Freitag, 30. März 2012

Gilde der Jäger - Engelsblut von Nalini Singh

Erschienen ist dieser dritte Teil der „Gilde-der-Jäger“-Reihe im November 2011 und wieder hat der LYX-Verlag mit “Engelsblut” einen weiteren Roman, aus der Feder von Nalini Singh, auf den Markt gebracht. Auf 411 Seiten muss Elena ihren Erzengel Raphael nicht nur beweisen, dass ihre Liebe zu ihm sehr stark ist, sondern auch, dass sie nur zusammen gegen die Urgewalt ankommen.

Naturkatastrophen und grausame Morde bestimmen Elenas Leben und so wird sie wieder in die Gilde einberufen. Endlich kann sie sich wieder ihrem vergangenen Alltag widmen, ohne von Raphael beschattet zu werden, doch leider geht ihre Rechnung nicht auf. Die Menschen bewundern Elena für ihre Veränderung und ihre Wandlung in einen Engel, doch bringt das Medieninteresse auch ihr Leben in Gefahr. Immer mehr Katastrophen ereignen sich genau dort, wo Elena gerade einen Einsatz für die Gilde ausübt. Raphael ist außer sich, denn nur ein Urengel im Erwachungszustand kann so etwas auslösen. Und nur ein Engel kommt dafür in Frage – Raphaels leibliche Mutter. Jene, die vom Wahnsinn getrieben, ihren eigenen Sohn fast zu Tode gefoltert hatte. Viele Engel der höheren Ordnung nehmen Kontakt mit ihm auf und setzen ihn somit unter Druck.

Auch Elena ist besorgt, denn nichts auf der Welt ist ihr kostbarer geworden als Raphael, doch dieser scheint dem Wahnsinn zu verfallen. Und noch ein Ereignis schiebt sich dazwischen: Elenas Vater. Eben jener Mann, der sie vor Jahren als Missgeburt bezeichnete und von zu Hause raus warf, weil er ihre Jägerfähigkeiten nicht ertragen konnte. Elena hat Angst vor der Begegnung mit ihm, denn eben jene Vergangenheit zeigt, dass sie mit ihm nie in Ruhe reden kann. Doch sie muss zu ihm gehen und so erfährt sie, dass auch ihre Halbschwester die Fähigkeit zum Jagen in sich trägt. Dieses Gen veranlasst den Träger jedwede Spur zu verfolgen und Gerüche den Personen zuzuordnen. Elena ist sehr wütend über ihren Vater, denn er wusste von Anfang an, dass er der Träger des Gens ist und hat sie trotzdem für alles verantwortlich gemacht. Als Raphael herausfindet, wo genau sich seine Mutter aufhält, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen und er macht sich, zusammen mit Illium und Elena, auf den Weg sie zu vernichten …

Eine scheinbare Ewigkeit mussten die Fans von Elena warten, doch endlich geht das Leben der Protagonistin weiter. Das Cover des Buches ist sehr vertraut, denn genau wie auf den beiden Vorgängern, sind dieselbe Frau und dieselbe Stadt abgebildet, nur dass hier die Farbe Rot dominiert. Endlich kann Elena wieder Kontakt zu ihren Freunden aufnehmen und Aufträge für die Gilde erledigen. Auch ihre Flugfähigkeit hat sich deutlich gebessert und doch wird sie von ihrem Raphael bemuttert. Trotz allem brodelt es unter der Oberfläche ihrer Liebe, denn es ist ein ständiges hin und her reißen zwischen den beiden. Einerseits will Raphael Elena die benötigte Freiheit gewähren, jedoch hat er Angst, sie zu verlieren, denn es gibt zu viele Gefahren. Auch innerhalb seines Kaders ist Elena nicht sicher und so versucht er, ständig in ihrer Nähe zu sein.

Auch Elena ist von ihren Gefühlen zu sehr hin und her gerissen, sodass die ganze Geschichte keinen richtigen Halt findet und der Leser große Probleme hat, sich in die Gegebenheiten zu Recht zu finden. So ist es kein Wunder, dass erst zum Ende hin einwenig Struktur hinein kommt und die Geschichte eine klare Linie bekommt. Somit ist dieser Band sehr enttäuschend für mich gewesen und ich hoffe, dass der nächste Teil besser wird, denn viele Fragen bleiben offen, die dringend eine Antwort benötigen. Engelskrieger erscheint im Mai 2012.


Natürlich ist es als “Gilde der Jäger”-Fan ein Muss, dieses Buch zu lesen, und doch hoffe ich, dass Nalini Singh mehr Spannung in den nächsten Band packt.

Donnerstag, 22. März 2012

Die Eiswolf-Saga - Irrwege von Holger Weinbach

Mit dem Buch “Irrwege” schickt der Autor Holger Weinbach seine Leser wieder ins Jahr 990 anno domini, um die Reise des Benediktinernovizen Faolán in der „Eiswolf-Saga“ weiter zu verfolgen. Wer bereits durch “Brudermord” süchtig nach der Welt von Holger Weinbach wurde, 
kann nun die 392 Seiten des zweiten Bands genießen, die als Paperbackformat beim Abacus-Verlag im November 2010 erschienen sind.

Exil, ein kurzes Wort mit großer Bedeutung, vor allem für einen jungen Novizen wie Faolán. Weg muss er, fort von seinem zu Hause, dem Benediktinerkloster, raus aus Neustatt und getrennt von Svea, seiner Liebe, für die er und sein Freund Konrad nun verbannt werden. Prior Walram hat sein Bestes gegeben, um die größte Strafe für ihn zu finden: Barfuss hinter dem Pferd hergehend müssen sie ihren Weg beschreiten. Es besteht für ihn noch nicht einmal die Möglichkeit der Verabschiedung von Svea, und so tritt er abgemagert und verletzt die Reise ins Ungewisse an. Dort angekommen, mitten im Schwarzwald, vor einem tristen grauen Kloster, werden die Reisenden nicht so empfangen, wie geplant. Der Abt des Columbanklosters möchte die Sünder erst nicht aufnehmen, doch Abt Degenar erklärt die Vergehen. Dennoch verspricht er sich im Stillen, Konrad und Faolán zu helfen.

Das Columbankloster ist für seine Härte berühmt; dort wird jedes Vergehen, egal wie groß, mit körperlicher Züchtigung bestraft und der Abt des Klosters hat innerlich ein großes Interesse an Faolán, denn fleischliche Sünden lässt er nicht durchgehen. Abt Degenar verspricht Faolán, ihn dort heraus zu holen, nur soll er sich zügeln und nicht im Kloster aufbrausen, was zu seinem Tod führen könnte. So bleiben die beiden Büßer allein zurück und beginnen ein trostloses Leben voller Arbeit und Züchtigung, doch die beiden wären keine Freunde, wenn sie nicht längst eine Flucht planen würden. Zur gleichen Zeit wird dem Jarl des Königs von Schweden vom Eintreffen des “Wolfes” prophezeit, ein Wolf der alle verschlingt und Unheil über das Land bringen wird. Bjoren soll sich auf den Weg begeben, diesen Wolf zu finden und ihm Unterschlupf gewähren. Der Jarl ist außer sich: Wieso sollte er diese Gefahr seinem König und dem Volk vor die Nase setzen, und sogar der Einsiedler Jorund kann ihm das nicht erklären. So macht sich Bjoren auf dem Weg, dem ihm die Götter zeigen, um das Schicksal Schwedens zu erfüllen.

Drogo, der Sohn des Grafen, ist aus seinem Noviziat entlassen und wird auf die Burg seines Vaters zurück geschickt, um dort seine Mutter bei der Leitung des Grafentums zu unterstützen. Dort wird er nicht mit offenen Armen empfangen, doch als er die neue Küchenhilfe kennen lernt und sich in ihre Arme flüchten kann, hat er das Gefühl, endlich Geborgenheit gefunden zu haben. Seine Mutter Wulfhild findet die Liebelei alles andere als anständig und so werden die beiden auseinander gerissen. Den Grafensohn verändert dieses Geschehen so sehr, dass er von nun an keine Gefühle mehr für ein Mädchen empfinden kann und nur mit Zwang macht er sich die Mädchen habhaft.

Svea steht unter Schock. Sie weiß nicht, was aus Faolán geworden ist und wie sie sich verhalten soll. Ihr Leben geht ohne die beiden weiter und sie arbeitet alles, wie im Nebel gefangen, ab. Selbst die alte Heilerin Alveradis kann sie nicht aufbauen, und so schickt sie Svea im Frühling nach Neustatt, um auf andere Gedanken zu kommen. Doch auch der gut aussehende Raimund kann sie nur für einen Sommer ablenken, und doch hält immer noch Faolán ihr Herz in den Händen.

Brandolf ist im Krieg und sammelt neue Männer für seinen Kaiser ein, doch seine größte Gefahr wartet im Lager auf ihn: Rurik, der Graf seines Landes, und sein schlimmster Feind. Als Bandolf mitten in der Nacht auf einem Bergkamm, verfolgt wird, ahnt er noch nichts vom Anstifter dieser Tat. Er schlägt seinen Verfolgern ein Schnippchen und so fallen diese, mit seinem Zutun, in die dunkle Schlucht vor ihnen. Rurik selbst will sich ein Bild vom Gelingen der Tat machen und es kommt zu einem heftigen Kampf der Feinde. Rurik unterliegt und bekommt ein Kreuz als Erinnerung von Brandolf persönlich auf die Stirn geritzt. Dieses Ereignis verändert beide Männer. Wie das aussieht, bringt die Zeit mit sich.

So vergehen zwei Jahre und alle Geschichten finden hier einen Berührungspunk, wo sich die Begebenheiten kreuzen oder zusammenfügen …

“Unterhaltung bis zum Schluss“, so lautete das Fazit, welches ich nach der Beendigung des zweiten Bandes im Kopf hatte. Neue Charaktere werden eingefügt, andere treten in den Hintergrund. Dies lässt dem Autor sehr viel Platz für die Entwicklung und Gestaltung der Geschichte und entführt den Leser in eine sich ständig entwickelnde Welt, ohne zu wissen, wer auf der nächsten Buchseite lauert. Holger Weinbach glänzt hier nicht nur mit Satzgestaltung, sondern bindet auch die alte Sprache aus der Zeit gekonnt mit ein. Und auch sein Verlag Acabus bringt wieder ein qualitativ hochwertiges Buch an die Leser. Nach über 300 gelesener Seiten denkt man schon oft, dass man es dem Buch ansieht, dass es benutzt wurde, aber nicht so bei den Büchern von Acabus: Keine Knicke sind im Buchrücken zu finden. So finde ich, dass dieses in meine Bewertung mit einfließen sollte, denn wer mag schon die unschönen Linien auf einem teuer erstandenen Buch. Auch die Covergestaltung wurde wieder sehr gut umgesetzt und kann sich neben dem ersten Teil durchaus sehen lassen.

Ich danke dem Acabus-Verlag für die Bereitstellung des zweiten Bandes und dem Autor für das spannende Lesevergnügen und warte nun das folge Jahr ab, um den dritten Teil genießen zu können.


Samstag, 17. März 2012

Gefährten - Freundschaft überwindet alle Grenzen von Michael Morpurgo

Seit dem 16. Februar ist der Film zum gleichnamigen Buch „Gefährten – Freundschaft überwindet Grenzen“ von Michael Morpurgo in den deutschen Kinos. Passend dazu hat der Carlsen-Verlag ein Filmbuch herausgebracht, welches in der Mitte des kleinen, 173 Seiten umfassenden Kinderbandes zahlreiche Bilder aus dem Film beherbergt. 
Unter dem Namen “War Horse” erschien das Buch bereits in England im Jahr 1982.

1914: Die Mobilmachung zum Krieg beginnt in Deutschland, Kaiser Franz-Josef ruft zum Krieg und selbst bis in die entlegendsten Regionen Englands antwortet man ihm, auch in dem kleinen Dorf Devon. Joey, ein sechs Monate altes Fohlen, steht auf einer Auktion und wird von seiner Mutter getrennt. Sein neuer Besitzer ist der Farmer Ted Narracot. Allerdings ist dieser betrunken und bereut die Tat noch am selbigen Abend, denn was soll ein Ackerbauer mit einem Vollblut? Albert, der Sohn des Farmers, sieht in Joey einen starken Charakter und wird sein bester Freund und Beschützer. Zusammen lernen sie das Reiten, Pflügen, Fliegen mit dem Wind und sich in den dunklen Stunden Trost zu spenden.

Doch eines Morgens, im Spätsommer, nimmt der Farmer Joey aus der Box und bringt ihn zurück ins Dorf. Dort wartet nicht Albert, sondern die Kavallerie, auf der Suche nach starken Pferden. Noch bevor Albert davon erfährt, ist Joey auch schon an den Captain Nicholls verkauft. Dieser verspricht Albert in die Hand, dass er sich um Joey kümmern und wieder nach Hause bringen wird, wenn es ihm möglich ist. Joey wird ausgebildet und schon bald befindet er sich auf den Weg an die Front. Sein größter Beistand und Halt ist der edle schwarze Hengst Topthron. Zusammen gelangen beide auf die Seite der Deutschen, wo sie verschont und als Krankentransportpferde behalten werden. Auf allen Seiten, ob deutsch, englisch oder französisch, erfahren sie nicht nur das Leid des Krieges, sondern auch Zuwendung und Liebe. Noch immer sehnt sich Joey nach Albert zurück, doch bevor sich ihre Wege wieder kreuzen, wird nicht nur Joeys Seele verletzt …


Ein Buch mit enormen Taschentuchverbrauch liegt hinter mir, und als hätte das nicht gereicht, ging es auch gleich beim Film weiter – soviel Herzschmerz, Witz und tolle Momente kann es nur bei “Gefährten” geben.
Das Buch ist komplett aus der Sicht von Joey geschrieben, so unschuldig und immer dem treu, was noch kommen möge, ohne schlechte Gedanken oder Vorbehalte eines schlimmen Moments. “Gefährten” ist als Kinderbuch veröffentlicht worden und genauso hab ich es auch aufgenommen, denn selbst der Krieg wird durch seinen Schreibstil ein wenig weicher. Natürlich verschönert er die ganze Situation um Joey nicht, aber es wird auch nicht zu brutal, sodass Kinder ab zehn Jahre oder früher es ruhig schon lesen können.

Natürlich sieht das ganze bei dem Film schon ganz anders aus. Steven Spielberg ist ein Meister seiner Zupft und wenn dann mal Körper durch die Gegend fliegen, weil gerade ein Handgranate in den nächsten Graben geworfen wurde oder die Pferde auf der Leinwand erschossen werden, weil sie vor lauter Erschöpfung nicht mehr gehen können, ist es berechtigt, das Alter auf zwölf Jahre zu setzen, obwohl es ruhig höher sein könnte.

Albert ist ein toller Charakter, er liebt Joey über alles und begibt sich auf die Suche nach ihm bis an die Front, um seinen Joey endlich nach Hause zu holen. Diese Liebe spürt man direkt durch die Buchseiten hindurch und so ist es nicht verwunderlich, wenn auf einmal dieses ans Herz gehende kleine Buch leider schon sein Ende findet.

Es wäre schön, wenn jeder, der den Film sehen möchte, auch einmal in das Buch hinein schaut, denn meistens sind die Bücher doch noch besser und umfangreicher als die dazu gehörigen Filme. Hier kann ich euch beides empfehlen und wünsche euch nicht nur schöne Lesestunden, sondern auch einen tollen Kinoabend mit ordentlich Taschentücher im Gepäck.

Dienstag, 13. März 2012

Hetzjagd am grünen See von Elke Schwab

Heute möchte ich euch einen Krimi von einer Autorin vorstellen, die ich persönlich sehr toll finde und in der Liga der deutschen Krimiautoren nach ganz oben gehört. Elke Schwab hat mir vor fast einem Jahr einen ganzen Stapel ihrer Bücher zukommen lassen und heute möchte ich euch das letzte Buch aus diesem vorstellen. 
Dieser Saarlandkrimi ist zwar bereits im Jahr 2009 erschienen, aber Elke Schwabs Krimis können noch so lange zurück liegen, es macht einfach Spaß diese zu lesen. Auf 294 Seiten entführt Frau Schwab den Leser in die Welt der Jäger und Gejagten und enthüllt nicht nur einen längst zurückliegenden Entführungsfall, sondern setzt auch den geliebten Kommissar Kullmann wieder auf die Fährten.

Harald Steiner liebte seine Arbeit als Jäger, bis zu jenem Tag an der Holzspaltmaschiene. Ein Schuss erschütterte wieder den Wald rund um den Limberg und wieder scheint ein Wilderer sein Unwesen zu treiben.
Steiner besteigt das Revier zusammen mit seinem Hund Moritz, welcher zwar schon 15 Jahre auf dem Rücken hat, aber immer noch der treueste Gefährte ist, den er sich vorstellen kann. Voller Schrecken muss er eine enthauptete Leiche finden und ausgerechnet eines der Gothikmädchen muss jetzt seinen Weg kreuzen.
Doch das soll sein kleinstes Übel sein, denn auch die Polizei steht auf einmal vor ihm und verdächtigt ihn des Mordes an dem noch unbekannten Leichnam.

Jürgen Schnur und sein Team beginnen in der Vergangenheit zu graben und zusammen mit Kullmann beginnen sie nicht nur diesen Fall zu entschlüsseln, sondern bringen auch gleich noch tiefer liegende Geheimnisse der Dorfbewohner zutage. Doch Steiner kämpft nicht nur um seine Unschuld, auch sein Leben wird immer stärker bedroht und droht auseinander zu brechen.

Einen großen Dank zu allererst an Elke Schwab, dass sie mir dieses tolle Rezensionexemplar zu kommen ließ, auch wenn es eine Zeit gedauert hat, dass ich all ihre geschickten Bücher gelesen hatte, aber die Zeit ihre Bücher zu lesen genießt man einfach in vollen Zügen. Diese Krimis sind einfach spannend und so rätselhaft geschrieben, dass einem bis zum Schluss nicht klar ist, wer denn nun der wahre Mörder hinter alledem ist.
Da der Schreibstil der Autorin immer sehr farbenfroh ist und leicht den Krimi wiedergibt, ist es ein Leichtes, sich die Umgebung und die Personen vorzustellen, was einem als Nicht-Saarländer immer sehr hilft, sich in der Gegend zurecht zu finden.

Wer schon einen Krimi dieser Autorin gelesen hat, der wird den Kommissar Kullmann ins Herz geschlossen haben. Schade ist nur, dass er hier zu kurz kommt und nur seinen 15 Jahre zurückliegenden Fall wieder aufrollt, um seinen Kollegen Schnur bei seinen Ermittlungen zur Seite zu stehen. Was ich aber ein wenig negativ bewerten muss, sind die vielen Fachausdrücke aus dem Jägerlatein, die leider nicht sehr gut erklärt sind. Nur gut, dass auch ich aus der Familie der Jäger stamme und so viele Ausdrücke klar definieren kann, aber für eine nicht im Fachstehende finde ich es sehr schwer zu entziffern. Das waren auch schon alle negativen Eindrücke, denn ich kann einfach nichts weiteres negatives finden, auch wenn ich noch soviel in dem Buch stöbere.

Wer also wieder einen schönen Krimi sucht, der ist mit allen Krimis von Elke Schwab bestens bestückt.

Freitag, 9. März 2012

Das Glück fährt Taxi von Rosita Hoppe

Im Verlag Aaronis hat die Autorin Rosita Hoppe 2010 "Das Glück fährt Taxi" herausgebracht. Es ist ein Buch für schöne Lesestunden und da es nur 191 Seiten umfasst, ist es auch eine schöne Alternative für alle Leser, die mal eine Auszeit von den dicken Büchern suchen. Bevor ich euch dieses Buch vorstellen möchte, 
sende ich hiermit noch einen ganz lieben Dank an die Autorin, die mir dieses Buch zum Vorstellen geschickt hat.

Carly Bellmann ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, denn ihre Boutique wird immer besser von der Kundschaft angenommen. Ihre besten Freundinnen, die mit Zwillingen schwangere Nadine und Jenni, die jedes Wochenende einen anderen Mann im Bett hat, wollen nicht länger, dass Carly allein ist. Doch Carly hat keine Lust mehr, einen Mann zu haben, denn der letzte Freund, der ihr Leben zur Hölle gemacht hat, Tom, hat alles, was Männer betrifft, aus Carlys Leben verbannt.

Jenni setzt Carly die Pistole auf die Brust und droht einen Mann für sie zu suchen, ob sie will oder nicht, doch das macht Carly nur wütender. Als am nächsten Morgen ihr Wagen nicht mehr anspringen will, muss sie wohl oder übel ein Taxi rufen, doch diese Fahrt wird ihr Leben verändern. Am Steuer sitzt Philipp Reuter, ebenfalls allein stehend, und als er Carly in seinem Rückspiegel einsteigen sieht, ist er fasziniert, wenn sie sich auch wie eine Furie ihm gegenüber verhält. In den nächsten Tagen versucht Philipp jede Fahrt zur Boutique für sich zu ergattern, nur um diese reizende Frau wieder zu sehen. An einem Samstagabend soll es dann soweit sein und die beiden küssen sich mitten auf der Tanzfläche, denn auch Carly hatte den attraktiven Taxifahrer bemerkt, sich aber aus Trotz zu all den Männern nicht um ein Date mit ihm gekümmert.

Damit ihre Freundinnen nicht ein Date für ihren 30. Geburtstag für sie ausmachen können, stellt sie Philipp vor und die beiden spielen ihre Rollen als verliebtes Pärchen einfach perfekt. Carly ist sich den Gefühlen zu Philipp nicht sicher, und als dann auch noch Tom vor ihrer Tür steht und dieser Philipp wissen lässt, das er mit Carly zusammen ist, flieht Carly vor den Männern. In Italien hofft sie, Philipp vergessen zu können, denn mit Tom hat sie schon lange abgeschlossen. Doch es gelingt ihr nicht und sie muss in jeder schönen Situation an ihren Philipp denken. Als dann auch noch ein tragischer Anruf aus der Heimat kommt, bricht sie Hals über Kopf wieder aus dem Urlaub auf, ohne zu ahnen, dass Philipp bereits ebenfalls auf den Weg nach Italien war, um sie nach Hause zu holen.

“Das Glück fährt Taxi” ist ein romanischer Roman, natürlich voller Liebe, doch auch Witz, Tränen und Leidenschaft dürfen in einem Buch von Rosita Hoppe nicht fehlen. Was mich als Leser hat verzweifeln lassen, ist dieses ständige Gefühls-Hin-und-Her von Carly, ob sie nun Philipp liebt oder nicht. Aber ich glaube selbst im normalen Leben findet sich dieses Szenario täglich wieder.

Rosita Hoppe schreibt so leicht und voller Charme, dass die Protagonisten einem einfach ans Herz wachsen. Und auch bei einem Buch mit sehr wenig Seiten schafft es die Autorin, eine spannende Story hineinzubringen, ohne dass es zu kurz wirkt. Was mir auch gefallen hat, war, dass es eine abgeschlossene Geschichte ohne offene Fragen ist, denn für ein Happy End garantierten ihre Bücher immer. Auch das Cover des eher unscheinbaren Buchs ist liebevoll gestaltet worden: Ein Pärchen auf einer Wiese, Kopf an Kopf liegend, und eine kleine Schäfchenwolke in Form eines Autos beschreibt sehr schön den Titel des Buches.

Ich hoffe auch ihr werdet einmal in den Genuss von diesem Buch kommen und dann genauso begeistert sein, wie ich es immer noch bin.

Montag, 5. März 2012

Die Saga von Ynsanter von Anette Eickert

Die Ynsante-Saga besteht bisher aus drei Büchern, „Ynsanter – Seele des Feuers“ Band eins und zwei, sowie dem Buch “Pech und Schwefel”. Band eins und zwei erschienen bereits im Jahr 2009, der dritte Teil im folgenden Jahr, Verleger ist bei allen dreien Novum Publishing. Mein Dank gebührt der Autorin Anette Eickert für die Bereitstellung aller drei Leseexemplare.

Am Anfang war die Göttin, sie erschuf das Land Zanthera und somit Flora und Fauna. Vor allem die Wächter dieser Welt bekamen ein besonderes Augenmerk, sie sollten die Elemente bewachen. Die Wächter waren die schönsten Geschöpfe, geschuppt, mystisch gekleidet, und sie vermochten Feuer zu speien. Doch auch die Göttin zeugte ein Kind aus ihrem eigen Fleisch und Blut, das frei auf Zanthera wandelt und Zevenaar genannt wurde. Zevenaar erschuf das göttliche Schwert Ynsanter, das Schwert des Feuers und ein Teil seiner Sehnsucht nach Liebe. Aus Wut auf seine Mutter spaltet er das Land und zieht sich zurück, so wie die Wächter, welche immer weniger im Land gesehen werden.

Das einzige Volk waren die Iyana, die im Einklang mit der Natur lebten bis Fremde sich ihr Land und ihr Leben aneignen wollten. Die Göttin verwehrte ihre Hilfe in den Kämpfen gegen die Eindringlinge, die Menschen. Allein Zevenaar hörte ihre Hilferufe und schürte ihre Kraft – seit jeher werden sie Raukarii genannt, die Dunkelelfen.

Doch ein paar Iyana blieben, wie sie erschaffen wurden, und verbargen sich in den nördlichen Wäldern, Sie werden auch “die Feen” genannt. Seit jeher sucht jedes Volk nach dem göttlichen Schwert “Ynsanter”. Der Iyana-Krieger Ataran wird von dem Volk der Raukarii gefangen genommen. In deren Gefangenschaft lernt er seine große Liebe kennen, doch auch sie ist eine Raukarii. Sein Sohn Norion wird geboren. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit den kleinen. Mit Hilfe der sonderbaren Zwillingsbrüder Ronor und Nomarac beginnt seine mystische Reise.

Norion hat sich mit den Zwillingsbrüdern verbündet. Ihre Verfolger wittern eine Chance und schicken den geheimnisvollen Raukarii Neferrlfon auf ihre Spur. Für Norion und seine Verbündeten beginnt eine Reise voller Intrigen, Liebe und Macht.

Die Zwillinge Ronor und Nomarac sind die Kinder des Hohepriesters, doch ihre Existenz hängt am seidenen Faden, und nur der Bruder ihres Vaters, der höchste Mann im Land, kann ihre wahre Herkumpft beweisen. Ihr Dorf wird überfallen und beide Elternteile werden getötet. Keiner glaubt ihnen, dass sie die Söhne des toten Hohepriesters sind, und so werden sie Aussätzige.
Weeran´s nimmt sie bei den Straßenleuten auf und unterweist sie in allen überlebenswichtigen Dingen, doch sie werden geschnappt und gefangen gesetzt. Yeantas, ein reicher Bewohner der Stadt, erkennt die beiden und lässt sie für sich arbeiten, er will ein Preisgeld von ihren Onkel erzwingen. Ronor wird von Douzril vergewaltigt, doch er wird gefangen und von Yeantas gefoltert. Eine Hure des Hauses erkennt auch ihre wahre Identität und verhilft den beiden zur Flucht.
Doch Freunde von Douzril suchen nach ihnen…

Anette Eickert hat eine völlig neue Welt erschaffen, mit eigenen Völkern, Umwelt und Geflogenheiten. Doch leider fehlt der Welt ein kleiner Feinschliff. Der Schreibstil in allen drei Büchern ist sehr fesselnd und lässt den Leser nicht vor dem letzten Wort los. Auch die Karte, die man unbedingt zur Orientierung beim Lesen benötigt, ist sehr Detailreich in allen drei Bänden und am Anfang der Seiten zu finden. Jeder, der die Reise in eine Fantasiewelt wagen möchte, dem kann ich Ynsanter und alle noch folgenden Bände nur empfehlen. Ich würde eine Minderung des Verkaufwertes des Buches befürworten, rund 20 Euro für ein Taschenbuch bezahlt nicht jeder Leser.