Mittwoch, 29. Februar 2012

Dustlands - Die Entführung von Moira Young

Ich möchte euch heute “Dustlands – Die Entführung” wärmstens ans Herz legen. Dies ist Moira Youngs Debütroman in Deutschland und mit diesem hat sie mein Leserherz schon in Sturm erobert. Dank der Fischerverlage, die das atemberaubende Cover gestaltet und mir ein Leseexemplar zugesandt haben,
können die Leser in Deutschland seit dem 15. Dezember 2011 ihr Exemplar im Handel erwerben. 450 fesselnde Seiten führen nach Dustland, einem Ort irgendwann in der Zukunft, irgendwo auf der Welt.

Vor der Trockenzeit war der Silverlake ein schöner, kristallklarer See mit fruchtbarem Boden an seinem Ufer, welcher vielen Familien eine Lebensgrundlage bot. Nun ist dort kein Leben mehr möglich, das Dustland hat sich ausgebreitet, der Boden ist trocken und weist große Wüstenplatten auf. Die letzten Bewohner am Ufer sind die Zwillinge Lugh und Saba, sowie ihr Pa und die kleine Schwester Emmi, doch auch diese können nicht mehr alles für ihr notwendiges Überleben aufbringen. Ihre Hütte besteht aus den Resten, die die Abwrackerleute dort zurück gelassen haben, wie alte Bleche, Reifen und viele andere Dinge. Saba liebt ihren Bruder Lugh über alles, doch Emmi ist ihr buchstäblich ein Dorn im Auge, denn bei Emmis Geburt ist ihre Mutter gestorben und somit hat Emmi die Schuld an allem.

Seit diesem Tag ist ihr Pa in sich gekehrt und kümmert sich nicht mehr um seine Kinder. Lugh wird zum Oberhaupt der kleinen Familie und Emmi tritt immer in seinen Schatten. Saba nervt dieses Verhalten, da sie fast nie in Ruhe mit Lugh über ihre Situation reden kann. Sabas Pa kann Sterne deuten, und seit dem Tod der Mutter macht er nichts anderes mehr. In den Sternen versucht er die Zukunft seiner Kinder zu ergründen und weiß Dinge, die erst noch geschehen werden. Ebenso an jenem schicksalhaften Tag. Eine riesige rote Sturmfront rollt auf die Hütte zu, Pa und Emmi bringen sich in dem extra angelegten Sturmschutzkeller in Sicherheit, doch Lugh und Saba werden brutal überrollt. Doch hinter der Wolke lauert die eigentliche Gefahr, auf zotteligen Mustangs stehen die Tontons vor den beiden Geschwistern. Saba ist jedoch nur Luft für sie. Lugh ist der Grund, weswegen sie in die Einöde geritten kommen und so nehmen sie ihn, trotz Gegenwehr von Saba, gefangen. Auch Sabas Pa bemerkt es und versucht seinen Sohn zu befreien, doch diese Tat muss er mit dem Leben bezahlen.

Saba ist verzweifelt, denn nun ist sie nicht nur Vollweise, sondern auch ihres geliebten Zwillingsbruders beraubt und steht mitten in dem Dustland mit ihrer verhassten Schwester. Zusammen mit ihrer verängstigten Schwester macht sie sich auf den Weg, ihren Bruder zu befreien und mit ihm und Emmi ein neues, besseres Leben anzufangen. Unterwegs lernt sie nicht nur Meave und die Kriegerinnen der Free-Hawks kennen und rettet ihr eigenes Leben, sondern lernt auch den Kämpfer Jack kennen und lieben …


Liebe Leser aufgepasst, dies ist kein gewöhnliches Buch, denn es enthält keine Anführungszeichen für Gespräche oder Gedanken, was bei der Spannung und dem Fesselvermögen der Story keinerlei Abbruch tut. Ganz im Gegenteil, einmal angefangen kommt man aus Sabas Welt nicht mehr hinaus. Da das komplette Buch von Saba erzählt wird, gibt es einen großen Einblick in die Seele der Protagonistin und erklärt dem Leser bildhafter, wie Saba sich in ihre Umgebung einzufügen vermag. Auch die Einbindung vieler Nebencharaktere und deren Wirkung auf Sabas Leben, machen das Buch zu einem besonderen Lesevergnügen.

Saba wirkt am Anfang der Story sehr störrisch und eifersüchtig, doch zum Ende hin lernt sie, Gefühle zu zeigen und vor allem den Zusammenhalt zu anderen Menschen zu festigen, denn bisher hatte sie nur eine starke Bindung zu Lugh. Eine Nebenfigur ist mir persönlich sehr im Gedächtnis geblieben und das ist Jack, der Kämpfer, den Saba in Gefangenschaft kennenlernt, und mit dem sie die witzigsten, gefühlvollsten und Action-geladensten Momente durchlebt. Doch allem voran bin ich durch die Covergestaltung – lange vor dem Erscheinen – auf das Buch aufmerksam geworden. Als ich es in den Händen hielt, waren auf dem Schutzumschlag die trockenen Risse im Wüstenboden klar fühlbar, was einem noch mehr zum Lesen des Buches verleitet.

Leider bleiben, bei mir als Leser, zum Ende des Buches hin viele Fragen offen, zum Beispiel, wie es zur Entstehung des Dustlands kommen konnte oder was es mit dem verrückten König auf sich hat. Doch noch macht mir der zweite Teil Hoffnung, meine Antworten zu bekommen und zu erfahren, wie es mit der kleinen Familie und der Liebe zu Jack in Sabas Leben weitergehen wird.

Freitag, 24. Februar 2012

... und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod von C. M. Singer

Vor einiger Zeit bekam ich von der Autorin C. M. Singer drei packende und wunderschöne Bücher zugeschickt. Hierfür möchte ich mich herzlich bedanken. Nun möchte ich euch den ersten Band mit dem Namen „... und der Preis ist dein Leben – Mächtiger als der Tod“ vom AAVAA-Verlag UG vorstellen. 
Auf den 317 Seiten wird der Leser in eine Welt voller Geheimnisse und Mythen, aber auch von alltäglichen Problemen, Liebe und Mut, entführt.

Elizabeth hatte ihre Karriere eigentlich anders geplant. Sie wollte eine große Redakteurin werden, wie in ihrer Heimatstadt Oxford. Nur leider sieht die Realität in London ganz anders aus. Von ihrem Freund und dem Glück verlassen, kämpft sich Liz durch eine WG mit einer Künstlerin und einem Schwulen, die ihr Liebesleben nicht verstecken. Als sie dann in eine eigene Wohnung zieht, wird sie von ihren Eltern unterstützt, damit sie überhaupt die Miete bezahlen kann. So viel zum Thema Selbständigkeit.

Als wenn das noch nicht genug wäre, muss sie auch noch beim „London Star“ arbeiten, dem größten Klatsch- und Tratsch-Magazin in ganz England. Als der Redakteur der Zeitung ihr den Auftrag gibt, über die vielen Teenagermorde zu berichten und vor allem mit den Verwandten zu sprechen, wittert sie ihre Chance. Sie hat genug davon, über Hundeshows und irgendwelche Belanglosigkeiten zu berichten. Als sie während ihrer Recherchen auf den Polizisten Daniel Mason trifft, weiß sie nicht, dass das der Anfang einer Liebe ist, die über den Tod hinausgeht. Denn als sie in einen angesagten Club in London geht, um Daniel Mason über die Morde auszufragen, ahnt sie nicht, dass dieser Abend der schönste, aber auch schrecklichste ihres Lebens wird. Denn Daniel wird vor ihren Augen getötet. Doch kann eine Liebe den Tod überwinden?

„... und der Preis ist dein Leben – Mächtiger als der Tod“ ist ein wundervoller Auftakt der Trilogie „... und der Preis ist dein Leben“ von C. M, Singer. Ich war sehr gespannt auf das Buch, weil mich der Klappentext schon sehr angesprochen hat. Das Buch ist flüssig und sehr interessant geschrieben und man kann der Handlung sehr gut folgen!

Das Buch ist sehr emotional, aber noch lange kein Kitschroman. Die Spannung ist auf jeder Seite zu fühlen. Man kann es kaum abwarten, zu wissen, wie es mit Elizabeth und Daniel weiter geht. Die Autorin greift das Thema „Geister“ wieder auf und verarbeitet es sehr glaubwürdig. Auch wenn Daniel tot und ein Geist ist, liebt Elizabeth ihn ohne jeden Kompromiss. Auch, wenn sie durch Welten getrennt sind und sich nicht richtig berühren können, wächst ihre Liebe ins Unermessliche. Elizabeth hat eine sehr starke Persönlichkeit, auch wenn oder vielleicht weil sie soviel mitgemacht hat. Sie versucht alles, um Daniel zurück zu bekommen und stürzt sich für ihn in eine Gefahr nach der anderen. Man bekommt auch einen Eindruck von der Stärke der Freundschaften zwischen Liz, wie Daniel sie immer nennt, und ihren Freunden. Anfangs sagt Liz selbst, dass ihre Freundinnen alle verheiratet sind und deswegen wenig Zeit haben, doch als es drauf ankommt, z.B. als Elizabeth gerade den Tod von Daniel miterlebt hat, ist Vivian für sie da. Ich finde, im Allgemeinen werden die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen sehr realistisch und detailgetreu wiedergegeben. Das ganze Buch trotzt vor Spannung und durch die liebevolle Beziehung von Elizabeth und Daniel bekommt man Lust auf mehr! Das Cover zeigt, so denke ich, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von London: die Houses of Parliament. Da das ganze Buch in London spielt, finde ich es eine wunderschöne Idee.
Alles in allem ist „... und der Preis ist dein Leben – Mächtiger als der Tod" jedem zu empfehlen, der ein wunderschönes Buch für kalte Abende braucht!

Dienstag, 21. Februar 2012

Liebe auf Bestellung von Rike Stienen

Mit “Liebe auf Bestellung” hat die Autorin, Rike Stienen, ihren ersten Roman beim Oldigor-Verlag herausgebracht. „199 Seiten “süß wie Zuckerwatte” und einem Ende mit “Feuerwerk” ", so wirbt der Verlag auf seiner Internetseite für dieses Buch und ich kann dem nur zustimmen. Allein schon wegen der Protagonistin Marlene ist es wert, den kleinen Roman zu lesen.

Das Ende einer langen Gerichtverhandlung ist in Sicht und Marlene kann somit ihren Artikel zu einem großen Abschluss verhelfen. Als Gerichtsreporterin hat sie nun schon ewig Zeit dort verbracht und so den Staatsanwalt Stephan kennen gelernt. 

Auch an diesem Tag möchte sie ihn in seinem Büro überraschen und vielleicht auf eine schöne Nacht mit ihr einstimmen. Stephans Anwaltgehilfin lässt sie hinein und stellt den wohl schönsten Rosenstrauß, den Marlene je in ihrem Leben gesehen hat, auf seinen Schreibtisch. Natürlich denkt sie, dass er für sie bestimmt ist, doch ein Blick auf die Karte zeigt ihr das große Geheimnis Stephans. Er ist nicht nur verheiratet, sondern auch noch Vater. Wütend stürmt sie aus dem Gerichtsgebäude, ohne das Ende der Verhandlung und den Urteilsspruch abzuwarten. Somit kann sie nicht den Artikel beenden und ihren Job ist sie auch los.

Marlenes Freundinnen Julia, Sabine und Gabi versuchen sie mit einem Essen bei ihrem Lieblingsitaliener abzulenken und auf den 30. Geburtstag vorzubreiten. Venedig soll eine Ablenkung für Marlene werden, um ihr Leben neu zu ordnen. In der Agentur “Mann für alle Fälle” suchen die Freundinnen Ben aus, damit er, ohne Marlenes wissen, den Urlaub unvergessen werden lässt. Doch Ben wird krank und schickt seinen besten Freund Jan nach Venedig, der dringend aus seinem Labor entkommen muss. Und so ist das Chaos vorprogrammiert …


Mit diesem Roman, trifft die Autorin genau auf den Liebesnerv des Lesers und lässt ihn in der Gefühlswelt von Marlene umherwandeln. Der Schreibstil von Rike Stienen lässt beim Leser in dessen Fantasie eine bunte Welt von Marlene entstehen, man leidet mit, lacht mit ihr und lässt die Tränen nur so fließen. Mit ihrem Journalistenjob möchte sich Marlene gegen ihren Vater und dessen Zukunftsplänen für sie durchsetzen, doch leider muss sie dem Schicksal durch die Affäre mit Stephen klein bei geben. Da kommt die Ablenkung, nicht nur für den Leser, gerade recht und schon fängt das Chaos an.

Vor allem die Freundinnen von Marlene sind einfach zum lieb gewinnen, denn wer eine beste Freundin sein Eigen nennen darf, weiß, was für ein Segen diese sein kann, doch auch welches Chaos entstehen kann, wenn Freundinnen einem zur Ablenkung verhelfen wollen. Genau so ergeht es Marlene, ob es ein Segen oder ein Fluch wird, möchte ich hier nicht verraten, denn das Ende kommt wirklich einem Feuerwerk gleich.
Auch die Covergestaltung muss hier erwähnt werden. Leicht gehalten, verspielt gestaltet und doch auf seine Art sehr ansprechend, hat der Oldigor-Verlag einen schönen, verträumten Einband gestaltet. Ich danke auch hiermit dem Oldigor-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und der Autorin für die schönen Lesestunden.

Freitag, 17. Februar 2012

Logbook - Geheimnisse einer Kreuzfahrt: Das Leben der Crew auf einem Kreuzfahrtschiff von Michael Meißner

Anfang Januar 2012 erschien ein kleines Buch, perfekt für alle die mehr über Kreuzfahrten erfahren möchten. Mit “Logbook” nimmt der Autor Michael Meißner jeden Interessenten für Kreuzfahrten mit in eine Welt, in der er selbst überlebt hat. Auf 112 Seiten erfährt man nicht nur welche Geschäfte die Angestellten untereinander abhandeln,
sondern lernt auch den Alltag all jener kennen, die für die Annehmlichkeiten am Bord zuständig sind. Der Piepmatz-Verlag ist der Herausgeber dieses kleinen Reisbegleiters und diesem sende ich hiermit auch meinen Dank für ein Leseexemplar.

Viele Junge Köche möchten die Welt und ihre unterschiedlich Gerichte kennen lernen, und wo könnte man es nicht am besten lernen als auf einem Schiff. Die Welt sehen, etwas lernen und nebenbei ein wenig Arbeiten – doch weit gefehlt, Luxus gibt es auf einen Clubschiff nur für die Gäste. Die Angestellten haben ein doch sehr stressiges Leben, welches aus Arbeit von früh bis spät besteht.

Wenn es keine schwarzen Geschäfte unter Kollegen geben würde, würde man über kurz oder lang keinen Spaß mehr an der Arbeit verspüren. Doch es gibt auch schöne Seiten einer Arbeit auf dem Schiff. Wo, wenn nicht dort, würde man so viele Nationalitäten kennen lernen …

Zuerst muss die Covergestaltung hier Erwähnung finden, denn diese ist zwar einfach gehalten, bietet aber mit dem blauen Hintergrund und dem Papierboot einen schönen Blickfang; ein schönes schlichtes Cover. Auch den sehr flüssigen Schreibstil des Autors Michael Meißner mochte ich sehr. Das war dann leider schon alles, was ich an positiven Sachen finden konnte. Der Autor springt zu sehr von einem Thema zum anderen und wenn er schon in einem Satz etwas Lustiges ankündigt, wäre es dann auch angebracht gewesen etwas Lustiges zu schreiben, und nicht zum nächsten Thema über zu gehen.

Klar erscheint mir der Alltag der Angestellten auf einen Luxusschiff als sehr stressig, und dass dabei nicht viel Lohn heraus springt kann ich verstehen, aber muss man es den Lesern ganze drei Mal vorrechnen was wer auf dem Schiff verdient, ich glaube eine Erwähnung hätte genügt. Und dann nur 99 Seiten Text und der Rest Rezepte aus aller Welt. Es passt, aber das einzig tollste und wirklich lustigste an dem Buch war das Kapitel über “Lesben und Schwule”. Da kommt doch endlich mal Schwung ins Buch, und das zum Schluss, sehr schade. Auch über die kleinen Textpassagen einzelner Gäste konnte ich nicht wirklich lachen. Für mich ist es somit leider keiner Empfehlung wert, nur die Coverdesignerin bekommt hiermit ein großes Lob für die schöne Umsetzung.

Dienstag, 14. Februar 2012

David - Die Bestie im Inneren von Marcus Strobel

Im Jahr 2010 brachte der schüppler-Verlag dieses Debüt des im Jahre 1979 geborenen Autors Marcus Strobel heraus. Auf rund 271 Seiten wird der Leser in „Die Bestie im Inneren“ ins Jahr 2061 in die Metropole Deserek-City entführt, wo er den Protagonisten David bis in sein Innerstes kennen lernt. Für das Leseexemplar möchte ich mich bei dem Autor bedanken.
Davids Welt birgt viele Gefahren, doch die größte Gefahr steckt in ihm selbst. Er ist nur ein einfacher Postangestellter, der in einem riesigen Bürokomplex die Briefe und Pakete einsammelt und damit seinen Lebensunterhalt verdient. Doch in besonderen Augenblicken wird er zu einem Monster, halb Mensch halb Mutation. So hat alles mit 18 Jahren angefangen, und es hat sich seit ein paar Jahren nicht wirklich gebessert. Eine Familie existiert auch nicht, und so ist David schon in ein paar Heimen und sogar im Jugendknast groß geworden. Bis eines Tages Bloodhound in sein Leben tritt und erkennt, was wirklich in David steckt. Er wird sein Mentor und trainiert ihn, damit er in “der Liga” antreten und seine Aggression so ausleben kann. Seine Gegner sind ebenso Mutanten, wie er einer ist. Doch sein Leben nimmt eine Wendung, als Janine in sein Leben tritt. Sie hat zwar ein extrem loses Mundwerk und überrumpelt David permanent mit ihrer Art, doch ist sie der Traum seiner fast schlaflosen Nächte. Denn bei ihr bleibt seine Mutation bis zu einem gewissen Grad still.


Als die beiden sich endlich verabreden und in Davids Stamm-Pub gehen, wird es zuerst ein recht amüsanter Abend. Der Pub gehört einem raubeinigen Kerl namens James, der aber bei David und Bloodhound als Stammgäste eher weich wird. James weiß nichts von Davids Inneren und so kann er sich immer ganz locker in diesem Ambiente aufhalten und einen ruhigen Abend verbringen. Auch von Janine ist James ganz hin und weg und so wird sie sehr schnell in die Gespräche des Abends integriert. Doch dieses soll ein schnelles Ende finden, als schwarz gekleidete Männer sich eine wüste Schießerei im Pub mit James und Bloodhound liefern. As sie diesen dann entführen, bricht Davids dunkle Seite aus ihm heraus. Nun muss er sich dem stellen, was seine größte Angst ist: Bloodhound und nun auch Janine zu verlieren …

Ein Buch zu schreiben, welches in naher Zukunft liegt, erscheint mir sehr schwer, denn wie wird die Welt sich in 50 Jahren geändert haben? Ich hoffe doch nicht, dass unsere Welt dann so erscheint wie in dem Buch von Marcus Strobel, denn seine Darstellung hat zwar keine klare Schwarzweiß-Trennung, aber sie kommt extrem aggressiv daher. “David - die Bestie im Inneren” erscheint mir wie in einem guten Film von “Dr. Jekyll und Mr. Hyde” oder “X-Men”. Mutationen werden zum einen von der “normalen” Bevölkerung als nicht ansehbar gehalten und die Menschen, die diese in sich tragen, als böse abgestempelt. Doch ich finde, für einen Debütroman hat der Autor seine Idee zu dem Buch sehr gut umgesetzt und wiedergegeben.

Was mir gleich ins Auge gesprungen war, ist das Cover, denn ein finster drein schauendes Gesicht in Verbindung mit dem düster gestalteten Hintergrund ergibt ein tolles Cover für dieses Buch. Und wer genau hinsieht, erkennt die Schemen des alten Hafens, in dem David wohnt und wo ein Teil der Geschichte spielt.
Auch der Schreibstil des Autors ist einfach nur fesselnd, ausgeschmückt und sehr witzig. Nicht nur den Protagonisten lernt man bis ins Innerste kennen und lieben, sondern auch Nebenfiguren wie James, der Pub-Besitzer oder Janine werden so detailgetreu erklärt, dass man das Gefühl bekommt, mitten in Davids Welt zu sein.

Für alle, die dieses Buch schon lange im Augenwinkel betrachten oder im Buchladen herum schleichen, muss und kann ich es nur empfehlen. Kauft es euch und verbringt schöne Lesestunden in der nahen Zukunft unsere Welt.


Samstag, 4. Februar 2012

Nora Marquardt und das Gift des Schattenmannes von Nina Nübel

Nachdem ich euch “Nora Marquardt und die Wege des Schicksals” im Mai 2011 vorgestellt habe, war ich sehr gespannt, wie der dritte Teil von Noras Leben ausgehen wird. Mit “Nora Marquardt und das Gift des Schattenmannes” brachte die deutsche Autorin Nina Nübel im Oktober 2011 den letzten und wahrscheinlich spannendsten Band heraus.
Der Edition winterwork-Verlag hat wieder ein tolles Paperback zusammengeschnürt und die giftgrüne Hand des Schattenmannes auf dem Cover leitet den Feind in Noras und Stevens Leben ein. Aber bevor ich euch das Buch vorstelle, möchte ich mich bei der Autorin bedanken, weil sie mir dieses signierte Rezensionsexemplar zukommen lies. 

Seit Nora und Steve ihren “Schicksalsweg” gemeistert haben, sind nun schon 5 Jahre vergangen. Glücklich und verheiratet verließen sie die Hexenstadt Tolmin und zogen nach Heidelberg, um endlich – ohne Magie und die Mächte des Bösen – ein normales Leben zu führen. Das Studium nimmt zwar viel Zeit in Anspruch, aber Nora und Steven haben ebenso einen beachtlichen Freundeskreis aufgebaut. Darüber hinaus trainiert Steven fleißig für den anstehenden Triathlon und nutzt dafür fast seine gesamte Freizeit. Doch zum Glück hat Nora immer noch ihre neuen Freundinnen Yvonne, Jenny und Inga. Die Gruppe unternimmt sehr viel zusammen, vor allem das gemeinsame Joggen bestimmt ihre Freizeit.


So idyllisch könnte es weiter gehen, würde Nora nicht wie ein Magnet für das Böse fungieren.
In Heidelberg verschwinden junge Frauen abends beim Joggen im Park, doch Leichen werden nie gefunden.
Die Freundinnen beschließen des Abends nicht mehr allein joggen zu gehen bis der Fall geklärt ist. Bis Yvonne ein paar Tage später so merkwürdig auf die Freundinnen reagiert. Nora macht sich große Sorgen um ihre Freundin und als sie am Abend von rasenden Kopfschmerzen überfallen wird, lässt eine Vision nicht lange auf sich warten. Sie sieht, wie Yvonne im dunklen Park mit einer fremden Person im Gebüsch verschwindet. Leider muss sie nicht nur das Schäferstündchen im Gras ertragen, sondern auch das plötzliche auflösen von Yvonnes Körper, nur ihre Sachen bleiben im Gras zurück. Entsetzt versucht Nora Yvonne zu erreichen, doch anstatt der Freundin ist ein unheimliches Stöhnen am anderen Ende zu vernehmen. Zusammen mit Steve macht sich Nora auf den Weg in den Park und dank eines Hundes finden sie die Stelle. Die Sachen liegen immer noch dort, nur sind sie sauber gefaltet zurückgelassen worden. Doch eine giftgrüne Substanz erregt die Aufmerksamkeit der beiden. Sie beschließen diese zu Hause zu untersuchen und auch auf dem Weg dorthin klingelt Noras Handy und wieder ist nur dieses unheimliche Stöhnen zu vernehmen. Steve ist außer sich vor Wut und vor allem voller Angst um Nora. Er brüllt ungestüm in das Handy. So hat Nora ihren Steve noch nie erlebt, doch sie kann ihn verstehen, denn auch sie hat große Angst vor dem Unbekannten, welches sie zu bedrohen scheint.


Am selben Abend ist Steve zu einer Dinnerparty von Professoren Brown eingeladen, und Nora ist seine Begleitung. Bereits in der Eingangshalle des großen und mitten im Wald liegenden Anwesens fällt Nora ein Bild des Professors ins Auge. Auf diesem ist nicht nur Esmeralda, Noras schlimmste Feindin und Mörderin ihrer Eltern, abgebildet, sondern auch Rose und ein kleiner Junge. Nora ist voller Bestürzung über diese Entdeckung, aber zum Glück ist Esmeralda schon vor langer Zeit durch Noras und Steves Hand gestorben und auch Rose weilt nicht mehr unter ihnen, aber dass ein Bruder nun auch noch existieren soll, breitet Nora Angst. Und eben diese wird sich noch in dieser Nacht bewahrheiten, denn auf der Party lernt sie Ruben Brown kennen, eben jenen kleinen Jungen. Ab diesem Augenblick steht nicht nur die Ehe Noras auf dem Spiel, sondern auch ihr Leben …

Endlich geht das Leben von Nora in die letzte, und wie ich empfunden habe, spannendste Runde.
Allein schon das Cover ist wieder ein typisches Nora-Marquardt-Indiz für den Hauptinhalt des Buches: Die giftgrüne Hand des Schattenmannes lädt regelrecht zum Ekeln ein und ist erschreckend in die Höhe gestreckt.
Und ebenso erschreckend geht es in jedem Augenblick weiter, sobald seine Anwesenheit verkündet wird.
Eigentlich sollte Nora mit ihrem Steve glücklich bis ans Ende ihrer Zeit leben, doch ein normales Leben scheint für die Protagonisten, von ihrer Erfinderin und Autorin Nina Nübel, nicht vorherbestimmt. Die ersten 20 Seiten im Buch scheinen normal, voller Erklärungen der zurück liegenden fünf Jahren, doch schnell wird dem Leser klar, dass ein Unheil über die beiden jungen Menschen kommen wird. Und auch Nora ist in diesem Band voller Zerwürfnisse mit sich selbst, denn zum einen versucht sie Steve zu vertrauen und doch ist das Wort “Eifersucht” kein Fremdwort. Als dann ihre Freundin Yvonne verschwindet nimmt die Spannung bis zum Schluss nicht mehr ab.

Was mich am Schreibstil von Nina Nübel so begeistert, ist ihre Unberechenbarkeit. Niemals sollte man beim Lesen ihrer Bücher denken, dass die Protagonisten einen klaren und vorher bestimmbaren Weg verfolgen. Dem setzt Nina Nübel schnell ein Ende, indem sie beinahe im Bruchteil eines Satzes die komplette Situation und Gegebenheit ändert und so den Geschehnissen eine neue Richtung gibt. Für meinen Geschmack ist das Buchende endlich seit langem das gelungenste überhaupt. Es bleiben keine Fragen offen und jede Figur wird noch einmal genau beleuchtet. Was ebenfalls positiv auffällt, ist, dass die Nebenfiguren nicht nur schwaches Beiwerk sind, sondern stets zur Handlung beitragen.

Ich kann allen die Bücher von Nina Nübel wärmstens ans Herz legen und hoffe, dass auch ihr Nora in euer Herz schließen werdet.