Violet ist außer sich und rennt ihm nach, doch aus dem Wutausbruch wird nichts, denn schnell finden sich die beiden in einer innigen Umarmung wieder. So schnell der Moment da war, ist er auch wieder zerplatz, denn Lincon lässt Violet allein in der Dunkelheit stehen. Violet fährt ihm bis zu seinem Haus nach, doch dort erfährt sie nicht nur den Grund seines Verschwindens, sondern auch ihren Weg für die Zukunft, verbunden mit dem größten Geheimnis, das sich an diesem Geburtstag offenbart …

Engel faszinieren die Menschen seit Jahrtausenden und so ist es in der Zeit der Vampire und Gestaltenwandler nicht mehr weg zu denken, dass auch Engel-Protagonisten in der heutigen Literatur auftauchen und die Welt retten oder bedrohen. Auch Violets Welt kommt nicht ohne Engel aus, denn das ist ihre Zukunft, für die sie sich entscheiden muss.

Jessica Shirvington schafft es mit einer wirklich fesselnden Geschichte, die biblischen Wesen so lebendig darzustellen und sie lässt auch einige Bibelzitate auf den Leser wirken, welche sie in die Story hineinpackt, ohne gleich bekehrend zu wirken. Violets Zerrissenheit und Verwirrung gegenüber den neuen Gegebenheiten in ihrem Leben lässt den Leser mitfiebern und fesselt regelrecht die Augen auf die dahin fließenden Worte. Eine einfache Welt mit so einer komplexen Geschichte zu füllen und trotzdem an jeder Ecke mit Überraschungen aufzuwarten, gelingt nicht jedem Autor, doch Jessica Shirvington kann genau das!

Und natürlich kommt auch die Liebe in dem Buch nicht zu kurz. Allen voran dürfen hier Lincon und Phoenix nicht fehlen. Eine Dreiecksgeschichte erweckt sehr schnell das Interesse eines Lesers und so ist es nicht verwunderlich, dass auch zwischen diesen beiden geheimnisvollen und doch so unterschiedlichen jungen Männern ein regelrechter Kampf um Violet ausbricht. Violet wird in einem Kampf der größten Mächte im Himmel gezogen, doch für welchen Weg sie sich entscheiden wird, weiß nur sie. Ich wünsche euch einen schönen und spannenden Lesespaß, den ich euch garantieren kann. Bei keinem Engelliebhaber darf dieses Buch in der Sammlung fehlen!

Freitag, 11. Mai 2012

Blutsee von Daniel Raifura

Dieses ist das zweite Buch des Autors Daniel Raifura, welches ich lesen durfte. “Blutsee” erschien wieder im Oldib-Verlag, der auch den Debütroman “… und nachts kommen die Schatten“ herausgebracht hat. “Blutsee” erschien bereits am 20. Juni 2011 und ich danke dem Verlag für diesen spannenden, 196 Seiten umfassenden Thriller.

Wieder ist ein Serienmörder im Ruhrgebiet am Werk – nur jetzt hängen die Leichen öffentlich an den Bäumen. So auch an diesem Tag. Kommissar Michel Jäger ist leidenschaftlicher Jogger, auch an diesem Morgen will er seine Runden zur Entspannung drehen, doch weit kommt er nicht, denn sein Weg kreuzt einen weiteren Tatort. Eine junge Frau hängt an den Knöcheln gefesselt von einem Baum, ihren Körper zieren viele Schnitte. Der Täter hat sie ausbluten lassen, doch kein Tropfen Blut ist zu finden. Währenddessen versucht die Sozialarbeiterin Tanja Engel ihre Arbeit im Jugendamt wieder in normale Bahnen zu lenken. Der Schock über die zurückliegende Zeit sitzt ihr immer noch tief in der Seele. Doch es gibt auch etwas Gutes in all der dunklen Zeit, denn dadurch hat sie den Mann fürs Leben gefunden, den Journalisten Carsten Dräger.

Zusammen wohnen sie mit Tanjas Husky-Hündin Amy in einem beschaulichen Haus mit Garten und alles könnte so schön sein, wären da nicht aufdringliche Kunden wie die Psychologin Edeltraut Geißler. Sie ist ein hohes Tier in Tanjas Umfeld und auch deren Mann strebt nach höherem, somit bleibt augenscheinlich keine Zeit für die gemeinsame Teenie-Tochter Franziska. Diese verschließt sich ihrer Mutter und Tanja ist genervt weil sie zuerst nur den normalen Trotz einer Halbstarken vermutet. Dass sie aber durch diesen Fall ins Visier des Serienmörders gerät, hätten selbst ihre schlimmsten Albträumen nicht offenbart. Zusammen mit ihrem Freund Carsten, Kommissar Jäger und dessen Team versucht Tanja hinter die Fassade der Reichen und Geheimnisvollen von Essen zu blicken und geraten dadurch in tödliche Situationen.

Daniel Raifuras letzter Thriller hat mich schon tief beeindruckt, und so freute es mich sehr sein neustes Werk zu lesen. “Blutsee” steckt wieder voller Rätsel und Gänsehaut pur, und sehr angenehm war es zu erleben, dass die Protagonistin aus dem vergangenen Thriller auch hier wieder die Hauptrolle übernimmt. So können die Leser des vorangegangenen Werkes an dem Anknüpfen, was der Protagonistin Tanja Engel seelisch so getroffen hatte. Auch der Schreibstil des Autors steigert sich von Buch zu Buch und wird tiefgründig, rätselhaft und sehr spannend. Die Covergestaltung ist ein großer Pluspunkt, denn entgegen des doch ehr lieblosen Covers von “…und nachts kommen die Schatten” ist das Cover von “Blutsee” ein Blickfang.

Als Negativfotografie sieht man einen Ast, der über einen See ragt. An diesem ist ein Seil befestigt, und im Hintergrund befindet sich ein dunkel anmutender Wald, der durch das Negativ des Fotos sehr düster wirkt. Sehr gut gelungen ist der Schluss des Buches, welchen ich hier natürlich nicht verraten möchte. Die Wende in der ganzen Handlung hätte ich nie für möglich gehalten, aber geschockt hat es mich sehr. Was passiert und wer hinter all den Morden steckt, müsst ihr natürlich selbst herausfinden, und sicherlich seit ihr genau so gefesselt von jeden Wort, wie ich es war. Also wünsche ich euch hiermit viel Spaß mit Daniel Raifuras “Blutsee” und hoffe, dass er bald ein neues Werk auf den Markt bringt.

Dienstag, 8. Mai 2012

Die Muse des Mörders von Nadine d´Arachart und Sarah Wedler

Die Autorinnen Nadine D´Arachart und Sarah Wedler brachten im Februar 2012 ein Remake des ersten deutschen Krimis von E.T.A. Hoffmann heraus, der im 19 Jahrhundert erschien. Zusammen mit dem Labor-Verlag wurde aus “Das Fräulein von Scuderi” der Krimi “Die Muse des Mörders”, welcher die literarische Tiefe der Vorlage verinnerlicht. 

302 Seiten voller Spannung und Rätsel, verpackt im Hardcover-Design mit originell gestaltetem Umschlag warten auf alle Krimifans. Für das Buch bedanke ich mich aus tiefsten Herzen bei den Autorinnen.

Unerträglicher Wahn treibt einen Menschen quer durch die Nacht, sein Drang zu töten scheint in diesen Momenten grenzenlos. Dämonen treiben ihn an, sich das wieder zu holen was sein war. Doch ein winziger Funke in ihm weiß, dass es unrecht ist, dieses sind nur Sekunden, die schnell vom Fieber des Dranges nieder gerungen werden. Und so tötet er auch in dieser Nacht…

Endlich hat Dominik Greve, Chefinspektor in Wien, seinen bisher größten Fall abgeschlossen. Doch er ist seelisch gezeichnet, er hat nicht nur sein Leben aufs Spiel gesetzt, sondern auch seine Ehe. Nun, so denkt er, kann er sich dem wieder widmen, doch die Gefühle für seine Frau haben sich gewandelt. Erschrocken über sich selbst, sieht er sein Leben vor sich her fließen und doch muss er seine ganze Konzentration nun einem neuen Fall zuwenden. “Der Dolchstoßmörder” treibt sein Unwesen, doch kein Indiz weißt den Weg zum Täter. Bis Dominik auf eine heiße Spur gerät: allen bisherigen Opfern wurde ein Schmuckstück entwendet, welches bei einem stadtbekannten Nobeljuwelier hergestellt wurde. Doch warum die Grande Dame der Literaturszene Wiens mit ins Visier des Mörders gerät, ist ihm ein Rätsel. Anscheinend vergöttert der Mörder sie und wird sogar so dreist ihr persönlich ein Schmuckstück vorbei zu bringen.

Auch Madeleine Scuderi ist verwirrt. Als ihr langjähriger Lebenspartner in ihrem Beisein stirbt, scheint ihr Leben und die Kraft zu schreiben, sie verlassen zu haben. Jedoch scheint sie nun als Muse des Dolchstoßmörders zu fungieren. Doch Madeleine lässt die ganze Mordserie keine Ruhe und so ermittelt sie auf eigene Faust.

Leider kenne ich den allerersten dokumentierten Krimi nicht, aber ein Remake darüber zu schreiben, was so viele Generationen überdauert hat, scheint ein großer Schritt für so junge Autorinnen. Doch Nadine D´Arachart und Sarah Wedler haben diesen Schritt gewagt und für mich gewonnen, denn der Krimi ist nicht nur flüssig, spannend und voller Rätsel, sondern eine schöne Lese-Erfahrung. Auch die Covergestaltung ist ein kleines Wunderwerk und passt sich der Story in allem an. Also im Vordergrund scheint eine beschlagende Fensterscheibe zu stehen, wobei ein Teil verwischt wurde, und ein schönes Mädchen offenbart. Vielleicht das nächste Opfer des Mörders ?

Das gleiche Bild findet sich auf dem Schutzumschlag und auf dem Einband des kleinen Buches wieder, und bleibt, mit und ohne Umschlag, eine schöne Verpackung des Buches. Was mich einwenig verstört hat, war die Zeitangabe, denn angefangen hat der Schreibstil der Autorinnen fast wie in einem Roman aus Jane Austens Zeit, wunderschön und doch nicht passend ins 20.Jahrhundert. Doch nach ein paar Worten, wie Handy und Computer, merkt man das es nicht im 19. Jahrhundert spielt. Aber keine Sorge, mehr Verwirrungen, außer das Rätsel um den Mörder, wird es nicht geben. Dieses wird bis zum Schluss wohl behütet, was der ganzen Story einen Thriller-Touch verleiht. Ich danke hiermit den Autorinnen Nadine D´Arachart und Sarah Wedler und hoffe auf weitere Werke, für meine Lesestunden. Dieses Buch ist jetzt auch als e-book erhältlich.

Sonntag, 6. Mai 2012

Bel Ami von Guy de Maupassant

Anlässlich der Verfilmung des Romans „Bel-Ami“ von Guy de Maupassant, ist das Buch zum Film bei Insel Taschenbuch - Verlag erschienen. „Bel Ami“ umfasst 415 Seiten, ohne Bilder zum Film. Das Cover ziert das Filmplakat mit Robert Pattinson als Georges Duroy, umgeben von seinen Gespielinnen. Der gleichnamige Film feierte am 17.2.2012 im Rahmen der Berlinale in Berlin Weltpremiere, 

wo ich Gelegenheit hatte den Film zu sehen, und kommt am 3.5.2012 im Verleih von Studiocanal in die deutschen Kinos. Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich auf das Herzlichste. Jetzt möchte ich euch Buch und Film vorstellen.

Die Geschichte handelt von Georges Duroy, einem jungen, mittellosen Soldaten, der nach dem Dienst an der Front in Nordafrika sein Glück im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts versucht. Georges trifft zufällig einen alten Kameraden, Charles Forestier, der ihm, selbst in guter Position dort, eine Anstellung bei der Zeitung „La Vie Francaise“ verschafft und ihn in die Gesellschaft einführt. Schnell lernt er, wie das Spiel um Manipulation, politische Macht, aber auch gesellschaftliche Stellung funktioniert und dass ihm sein unverschämt gutes Aussehen nicht nur seinen Spitznamen „Bel Ami/Schöner Freund“ beschert, sondern bei denen hilft, die im Hintergrund das Geschehen bestimmen, den Ehefrauen: Madeleine (Frau von Charles und später Georges’ Frau), Clotilde (Georges' Geliebte), und Frau Walter (im Film Rousset; Gattin des Zeitungsherausgebers).

Anfangs noch Spielball, dreht Georges bald den Spieß um, heiratet geschickt und verführt die Ladys, um seinen Aufstieg bei der Zeitung zu sichern und zu Geld, Ansehen und Stellung in der Gesellschaft zu kommen. Doch die Politik ist ein verzwicktes Geschäft. Hilft Georges eben noch durch gezielte Artikel die Regierung zu stürzen, ist er beim nächsten millionenschweren Coup gegen Marokko schon außen vor und hat eigentlich alles verloren. Doch als Sohn einfacher Leute vom Lande weiß Georges, was es bedeutet arm zu sein, und er ist nicht Willens einen einfachen Rang in der Gesellschaft zu akzeptieren. Er ist überzeugt, dass es kein Leben nach dem Tod gibt, in dem alles besser wird, und er will jetzt angemessen leben! Und Walter/Rousset hat eine Tochter...


Der Stoff wurde für die Filmadaption von Declan Donnellan und Nick Ormerod, zwei namhaften britischen Regisseuren aus dem Theaterfach, verschlankt und konzentriert sich ganz auf den Weg seiner Hauptfigur von ganz unten zu Position und Macht in der Society. Durch diese Verschlankung erfährt die Geschichte gleichsam eine Modernisierung. Wären es nicht die Kostüme und die Kutschen, könnte sie auch in der heutigen Zeit spielen, enthält sie doch Parrallelen zur heutigen Star-Kultur.

Im Buch kommt man noch in den Genuss von Duellen, Fechtturnieren und dergleichen. Auch ist die Figur des Georges umfangreicher gezeichnet. Er wird durchaus ein guter Journalist. Sein Verhältnis zu den Frauen wird ebenso ausführlicher dargelegt, wie zum Beispiel seine anfängliche Verehrung und Vergötterung für Madeleine. Insgesamt ist das Sittengemälde der damaligen Zeit viel ausführlicher. Man braucht Muse, um diesen Roman zu lesen, aber es lohnt sich, sich die Zeit zu nehmen. Maupassant kann ganz wunderbar mit Worten malen und sein Werk ist in der Aussage zeitlos.

Die Hauptrolle des Georges ist mit Robert Pattinson besetzt. Er sieht im Kostüm der damaligen Zeit geradezu hinreißend aus, sodass man sehr gut nachvollziehen kann, dass ihm die Damenwelt zu Füßen liegt. Rob vermag als Verführer absolut zu überzeugen – ob als Charmeur oder in den Sexszenen! Was aber wirklich bemerkenswert ist, ist Roberts detailliertes Spiel, seine unglaubliche Mimik, sein Augenausdruck, was die Wandlung des Georges vom unsicheren Nobody zum Global Player so famos verkörpert: von staunend oder bewundernd über Erkenntnis und rasende Wut bis hin zum berechnenden Abschätzen und arroganten Siegerlächeln. Gänsehaut pur!

Aber auch die Damenriege ist ganz reizend besetzt, allen voran Christina Ricci, die als Immer-wieder-Geliebte Clotilde zu überzeugen weiß. Sie begleitet Georges durch alle Höhen und Tiefen und gibt einen wundervollen Gegenpart zu Robert. Auch Uma Thurman und Kristin Scott Thomas sind gut gecastet. Sie verkörpern die berechnende Madeleine und die tugendhafte Verlegergattin hervorragend. Das Zusammenspiel aller ist vom Feinsten und lässt den Zuschauer schnell in das Paris der damaligen Zeit eintauchen und genussvoll dem Ränkespiel folgen.

Mein Fazit: wer es klassich mag, sollte unbedingt mit Muse das Buch lesen. Wen eine moderne Inszenierung nicht schreckt und wer Mr-Sexiest-Man-On-Earth in Aktion erleben möchte, der muss unbedingt in den Film gehen. Bei beidem kommt man auf seine Kosten! Ich empfehle dringend beides!

Freitag, 4. Mai 2012

Gewinnspielauflösung

Jetzt ist es soweit, hiermit geben wir die 6 Gewinner unseres Jubiläumsgewinnspiels bekannt. Alle 6 Gewinner haben wir, wie angekündigt, mit Hilfe eines Zufallsgenerators ermittelt. Wir starten mit dem Buch "Die Beschenkte".


Weiter gehts mit den 5 Büchern von „In Sanguine Veritas – Die Wahrheit liegt im Blut“ von Jennifer Wolf.


Wir danken allen für die zahlreiche Teilnahme am Gewinnspiel und bedanken uns für die Bereitstellung der Gewinne bei Jennifer Wolf. Wir bitten alle Gewinner, eine E-Mail mit ihrer Post-Adresse an news-buecherfans@t-online.de zu senden.