Dienstag, 29. März 2011

Dark Academy - Geheimer Pakt von Gabriella Poole

Dark Academy - Geheimer Pakt ist der erste Band einer bereits erschienen Triologie. Ob es weitere Bände geben wird, ist derzeit nicht bekannt. Das Buch erschien als broschierte Ausgabe am 14. Dezember 2010 im cbt Verlag und umfasst 284 Seiten. Dazu beinhaltet es eine Leseprobe vom zweiten Band. Für die Bereitstellung des Leseexemplars möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich beim cbt Verlag bedanken!
Das Cover des Buches ist dem cbt Verlag sehr gut gelungen. Im oberen Teil des Covers befinden sich zwei schimmernde blutrote Augen, ebenso schimmert die halbe Schrift des Titels bei Lichteinfall rot. Darunter befindet sich ein imposantes Gebäude, welches vermutlich die Dark Academy darstellen soll. Auch der Buchrücken gibt mit der rot schimmernden Schrift im Bücherregal ein schönes Bild ab . Alles in allem ist das Cover ein absoluter Eye-Catcher.

Cassandra Bell, auch Cassie genannt, kann es nicht fassen, dass ausgerechnet sie ein Stipendium für eine exklusive Eliteschule in Paris erhalten hat. Cassies bisheriges Leben war nicht einfach, sie lebte in einem Kinderheim, das von einer Tyrannin geführt wurde. Einzig allein Patrick, ihr Betreuer, stand ihr zur Seite und ermutigte sie eine Prüfung zu machen, die ihr das Stipendium ermöglichte. Mit dieser Chance wird ihr Leben von einer Sekunde zur Anderen komplett umgekrempelt. In Paris angekommen, fühlt Cassie sich wie ein Fremdkörper in der Schule. Sie muss feststellen, dass all ihre Mitschüler reich und sehr schön sind. Nur durch ihre sehr freundliche Zimmergenossin Isabella Caruso lebt sie sich sehr schnell ein. Durch Isabella erfährt Cassandra, dass die Dark Academy in jedem Trimester den Standort wechselt und niemand weiß, wo die Schule als Nächstes ihre Tore öffnen wird. Durch Isabella lernt sie Jake kennen, der ebenfalls ein Stipendium erhalten hat. Er erzählt ihr, dass seine Schwester in der Dark Academy unter bisher ungeklärten Umständen ums Leben gekommen ist. Jake glaubt an Mord! Schnell merkt Cassie, dass etwas mit der Schule nicht stimmt. Gleich in den ersten Tagen fällt ihr eine Gruppe auf, die aus Jungen und Mädchen besteht, alle sehr, sehr schön und alle sehr Reich. Sie nennen sich offiziell die Auserwählten, die als solche nach Lust und Laune dem Unterricht fern bleiben können wie es ihnen passt. Cassie will mehr über die Auserwählten erfahren und da kommt es ihr zu gute, dass sie sich mit Richard angefreundet hat, der den Auserwählten angehört. Sie versucht alles, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, begibt sich damit aber selbst in tödliche Gefahr...

Die meisten werden sicher durch die Kurzbeschreibung erahnen können worum es sich in diesem Buch dreht, aber es ist nicht alles wie es zu sein scheint. Die Autorin Gabriella Poole beherrscht es wirklich den Leser oftmals auf eine falsche Fährte zulocken, denn jedes Mal, wenn man glaubt zu wissen, was da vor sich geht, kommt es wieder ganz anders. Die erste Hälfte des Buches plätschert sehr gemächlich vor sich hin, man erfährt hauptsächlich etwas über das Leben von Cassie und lernt ihre Umgebung kennen. Trotzdem steht die Protagonistin in der ersten Hälfte des Buches vor immer mehr Geheimnissen, und genau das treibt den Leser an immer weiter zu lesen. Man will wissen, was dahinter steckt, was genau die Auserwählten sind und was es mit den ungeklärten Todesfällen auf sich hat. Ab dem 13 Kapitel kommt die Handlung dann aber richtig in Bewegung, ab da fängt die eigentliche Spannung an und hält sich wirklich bis zur letzten Seite. Obwohl das Buch auf dem ersten Blick recht vorhersehbar wirkt, glänzt die Geschichte aber von der ersten bis zur letzten Seite mit Unvorhersehbarkeiten.

Ich hatte das Buch recht schnell durch, da es sich zu einem tollen und spannenden Lesespaß entwickelte. Die Geschichte wird nicht aus der Ich-Form erzählt, sondern aus der Sicht eines Erzählers, der aber stets Cassie folgt, was natürlich das Sichtfeld des Lesers etwas erweitert, mich aber am Anfang des Buch etwas verwirrt hat, da ich oft nicht wusste wer zur Zeit spricht. Das hat sich aber schnell wieder gelegt, als ich richtig in die Geschichte abtauchen konnte. Alles in allen finde ich ist "Geheimer Pakt" ein toller Auftakt einer Fantasy-Reihe, bei der ich mich freue und es kaum erwarten kann Band 2 zu lesen.

Sonntag, 27. März 2011

Im Bann der Engel von Christiane Gref

Dieser Steampunkroman wurde mir freundlicher Weise vom Elysion-Books zur Verfügung gestellt. Auf hoch spannenden und sehr ausschweifenden 220 Seiten, ist seit 1. März 2011 ein Buch im Handel erhältlich, welches zum Einen schockt, zum Anderen fesselt.
Elena lebt und arbeitet in einer kleinen Stadt namens Cravesbury, welche sich in den letzten Jahren im Wandel befindet. Zum Einen werden Pferdekutschen gegen dampfbetriebene Fortbewegungsmittel ausgetauscht, zum Andern wurde die Elektrizität entdeckt, welches der Ansatz ihres Arbeitsgebietes ist. Elena arbeitet in der ansässigen Fabrik, welche der Witwe Madame Hazard gehört, doch nicht um irgendwelchen Strom zu produzieren, sondern um ihre okkulten Fähigkeiten zum Einsatz zu bringen. Elenas Hauptaufgabe besteht darin, aus Verbrechern, die die Welt eh als Ausgestoßene sieht, mechanische Engel zu fertigen. Doch ihr wird schnell bewusst, dass sie sich damit in große Gefahr begibt, denn Madame Hazard stellt sich nicht nur als lasziv heraus, sondern sie geht auch über Leichen, um das Sagen in der Stadt zu bekommen und ihre eigene Armee von Engeln zu besitzen. Allein der von ihr erschaffene Todesengel Amenatos steht Elena beim Kampf um die Stadt und das Leben der Menschen zur Seite. Ein großer Kampf entbrennt in den Straßen von Cravesbury, und Elena und Amenatos müssen einen Weg zueinander finden…

Zuerst war ich überrascht, als ich den Roman begann, denn eigentlich deuten die Designer des Covers ein wenig darauf hin, was einen erwartet. Zum Cover gibt es nur so viel zu sagen: Sehr viele Maschinenteile, versteckte Engelsflügel und eine sehr attraktive und entblößte Frau zieren das Cover dieses zwar sehr dünnen, doch voller Erotik steckenden und mich rot-werden-lassenden Buches.

Wer bei dieser Coverbeschreibung an Blümchen-Sex denkt, der ist weit gefehlt, denn in diesem Buch werden nicht nur Orgien gefeiert, sondern diese werden auch von der Autorin bis ins kleinste Detail erklärt. Wer also an Kopfkino-Porno mit ausschweifenden Erklärungen eines Liebesaktes keine Lust hat, der sollte einen großen Bogen um das Buch machen, ansonsten verschlingt einen die Erzählung bis zum Schluss.

Dass die Chefin von Elena, Madame Hazard, nicht gerade die netteste Person in der Stadt ist, wird einem schon auf den ersten Seiten klar, aber welches durchtriebene Wesen hinter dieser Person steckt, kommt immer mehr und mehr ans Licht. Diese Frau geht nicht nur über Leichen, nein, ihr scheint es auch eine Freude zu sein, anderen Leuten Qualen zuzufügen, und auch sie erleidet gern „Qualen“, im Sado-Maso-typischen Sinne. Auch übertritt diese angebliche Dame die Grenze der Ethologie und macht sich nicht gerade Freunde, weder in der Stadt, noch beim Leser.

Aber was mir sehr Kopfschütteln bereitete, war die Tatsache, dass erst nach ein paar Monaten, in denen Elena in diesem Job arbeitet und sogenannte „Todesengel“ erschafft, sie doch sehr naiv an die gesamte Tätigkeit herangegangen ist und sich nie Gedanken über mögliche Konsequenzen gemacht hat.

Alles in Allem ist die Geschichte sehr gut bearbeitet von Christiane Genf, und auch die Liebeszenen sind zwar sehr detailreich erklärt, gehen aber aus meiner Sicht nie in eine allzu obszöne Richtung.

Zum Schluss meiner Rezension möchte ich die Steampunk-Richtung noch ein wenig erläutern, um somit denjenigen, die dieses Buch lesen möchten, ein wenig Material über diese Welt mitzugeben. Steampunk hat mit nichts anderem zu tun, als mit Mechanik und vor Allem Dampfmaschinen. Meistens werden Sciencefiction-Welten in diesem Style aufgebaut und somit Alternativwelten erfunden. Am Besten ist diese Welt in dem Buch „Der Goldene Kompass“ von Philip Pullman dargestellt.

Freitag, 25. März 2011

Sterbenskalt von Tana French

Das Buch "Sterbenskalt" ist am 14. Dezember 2010 im Scherz Verlag erschienen. Der Thriller beinhaltet ganze 608 spannende Seiten. Tana French hat es auch in ihrem dritten Roman geschafft, ihre Leser zu fesseln. Wobei der Thrill keineswegs durch blutige Details entsteht, sondern durch wirklich einzigartige Einblicke in die Abgründe der menschlichen Seele.
Ungeliebte Wurzeln - Ich hatte bisher „Grabesgrün“ von der Autorin gelesen und war mir ehrlich gesagt nie ganz schlüssig, ob noch Weiteres folgen sollte. Aber alleine die Kurzbeschreibung hat mich sehr angesprochen, sodass ich ihr und dem Buch doch eine Chance gegeben habe. Um so mehr freut es mich, dass es sich wirklich gelohnt hat!

Frank Mackey, der seit über 20 Jahren den Kontakt sowohl zu seiner Familie, als auch zu seiner ursprünglichen Heimat, abgebrochen hat, wird von seiner Schwester, mit der wohl doch ein loser Kontakt vorhanden war, telefonisch elektrisiert. Vor 22 Jahren, eine Nacht, in der er mit seiner Jugendliebe Rosie ein völlig neues Leben in England beginnen wollte, und sie kam nicht zum verabredeten Zeitpunkt. Er fand einen Brief, von dem er annahm, dass er Rosies Abschied an ihn bedeutete, und entschloss sich, trotzdem Irland den Rücken zu kehren und in England – egal wie – neu anzufangen. Seine Schwester deutet an, dass Rosies Koffer in einem alten Abrisshaus gefunden wurde, und Frank kann sich nicht dagegen wehren, er muss in sein altes Leben zurück. Er hat all die Jahre gehofft, dass Rosie irgendwann doch zu ihm findet. Doch nun scheint alles anders.

Zu der zerstörten Hoffnung, als Rosies Leiche gefunden wird, kommt noch der Konflikt mit dem dörflichen, in Franks Augen armseligen, Leben, dem Leben seiner Familie, der Alkoholproblematik, den Vermutungen, dass jemand Rosie etwas angetan hat, damit sie bleibt, dass dieser Jemand aus seiner eigenen Familie stammt. Grausam, als Leser mitzuerleben, wie Frank darunter leidet. Erst recht, als auch sein jüngerer Bruder, der von der örtlichen Polizei – und somit einem Weggefährten und Konkurrenten Franks – als Hauptverdächtiger gehandelt wurde, unter fragwürdigen Umständen stirbt, kann Frank nicht anders, als die Aufklärung in seine Hände zu nehmen.

Nebenher erfährt man auch von Franks Exfrau und seiner Tochter und den Schwierigkeiten, die sich für ihn und sie aus seinem Job als Undercoverermittler ergeben. Und aufgrund der Tatsache, dass Frank vor seiner Herkunftsfamilie seine Frau und Tochter verschwiegen hat. Nichts ahnend, dass seine Schwester den Kontakt schon lange hergestellt hat…

Neben der ganzen Tragik, die für mich den Thrill dieses Buches ausmacht, möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass der Sarkasmus Frank Mackeys mir ausgesprochen gut gefallen hat, seine ganze Figur! Vielleicht wird ja hieraus ein Serienermittler, mich würde nämlich schon interessieren, wie sein Lebensweg weiter aussieht, wie er sich entwickelt, bzw. das Verhältnis zu seiner Familie.

Ich will nicht behaupten, dass es sich bei „Sterbenskalt“ um einen reißerischen Krimi handelt. Eher bietet es neben leisen kriminalistischen Elementen – die aber nichtsdestotrotz auf ihre Weise sehr wohl ihr Ziel finden! – auch eine sehr scharfe Kritik an den Zuständen in der Gesellschaft Irlands. Die Arbeitslosigkeit, Trostlosigkeit, sich daraus ergebende Straffälligkeit, häusliche Gewalt, alles das prangert meiner Meinung nach Tana French eindrucksvoll an. Viele Elemente des Buches sind garantiert nicht einfach ihrer Fantasie entsprungen, sondern finden sich in vielen Familiengeschichten Irlands wieder. Allein unter dem Gesichtspunkt ist es ein wahrhaft guter Krimi, der unter die Haut geht.

Vielen lieben Dank an unsere Gast-Rezensentin NiliBine70. 

Mittwoch, 23. März 2011

Der Augenschneider von Valentina Berger

"Der Augenschneider" von Valentina Berger erschien im August 2010 im Piper Verlag und begeistert den Leser mit 288 spannenden Seiten. Ein Augenfetischist wütet in der Modelszene. Zuerst möchte ich gerne loswerden: Bitte nicht vom Cover auf einen Abklatsch anderer Bücher schließen, dem ist nicht mal ansatzweise so! 
Und auch der Umfang sagt nichts über dieses Buch aus. Direkt zu Beginn wird man mit den Taten des „Augenschneiders“ brutal konfrontiert, man kann eigentlich gar nicht richtig Luft holen. Aber man will als Leser auch zwingend weiter lesen, man will wissen was hinter allem steckt. Interessant fand ich, dass der Täter und zumindest ein Teil seiner Intention direkt bekannt gegeben werden. Der Name, seine Vorgehensweise, alles wird einem schonungslos vorgesetzt. Und macht einen sprachlos…

Er schneidet ihnen bei lebendigem Leib die Augen heraus: jungen, schönen Frauen. Denn er braucht ihr Augenlicht… Heinz Martin, Gerichtsmediziner in Wien, ist einem Serienkiller auf der Spur. Zwei Frauen hat dieser schon gefoltert und grausam verstümmelt. Beide Opfer waren attraktiv, schlank und hoch gewachsen. Dann verschwindet auch Martins bildschöne Schwester spurlos, und kurz darauf schickt ihm der Killer eine Nachricht, die keinen Zweifel daran lässt, was er mit ihr vorhat…

Das Ermittlerteam wird dann sehr menschlich dargestellt, mit Fehlern, die aus ihnen Gott sei Dank keine strahlenden Helden machen, sondern eher Menschen, wie sie uns tagtäglich begegnen. Heinz Martin, der Gerichtsmediziner, wird persönlich in die Fälle der Models, die verschwinden und mit herausgeschnittenen Augen und furchtbar malträtiert aufgefunden werden, verstrickt, als seine Halbschwester, Emilia, ebenfalls Model und mit mindestens einem der Opfer näher bekannt, verschwindet. Sein Freund und Kommissar Helmut Wagner, der eigentlich Wien den Rücken gekehrt hat und nun in Innsbruck bei seiner Lebensgefährtin Sonja lebt, ist für ihn der rettende Anker. Er soll ihm helfen, da er es dem nun an Wagners Platz im Polizeiapparat gerückten Moser, absolut nicht zutraut, seine Schwester lebendig aus den Klauen des wahrhaft psychopathischen Täters zu befreien. Die Dritte im Bunde ist die Spurenermittlerin Laura Campelli, heißblütig, mit italienischen Wurzeln und zudem Ex-Geliebte von Helmut Wagner…

Diese Konstellation birgt ziemlich viel Sprengstoff, zwischenmenschlich betrachtet. Die Verwicklungen machen die Lösung des Falls und das zeitige Finden von Emilia nicht gerade einfacher.

Mir persönlich hat aber gerade das sehr gut gefallen. Auch die Tatsache, dass Wagner – wie jeder andere von uns auch – keiner Autopsie beiwohnen kann, ohne dass ihm schlecht wird, fand ich einfach nur gut. So fühlt man sich den Protagonisten gleich näher, kann Stimmungen als Leser besser aufnehmen. Alles in Allem würde ich die Geschichte als guten Thriller bezeichnen, mit einem rasanten Showdown. Sehr schön auch zu wissen, dass es weitergeht mit dem Dreigestirn Martin, Wagner und Campelli!

Vielen lieben Dank an unsere Gast-Rezensentin NiliBine70.

Montag, 21. März 2011

Ein Sommer der Leidenschaft von Tracie Peterson

Dieses ist der erste Teil, welcher bereits schon seit September 2010 erschienen ist, einer geplanten Trilogie aus Tracie Petersons Reihe „Alaska: Land der Sehnsucht“. Der Brunnen-Verlag, der dieses und drei weitere Bücher der Autorin veröffentlicht hat, stellt mir dieses Rezensionsexemplar freundlicher Weise zur Verfügung, wofür ich mich recht herzlich bedanken möchte.

Mit diesem ersten Teil ebnet Tracie Peterson den Weg für eine spannende Reihe, voller Sehnsucht, Hoffnung und die Liebe nach dem Göttlichen. Auf wunderbaren 384 Seiten steht nicht nur die Vergangenheit im Vordergrund, sondern auch ein ganz bedeutend geschichtlicher Hintergrund wird den Leser durch den Roman leiten.

Leah Barringer kann ihre Vergangenheit nicht loslassen, denn vor zehn Jahren hatte sie der Liebe ihres Lebens erzählt, welche Gefühle sie für ihn empfindet. Dieser Jemand war kein geringerer als Jayce, eben jener Jayce der nach zehn Jahren in dem kleinen Dorf „Last Chance Creek“ irgendwo im Nirgendwo von Alaska plötzlich vor ihr steht. Doch genau die Zurückweisung, welche er ihr erteilt hatte, hat bei ihr eine Narbe im Herzen hinterlassen, welche noch nicht einmal ihre innige Liebe zu Gott heilen konnte. Leah lebt abgeschieden in diesem kleinen Dorf, direkt am Beringmeer, weit oben in Alaska, zusammen mit ihren Bruder Jacob. Dieser trainiert in dem rauen Klima Hunde für die Arbeit am Schlitten, und Leah hat einen kleinen Laden für die Einwohner des Dorfes, wo diese Lebensmittel und andere Waren erstehen und eintauschen können. Jayces Auftauchen lässt Leah in ein Gefühlschaos eintauchen, in dem sie nicht weiß, ob sie ihn lieben oder hassen soll, und wie sie mit der Situation umgehen soll.

Jayce will Jacob auf einer Expedition zur Erforschung der Antarktis mitnehmen, was Leah überhaupt nicht gern hört, denn die Gegend ist extrem gefährlich. Als Jayce einen Unfall mit den Hunden erleidet und fast stirbt, beginnt Leah ihre Gefühle für ihn zu ordnen. Doch als plötzlich die sehr gutaussehende Helaina in Alaska auftaucht, weiß Leah nicht was sie machen soll und ob es sich zu kämpfen lohnt. Allein ihr Bruder Jacob traut Helaina nicht über den Weg und versucht in Erfahrung zu bringen, welches Ziel diese Frau verfolgt und was das alles mit Jayce zu tun hat.

Ich habe nun schon ein paar Werke von Tracie Peterson lesen dürfen und jedes Mal ist es eine Freude.
Sie schreibt so frisch und nicht langweilig, sehr flüssig und immer passiert irgendetwas, so dass man gezwungen ist weiter zu lesen. Auch den Glauben, den ja auch die Autorin selbst vertritt, bringt sie immer in die Erzählung mit ein, welches dann aber in keinster Weise als störend empfunden wird. Da das Leben von Leah am Anfang des 20. Jahrhundert spielt, ist es nur normal damit konfrontiert zu werden. Die Vergangenheit und Geschichte Alaskas werden toll in die Erzählungen und Handlungen mit eingebracht und bringt dem Leser so eine ganz neue geschichtliche Darstellung nahe, welche man so selten vor findet.

Auch das Leben in dem rauen Klima Alaskas und die Entwicklung zu der Zeit sind gut mit der Handlung verknüpft, so dass man nicht nur eine spannende Geschichte entdeckt, sondern auch noch lernt, was es heißt in Alaska zu überleben. Und, da das Ende offen ist, und auch schon auf der Verlagsseite angekündigt wurde, dass es eine Trilogie geben wird, bin ich jetzt schon sehr gespannt wie Leahs Geschichte weiter geht.

Freitag, 18. März 2011

House of Night: Gejagt von P.C. und Kirsten Cast

Dieser nunmehr 5. Band ist am 11. Februar 2011 im Fischer Verlag erschienen. Auf 546 Seiten wird der Leser in die mystische Welt von Zoey und ihren Freunden entführt. Das Cover ist im typischen Style dieser Buchreihe mit einem Mädchen und deren Tattoos verziert. Irgendwie finde ich es sehr passend zu diesem Teil. Was auch sehr schön rüberkommt, ist das Poster im Innenteil des Buchcovers.
Zoey ist wieder mit ihren Freunden vereint, und Stevie Rae und ihre roten Jungvampyre sind nicht länger Neferets Geheimnis. Aber eine ungeahnte Gefahr bedroht die neue Ruhe.

Zoey und ihre „Streberclique“ hat sich in Tunneln verschanzt, in denen Stevie Rae und die anderen roten Vampyrkids leben. Dank Aphrodites Goldcard ist aus den ehemals ekligen, versifften Tunneln ein Heim geworden, in dem jeder der roten Jungvampyre sein Zimmer hat. Auch für die Strom- und Wasserversorgung haben sie eine Lösung gefunden. Stevie Rae, die von Stark angeschossen wurde, wird von Darius, einm Sohn des Eberos, verarztet und kommt mit Aphrodites Hilfe als Blutspender wieder auf die Beine. Dabei passiert etwas, das Aphrodite so gar nicht in den Kram passt. Während der Nacht erscheint Kalona Zoey im Traum. Er nennt sie seine A-ya. Er ist fest überzeugt, dass Zoey das Mädchen ist, welches für ihn vor Jahrhunderten erschaffen wurde, um ihn in der Erde gefangen zu halten. Sie ist dafür bestimmt ihn zu lieben, doch Zoey weigert sich dies zu akzeptieren. Als sie aufwacht, geht sie in den Tunneln spazieren und trifft auf Erik, mit dem sie sich wieder ausgesöhnt hat, und um es Zoey-typisch perfekt zu machen, erscheint Heath auf der Bildfläche, um zu schauen wie es Zoey geht. Bei einem Gespräch unter vier Augen außerhalb der Tunnel, wird Zoey, beim Versuch Heath zu schützen, schwer verletzt. Darius versorgt auch sie so gut es geht, und Heath hilft ihr durch sein Blut am Leben zu bleiben. Trotzdem ist es notwendig, dass Zoey für die Genesung ins House of Night zurückkehrt, da sie in der Nähe von erwachsenen Vampiren sein muss, um nicht zu sterben. Bei Ihrer Ankunft müssen die Freunde allerdings feststellen, dass nichts mehr so ist wie es war. Kalon, Neferets neuer Liebhaber, sieht umwerfend aus und hat das gesamte House of Night in seinen Bann gezogen. Und niemand scheint es zu bemerken, welche Bedrohung von ihm ausgeht. Alle laufen wie ferngesteuert durch die Gegend, alle lernen fleißig und es gibt kein Gezanke, dafür aber jede Menge Rabenspötter.

Auch dieser Band ist spannend geschrieben. Einmal an den eigenwilligen Schreibstil gewöhnt, liest sich diese Buchreihe recht flüssig. Die Charaktere wirken in diesem Band trotz oder gerade wegen der Probleme reifer als in den vorherigen Teilen. Vor allem die „Zwillinge“ wirken vernünftiger. Im Mittelpunkt steht jedoch wie immer Zoey, die in meinen Augen mit ihren 17 Jahren völlig mit der Situation überfordert ist. Sie versucht Allem und Jedem Gerecht zu werden und schlittert dabei von einer Katastrophe in die nächste. Gerade ihr Liebesleben ist einfach nur zum Kopfschütteln. Kann die Frau sich nicht mal entscheiden?

Vier Männer an einem Tag küssen und sich zu jeden von ihnen hingezogen fühlen ist einfach zuviel, selbst für meine Fantasie. Irgendwie sinkt meine Sympathie für Zoey immer mehr in Richtung Keller, und auch Eric kommt in diesem Teil als Idiot rüber. Dafür wird mir Aphrodite mit ihrem Sarkasmus und ihren meist doch recht zutreffenden Sprüchen immer sympathischer. Vielleicht färbt aber auch meine Sympathie für Darius auch auf sie ab.

Was ich auch gut finde ist, dass die roten Jungvampyre in diesem Teil vorgestellt werden. Aus Stevie Raes Kids werden Personen mit Fähigkeiten. Kramisha, die bisher noch in keinem Teil erwähnt wurde, hat von Nyx die Gabe erhalten, Gedichte zu schreiben. Diese Gedichte enthalten Informationen wie man Kalona beikommen kann. Das Einzige, was mich an diesem Mädchen stört, sind ihre Grammatikfehler beim sprechen. Beim lesen stört mich persönlich das gewaltig. Trotzdem ist es jedoch in meinen Augen der beste Band dieser Reihe.

Mein Dank geht an die Rezensistin Peggy.

Mittwoch, 16. März 2011

Tiere von Simon Beckett


Nigel ist ein sehr naiver, einfältiger junger Mann. Er arbeit im Arbeitsamt, als Mädchen für alles. Er kopiert, faxt, verrichtet einfache Tätigkeiten. Er wohnt in einem ehemaligen Pub, das früher von seinen Eltern betrieben wurde. Allerdings liegt es in einem ehemaligen Industriegebiet, dessen Fabriken alle nicht mehr im Betrieb sind. So ging das Geschäft zu Lebzeiten der Eltern sehr schlecht, nun da diese seit 3-5 Jahren tot sind, ist es ebenso geschlossen.

Nigel weiß nicht so ganz genau, wielange er nun schon allein ist, mit solchen Rechenaufgaben und dergl. hat er etwas Schwierigkeiten. Aber er fühlt sich wohl, so wie es ist. Er liebt seine Comics, und Zeichentrickfilme findet er auch toll. Genauso toll findet er auch Cheryl vom Büro. Die macht ihn immer ganz verlegen und er weiss nicht, was er sagen soll. Aber trotzdem mag er sie sehr gerne. Außerdem hat er ja noch seine "Tiere" im Keller. Irgendwie sind sie ihm alle über den Weg gelaufen und eigentlich selber Schuld, dass er sie in seinem Keller eingesperrt hat. Sind die doch alle nur Abschaum, Tiere, wie "das" Schwarze oder auch "das" Dicke z.B. Etwas Probleme macht "das" Rothaarige, das mit dem Essen - Hundefutter - immer etwas unzufrieden ist. Aber das macht ihm nichts aus. Früher oder später sind sie alle ruhiger geworden, auf die eine oder andere Weise...

Mein Fazit: Im Vorwort beschreibt Beckett, dass er mit Nigel einen --Zitat: "Erzähler erschaffen will, der grausame Taten begeht, für den der Leser aber dennoch Sympathien hegt. Ein Monster mit menschlichem Antlitz, wenn man so will. Ausserdem steckt in dem Roman viel Schwarzer Humor, denn der Leser soll lachen, selbst wenn ihn die Geschichte erschreckt. ... Ein Comic-Fan und fernsehsüchtiger Einzelgänger, dem nicht einmal bewusst ist, dass das, was er tut, falsch ist, ja der gar nicht versteht, warum er es tut. Und der, trotz der Vorgänge in seinem Keller, Angst hat, nachts auf die Strasse zu gehen, weil ihm ein "Irrer" auflauern könnte."--Zitat Ende.

Nun, ich denke es gelingt schon, dass einem Nigel immer wieder etwas leid tut, irgendwie ist er ein netter Kerl. Naiv, um nicht zu sagen etwas dumm, aber nicht grundsätzlich fies. Zumindest nicht zu den meisten seiner Mitmenschen. Und genau da, fand ich, kam der Thriller (als was das Buch ja eingeordnet wird) etwas zu kurz. Nigel hält zwar im Keller Menschen gefangen, redet und denkt von ihnen als "es" oder als Tiere, doch sind die Geschehnisse im Keller immer nur sehr kurz beschrieben. Man erfährt nichts Näheres über seine Tiere im Keller, wer sie eigentlich sind, ihre Gefühle, ihre Verzweiflung usw. Das fehlte mir total im Buch.
Zu sehr drehte sich die Geschichte für mich um Nigel und seine heimliche Liebe, seinen schrulligen Eigenheit usw. Nur ganz zum Schluss kommt ein wenig Thriller-Stimmung auf, für mich insgesamt aber zu wenig.

Wie im Vorwort beschrieben, wird der Roman aus der Sicht von Nigel erzählt, in der Ich-Form. Allerdings, das Monster fand ich im Buch nicht. Einen Geistesgestörten ja, aber kein Monster, das ich eigentlich in dem Genre erwarte. So war ich zum Schluss froh, dass es nur 288 Seiten waren und nicht mehr. Die waren okay, haben aber auch völlig ausgereicht, mehr hätten es nicht sein brauchen. Höchstens als Beginn eines richtigen Thrillers...

Recht viel mehr kann ich so eigentlich auch nicht über den Roman schreiben, da ich nicht die Handlung, die Wichtig ist, verraten möchte. Insgesamt war das Buch für mich nichts bodenlos Schlechtes, aber auch nichts, das mich von den Socken geholt hätte. Mittelmass trifft es sehr gut, wenn man nicht auf das Genre Thriller pocht.

Danke für die tolle Rezension Bookworm! Auch hier im Forum.

Montag, 14. März 2011

Der den Regen schenkt von Andrea Wölk

Ein romantischer und gefühlvoller Roman wird bereits am 28. März 2011 im Oldigor-Verlag erscheinen. Auf den wunderschönsten 285 Seiten, die ich seit Langem gelesen habe, entführt Andrea Wölk in die zerrissene Welt von Amber Maquire.


Amber Maquire steht vor der traurigsten und zugleich schwersten Aufgabe in ihrem Leben, sie muss in ihr altes Zuhause zurückkehren, um dort ihre Mutter zu beerdigen. Ihr Zuhause liegt in Olympia, einer kleinen Stadt in der Nähe von Seattle, wo sie sich in ihrer Jugend nie wohl gefühlt hat und wo sie eines Tages einfach verschwand.

Amber ist nicht wohl bei dem Gefühl wieder dorthin zurückzukehren, aber als sie in das alte Diner geht, welches schon zu ihrer Schulzeit existierte, fühlt sie sich gleich heimisch, denn ihre Freundin Kyley steht auf einmal vor ihr und bereitet ihr einen herzlichen Empfang. Doch zu ihrer Bestürzung muss sie feststellen, dass noch jemand in dem Diner anwesend ist. Hayden Dawson, dieser ist der einzige Junge, der sie je zu einem Schulball eingeladen hat und dieser fand ausgerechnet in der Nacht statt, als sie ihre Heimat hinter sich ließ.
Hayden scheint nicht erfreut zu sein über ihr Eintreffen und verlässt wutentbrannt den Diner. Doch Ambers größte Angst steht ihr noch bevor, sie muss das Haus ihrer Mutter betreten, und so nimmt sie es gleich am nächsten Tag in Angriff. Zu ihrer Überraschung findet sie den ganzen Vorgarten gepflegt und auch im Haus ist alles in Ordnung, und als dann auch noch Hayden hinter ihr steht und ihr alles zeigt, versteht sie die Welt nicht mehr. Nach langem Suchen und Überwinden ihrer eigenen Mauern finden die beiden einen Draht zueinander und da Amber durch ihren Beruf als Fotographin im wahrsten Sinne des Wortes gezwungen wird in Olympia zu bleiben, holt sie nicht nur ihre Vergangenheit wieder ein, sondern auch Gefühle, die sie dachte vergessen zu haben.

Erst einmal möchte ich mich aus tiefsten Herzen bei der Autorin Andrea Wölk für ihr Buch bedanken. Und ich sage das aus tiefsten Herzen, weil mich ihr Schreibstil und die Handlung einfach nicht losgelassen hat. Sie schreibt spannend, traurig und auch witzig. Die Charaktere in diesem Buch sind sehr gut ausgearbeitet und man schließt gleich alle ins Herz, ob nun „gut oder böse“.

Die Gefühle von Amber finde ich sehr gelungen dargestellt und mir gefällt es sehr, dass immer wenn aus Ambers Sicht etwas erzählt wird, das ganze in der Ich-Form geschieht, so dass man kein „stiller Zuschauer“ ist, sondern mitten in die Gefühlswelt mitgenommen wird.

Was einen auch mitfiebern lässt, ist das ständige Gefühlsauf und -ab zwischen den Protagonisten Amber und Hayden. Denn nicht nur zusammen erleben sie einiges, auch die Vergangenheit, ob miteinander oder getrennt, wird sehr gut erläutert und aufgrund einiger Geschehnisse sehr gut in die Story mit eingebracht. So kehrt Andrea Wölk das Innerste der Protagonisten nach außen und lässt tief in die Seelen der beiden schauen, die viele Schicksalsschläge in den vergangenen Jahren erleiden mussten.

Auch die Buchcovergestaltung muss hier mit angebracht werden, denn Andrea Wölks Bücher sind sehr verträumt gestaltet, was man sich auf der Homepage des Verlages sehr gut ansehen kann. Zum Einen ist eine Umgebung im Hintergrund dargestellt, welches sehr gut an die Umgebung von Olympia erinnert und zum Anderen ist die Andeutung eines Frauenkopfes zu sehen, der träumend in die Ferne zu sehen scheint.

Alles in Einem ist das Buch einfach Suchtfaktor pur und obwohl der Epilog des Buchs wunderschön gestaltet wurde und alles abrundet, möchte man doch wissen. wie es mit Amber und Hayden weiter geht.

Doch Suchtfaktor pur sind vielleicht auch die beiden anderen Bücher von Andrea Wölk, die da sind: „Infinitas-Krieger des Glaubens Bd. 1“ welches Ende März 2011 erscheinen wird und „Sonne in der Nacht“ welches erst im Oktober 2011 im Handel erhältlich sein wird.

Samstag, 12. März 2011

Davids letzter Film von Jonas Winner

Erschienen am 1. Januar 2011 im dtv - Verlag (Deutscher Taschenbuch Verlag), ist dieser, von Jonas Winner geschriebene Psychothriller ein Muss für alle Thrillerfans. Auf rund 352 Seiten wird man eine erschreckende Seite der Menschheit erfahren, nämlich Menschen, die über das Ethische hinaus gehen, um sich und Anderen den gewissen Kick zu verleihen.


Florian Baumgartner hat sich seine Zukunft anders vorgestellt. Er wollte immer in die Filmbranche, aber jetzt hängt er auf Gedeih und Verderb als freier Journalist irgendwo in Spanien fest. Als er den Auftrag bekommt, das Verschwinden des umstrittenen Filmemachers David Mosbach zu portraitieren und dessen Leben aufzuschreiben, ahnt er nicht, dass es nicht nur eine Reise in seine Vergangenheit wird, sondern auch eine Reise in die Abgründe der Menschheit.

David und Florian kennen sich schon seit dem Kindergarten. Seitdem gehen sie durch dick und dünn. Als dann die Unizeit anrückt und jeder seine eigenen Wege geht, geht auch eine Veränderung durch David. Er trifft sich mit Leuten, die Florian als anders, ja sogar als beängstigend auffasst und so geht jeder eines Tages seinen eigenen Weg. Bis Florian zu diesem einen Auftrag kommt. Auf seinem Weg zurück nach Berlin, der Stadt, in der sein Leben mit David angefangen und auch geendet hatte, trifft er alte Bekannte aus seiner Vergangenheit, die ihn abweisen oder sogar ganz aus dem Weg gehen. Als dann sogar die Polizei nach David sucht, bringt sein Verschwinden immer mehr Puzzelteile ans Licht, und er gerät an den Rand seines Verstandes...

Jonas Winner hat es gleich zum Anfang seines Buches geschafft, dass einen die Story nicht los lässt. Auf rein psychologischer Ebene schockt er, behält aber immer eine Spannung in den Seiten, die einen durch das Buch leiten.

Der Autor erläutert sehr anschaulich die Welt des sog. Snuff-Films und die Welt des Films an sich. Denn der Autor selbst kommt aus der Filmbranche und hinterlässt zahlreiche Informationen darüber, die besonders Laien sehr interessieren wird. Was mir sehr gefällt, sind die bildhaften Beschreibungen, sei es von den Gegebenheiten, der Umgebung oder den Personen selbst. Alles in allem bleibt keine Frage offen und doch puzzelt man mit dem Protagonisten Florian bis zum Schluss an jedem Stück, das durch die Gegebenheiten aufgedeckt wird. Dieser Psyhothriller ist einfach nur zu empfehlen. Auch wenn man bei dem Wort Psychothriller gleich an blutige Opfer oder verstümmelte Leichen denkt, so werden diese nicht erscheinen. Was aber viel besser ist, sind die seelischen Stiche, die dem Leser allein durch Worte zugefügt werden und die, nach beenden des Buches, noch eine Weile brauchen, um zu verheilen.

Deswegen rate ich allen mit einer schwachen Seele beim Lesen dieses Buches vorsichtig zu sein. Es zeigt Abgründe auf, die einem noch nie gezeigt wurden, und es zeigt Bilder, die man nie sehen möchte. Wenn ihr es doch wagt: Zu Risiken oder Nebenwirkungen fragt lieber buecher-fans oder euren Psychiater. Mit dieser Rezension möchte ich mich herzlich bei Jonas Winner für die Bereitstellung des Buchexemplares bedanken.

Donnerstag, 10. März 2011

Mond aus Glas von Christine Spindler


Der Renate Götz Verlag hat im Dezember 2010 diese schöne Geschichte von unserer lieben Christine Spindler veröffentlich. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei ihr bedanken, dass Sie mir ein Exemplar zur Verfügung gestellt hat, um eine Rezension zu verfassen. Erstmals wurde das Buch 2007 unter dem Titel „Winterleuchten“ veröffentlicht.


Auf dem Cover ist ein Mond dargestellt und ein Mädchen. Durch die etwas Durchscheinende Darstellung stelle ich mal die Vermutung an, das es sich um die verstorbene Stella handelt. Es ist sehr schlicht und doch auf eine besondere Art auch schön.

"Mond aus Glas" ist was ganz Besonderes. Es erzählt in 196 Seiten die Geschichte zweier Familien, die vom Schicksal hart geprüft werden. Die Familie von Luna hat schwer zu kämpfen, nachdem Lunas Zwillingsschwester Stella bei einer Gehirntumoroperation gestorben ist. Luna ist ein 16-jähriges Mädchen. In Ihren Träumen trifft sie immer noch auf Ihre Schwester. Sie hält mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg und sagt den Menschen gerade heraus was sie denkt. So einige in Ihrer Umgebung können damit nicht umgehen und somit ist die Zahl ihrer Freunde doch stark beschränkt. Als sie Finn kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Lunas Mutter Vera, eine Künstlerin, pendelt seit dem Tod Ihrer Tochter ständig nahe an einem Nervenzusammenbruch. Auch ihrem Vater, der eigentlich immer die Stütze der Familie war, fällt es immer schwerer mit den Gefühlsausbrüchen seiner Frau klar zukommen. Bei Ihnen lebt auch Evi, Veras Schwester. Diese ist autistisch, aber auf liebevolle Weise in die Familie integriert. Finn, seine Schwester Motte und Marianne, ihre Mutter, ziehen aus Tübingen in die direkte Nachbarschaft von Lunas Familie. Finn ist als Bluter zur Welt gekommen, und Marianne ist eine übervorsichtige Mutter. Sie hat ihren Mann verlassen, da er sie ständig mit anderen Frauen betrügt. Marianne ist eine aufstrebende Modedesignerin für mollige Frauen und trinkt gern mal einen über den Durst. Während sich der 18-jährige Finn endlich mehr Freiraum wünscht, möchte Motte mehr Beachtung und lässt sich dafür so Einiges einfallen.

Dieses Buch ist, trotz dieser ernsten Themen, mit so viel Liebe und Humor geschrieben, dass man es gar nicht aus der Hand legen kann. Dem Leser wird das Gefühlschaos von Vera in vollen Zügen rübergebracht, ohne auf die Tränendrüsen zu drücken. Ein kleines Beispiel: Vera ist grade am Einkaufen und die volle Flut der Trauer überkommt sie weil sie am Lieblingsjoghurt ihrer verstorbenen Tochter vorbeikommt... da überlegt sie, ob es nicht besser wäre, den Verstand zu verlieren um alles zu vergessen.

Zitat: „...Und wo bekam man ihn dann wieder? Auf dem Fundbüro? Guten Tag, ich habe gestern im Supermarkt meinen Verstand verloren. Wurde er vielleicht gefunden und abgegeben? „Können Sie ihn beschreiben?“ Ach du je, wie beschreibt man seinen Verstand? Er ist vierzig Jahre alt, wurde aber wenig benutzt. Ich habe mich immer mehr auf meine Intuition und meine Kreativität verlassen. Bauchmensch wissen sie...“

Es werden auch wissenschaftliche Themen angerissen, so dass es für ein Jugendbuch sogar lehrreich ist. Natürlich kommt die Liebe auch nicht zu kurz, und eine geheimnisvolle Fähigkeit, die Luna entdeckt. 

Dienstag, 8. März 2011

Kaylin und das Reich des Schattens von Michelle Sagara


Dieses Rezensionsexemplar durfte ich mir wieder im Mira Taschenbuch Verlag aussuchen, wofür ich sehr dankbar bin. Erschienen ist das Taschenbuch schon im Mai 2010 und mit 480 Seiten genau das Richtige für Fans von Fantasiewesen.


Kaylin Neya war 13 als sie aus den Kolonien zu den Falkenlords gelangte. Denn ihr Reich wird von drei Anführern geleitet, den Falken, den Wölfen und den Schwertern. Die Kolonien aus denen Kaylin stammt, sind die ärmste Gegend im gesamten Land, und diese zu Überleben können nicht viele Kinder von sich behaupten. Jetzt, einige Jahre nach ihrer Aufnahme bei den Falken, passieren dieselben Morde an Kindern, wie zu ihrer Zeit in den Kolonien. Sie wird wieder dort hin geschickt, zusammen mit Severn, einem Jungen, den sie aus den Kolonien kennt, und mit Tiamaris, einem Drachen, der in der Gestalt eines Menschen erscheint.

Kaylin hatte seit den ersten Morden merkwürdige Symbole auf ihren Armen entdeckt, und diese verändern sich nun, seit der erste Tote entdeckt wurde. Dem Zusammenhang zwischen den Toten und ihren Symbolen versucht sie nun auf die Spur zu kommen. Allein das Cover reizt einen, dieses Buch zu lesen, eine Vollmondnacht mit Fledermäusen und eine Burg, sowie eine geheimnisvolle Frau sind auf diesen Buchcover abgebildet.

Leider ist das alles, was gut ist an dem Buch. Ich war zu tiefst enttäuscht von diesem Buch, nicht nur dass die Story sehr verworren daher kommt, auch die Spannungen in dem Buch sind wie ein Meer bei Sturm und gehen auf und ab in rasender Schnelle, dass es einem einfach zu langatmig wird.

Auch kommen zu viele Begriffe auf einmal vor, z.B. Barrani, es ist eine Rasse und gleichzeitig deren Sprache. Dann auch Gepflogenheiten am Hofe der Falken, und viele Gestalten werden übererzählt, dass die Erzählung mit jedem Mal kippt. Ebenso fehlt ein Glossar, das alle Rassen der Wesen erklärt und ebenso die gesamten Nebenrollen darstellt, um einmal nachzuschlagen. Auch eine Karte wäre gut gewesen, um sich zu orientieren. Es werden einfach zu viele Rätsel offengelassen und zu viel Neues erfunden und Dinge scheinbar nicht zu Ende geführt, dass es schade ist um die Grundidee, die Autorin Michelle Sagara gestellt hat.

So reizt es mich nun auch nicht, den zweiten Band „Kaylin und das Geheimnis des Turmes“ zu lesen, denn meine Angst besteht darin, wieder von der gleichen langatmigen Erzählung überrollt zu werden. Ich werde das Buch auf jeden Fall weitergeben an gute Freunde, um mir deren Meinung einzuholen und diese dann im Forum zu verfassen, denn es kann ja sehr gut sein, dass ich eine falsche Auffassung des Buchinhaltes habe.

Sonntag, 6. März 2011

Engelsbrut von Andrea Gunschera


Erschienen ist dieser Fantasiethriller im LYX-Egmont-Verlag, welcher mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Auf spannenden 397 Seiten wird man in die engelsgleiche Welt nach Los Angeles entführt. Das Taschebuch ist seit 14. Januar im Handel erhältlich. "Die Stadt der Engel", so kennen wir Los Angeles, aber was ist wenn diese Aussage wahr wäre?




Eve Hess ist einem Serienmörder auf der Spur, doch sie ist keine polizeiliche Ermittlerin, sondern Journalistin und dazu ist ihr Ex-Freund auch noch der Detektive Mark Johnson, der der Leiter der Ermittlungen ist. Seit ein paar Nächten werden je Nacht zwei Obdachlose auf die brutalste Art ermordet, so auch in dieser Nacht. Doch was Eve nur erhaschen kann sind ein paar Schnappschüsse, doch auch diese werden von ihr gut verwandt für ihren Artikel. Endlich in ihrer Wohnung angekommen, sitzt sie wie immer vor ihrem Laptop, als in einem Fenster vom Häuserblock gegenüber das Licht angeht und sie den attraktivsten Mann in ganz Los Angeles sieht. Erst hat sie immer nur seine Silhouette hinter dem Fenster bewundern dürfen, doch heute steht er am offenen Fenster, doch er kann sie nicht sehen.

Von ihrem Chef wurde ein Interview mit den Maler Alen organisiert. Wutentbrannt über diese Vereinbarung geht sie zu der Vernissage des Malers und ihr stockt bei seinem Anblick der Atem, den es ist der Mann, der ihr gegenüber wohnt, doch als die beiden ins Gespräch kommen, stürzt auf einmal eine Leiche eines Obdachlosen vom Dach der Ausstellung. Eve macht sich schnell auf den Weg auf dieses Dach und findet wichtige Indizien, die ihr weitere Rätsel aufgeben. Endlich wieder zuhause, möchte sie die Bilder vom Mord in Augenschein nehmen, doch sie kommt nicht dazu, denn in der Wohnung von gegenüber geht kurz das Licht an und wie ein Blitz wieder aus. Eve überkam ein schlimmer Gedanke. Aus Sorge was geschehen sein könnte, ging sie zu seiner Wohnung, doch was sie vorfand und darauf folgte, würde Eves komplettes Leben verändern...

Allein schon das Cover des Buches macht einen neugierig. Eine männliche Silhouette auf einen Mauervorsprung und in der Ferne Los Angeles, Alles in Allem in schwarz-weiß gehalten und wenn man genau hinsieht, kann man leichte Schatten über der Schulter des Mannes erkennen, die wie Flügel anmuten.

Der Schreibstil von Andrea Gunschera schlägt einen sofort in den Bann, es ist spannend und mysteriös, mit ein wenig Thriller und Mythos.

Auch die Geschichte zwischen den beiden Protagonisten Eve und Alen findet eine gute Zusammenkunft und mit jedem Kapitel wird das Buch immer spannender. Je mehr die beiden in der Story um ihr Leben kämpfen müssen, desto stärker wachsen sie zusammen. Und was sehr interessant erklärt ist, ist die Entstehung der Engel und ihre biblischen Bedeutungen, die Autorin setzt dazu gut die Bücher aus der alten Welt ein, die es nie ins alte Testament geschafft haben, z.B. das Buch Henoch, aus dem die Autorin ein paar Zitate in dem Buch mit einbringt. Auch die Thriller -Idee ist gut umgesetzt und alles ist immer mit Alen verknüpft und dessen Blutsverwandtschaft. Natürlich wird der Schluss immer Spannender und auch blutige Kämpfe und die Erotik kommen in dem Buch nicht zu kurz. Alles in Einem eine sehr schöne Umsetzung, vor allem für diejenigen, die mal keine Vampire als Hauptakteure haben wollen.

Mittwoch, 2. März 2011

Moonlit Nights von Carina Mueller

Ich freue mich sehr, dass ich euch heute dieses Buch vorstellen kann. Die Autorin Carina Mueller veröffentlichte nach vielen Hindernissen ihr Debüt-Roman einfach selbst. Seit dem 20. Januar ist das Buch "Moonlit Nights - vom Vollmond überrascht" im deutschen Handel erhältlich und umfasst 304 spannende Seiten.


In dem Zusammenhang möchte ich gleich etwas voran stellen: "Liebe Lektorinnen und Lektoren, Sie wären verrückt, die noch unbekannte Autorin Carina Mueller nicht Ihrem Verlag vorzustellen. Ich bin mir sicher sie könnten es bereuen, die talentierte Autorin nicht in Ihr Programm mit aufzunehmen, denn sie wird so oder so ihren Weg als Autorin gehen. Wieso nach neuen amerikanischen Autoren suchen, wenn wir so viele noch unbekannte Autoren mitten unter uns haben. Für mich ist Carina Mueller die Neuentdeckung des Jahres."

Als ich das Buch in die Hand nahm, dachte ich: Okay, jetzt lernst du erst mal langsam das Leben der Hauptprotagonistin kennen und kommst nach und nach in die Geschichte rein, wie es bei vielen ersten Bänden üblich ist. Doch ich habe mich geirrt! Der Leser wird sofort in den Alltag der Protagonistin hinein geworfen, sodass ich sehr schnell mitten im Geschehen war. Der Spannungsbogen beginnt schon nach sechs Seiten und bleibt, von ein paar Seiten abgesehen, das ganze Buch über oben, was bei 304 Seiten eine beachtliche Leistung ist. Obwohl der Leser sich anhand des Buchtitels recht schnell denken kann worum es in der Geschichte geht, tut das dem Spannungsbogen keinen Abbruch.

Die 16 jährige Emma Forsyth wohnt zusammen mit ihren Eltern in einem kleinen Ort namens Greenwood. Ihr Vater, Fred Forsyth besitzt dort einen kleinen Obst- und Gemüseladen, in dem Emma oft mithelfen muss, was ihr in der Schule nicht gerade Pluspunkte einbringt. Auch der Umstand, dass sie mit ihren Eltern in normalen Verhältnissen lebt und nicht, wie viele ihrer Klassenkameraden, in super reichen Verhältnissen, beschert ihr nicht gerade viele Freunde, um genau zu sein gar keine Freunde. Emma ist eine Einzelgängerin, die mit ihrem Äußeren nicht wirklich zufrieden ist. Dazu ist sie äußerst unsportlich und sehr ungeschickt. Auch ihre schulischen Leistungen lassen durch die viele Arbeit im Obst- und Gemüseladen ihres Vaters sehr zu wünschen übrig. Trotzdem, finde ich, ist Emma ein cleveres Mädchen, das sich sehr gut in andere Menschen hinein versetzten kann. 

Gleich am Anfang der Geschichte stellt sich ein gut aussehender junger Mann bei ihrem Vater vor, der vor kurzem in die Nachbarschaft gezogen ist und zu Emmas Freude bei ihrem Vater drei Mal die Woche aushilft. Der 17 jährige Liam ist nach Emmas Worten der "bestausehenste" Junge, den sie in ihrem ganzen Leben gesehen hat. Liam sieht nicht nur gut aus, sondern ist zu dem auch noch höflich, sehr gut erzogen und intelligent. Und doch umgibt ihn etwas Geheimnisvolles. Liam sucht immer wieder Emmas Nähe, aber sie lässt es anfangs nicht zu, weil sie es nicht gewohnt ist, dass sich ein Junge für sie interessiert. Und obwohl alle Mädchen sein gutes Aussehen bemerkt haben, scheint er sich nur für Emma zu interessieren. Als Emma sich endlich eingesteht, dass sie sich über beide Ohren in Liam verliebt hat, scheint den beiden nichts mehr im Wege zu stehen, doch Liams dunkles Geheimnis kommt ihnen in die Quere, bis es Emma sogar in Lebensgefahr bringt...

Insgesamt beinhaltet das Fantasy-Buch 15 Kapitel, die allesamt mit Überschriften versehen sind, was den Leser nur noch mehr zum Weiterlesen verführt. Aber auch ohne diese sehr verführerischen Überschriften, wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Emma erzählt die Geschichte in der Ich-Form, weshalb der Leser immer nur das sieht, was Emma sieht. Mir persönlich gefällt diese Erzählform am Besten, weil ich mich so besser in den Protagonisten hinein versetzten kann. Der Schreibstil ist leicht und verständlich und einem Teenager angepasst, trotzdem finde ich die Sprache reif genug sodass ich, das empfohlene Alter ruhig etwas anheben würde. Ich würde dieses Buch allen empfehlen, die Fantasy-Romane lieben und sehr gerne Bücher über die erste große Liebe mögen.

Was mich sehr freut, ist die Information, dass schon zwei weitere Bände in Arbeit sind und Weitere vielleicht nicht ausgeschlossen sind. Ich brenne darauf zu wissen, wie es mit Liam und Emma weiter geht. Band 1 könnt ihr bei Amazon bestellen, sollte es dort aber ausverkauft sein, könnt ihr es auch auf der Homepage von Moonlitnights.de bestellen. "Moonlit Nights - vom Vollmond überrascht" ist ein wundervolles Buch mit Suchtfaktor!